AD HOC NEWS 26.09.2010

Opfer in Italien wollen sexuellen Missbrauch zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit erklären
Opfer pädophiler Geistlicher in Italien wollen sexuellen Missbrauch zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit erklären. Mehrere Dutzend Opfer und ihre Familien kamen am Samstag in Verona zusammen.

Verona (dapd). Der Organisator Salvatore Domolo erklärte, die Gruppe wünsche sich Solidarität aus dem Ausland, weil Missbrauchsopfer in Italien nur schwer Gerechtigkeit fänden, schließlich sei die Verjährungsfrist für Missbrauch nach zehn Jahren abgelaufen.

‚Hier gibt es keine Hoffnung‘, sagte Domolo auf einer Pressekonferenz. ‚Wenn ein Opfer sich bewusst wird, dass es ein Opfer ist, dann ist ein juristisches Eingreifen nicht mehr möglich.‘ Angesichts der vielen Fälle in zahlreichen Ländern sollte erwogen werden, ob es sich bei dem Missbrauch um ein Verbrechen gegen die Menschheit handele, ausgeführt von einer politisch-religiösen Organisation. ‚Wir wollen daher die zivile Justiz auffordern, ihre Pflicht in Freiheit und Wahrheit zu tun.‘ In Italien sei es wegen der ständigen Präsenz der Kirche schwer, über den Missbrauch zu sprechen.

Ein weiteres Treffen von Missbrauchsopfern ist für Ende Oktober in Rom geplant. Verona wurde für die erste Zusammenkunft ausgewählt, weil an einer Schule für Hörgeschädigte dort von den 50er bis in die 80er Jahre 67 Schüler missbraucht worden

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