Mutige Interviewpartnerin / weibliche Überlebende gesucht, die als Kind von einer Frau missbraucht wurde

Hallo,

ich bin TV-Journalistin und möchte bald eine öffentlich-rechtliche Dokumentation über „Sexuellen Missbrauch durch Frauen an Kindern“ drehen. In diesem Film geht es um die Sensibilisierung unserer Gesellschaft für dieses Problem, den Schutz zukünftiger Opfer, sowie das Verständnis für Überlebende.

Der Realisation dieses Films stehen leider viele Hürden im Wege. Eines der größten Hindernisse scheint zu sein, dass dieses Tabu-Thema zu sehr am Mythos Mutter kratzt.

So ist es mir erst nach langen Bemühungen gelungen, eine Produktionsfirma von meinem Vorhaben zu überzeugen. Produzent wird das a&o büro in Köln sein, www.a-o-buero.de

Seit einigen Monaten suche ich männliche & weibliche Überlebende, welche seelisch stabil genug sind, um vor der Kamera ihre Geschichte zu erzählen. Der Schritt an die Öffentlichkeit soll keine Re-Traumatisierung auslösen!

Viele MÄNNER, die als Kind das Opfer einer Frau wurden, hatten schon den Mut, mich zu kontaktieren. Damit meine Doku produziert werden kann, braucht es aber auch DRINGEND zwei WEIBLICHE ÜBERLEBENDE. Finde ich diese nicht, dann ist der ganze Film gefährdet.

Bisher haben sich einige Frauen gemeldet. Aber alle – bis auf eine – haben leider einen Rückzieher gemacht. Seit April 2010 recherchiere ich dieses Thema, nun geht mir langsam die Luft aus. Denn meine journalistische Arbeit ist nichts wert, ohne ProtagonistInnen, die sich vor die Kamera wagen.

Vielleicht hat die mangelnde weibliche Resonanz etwas mit Scham zu tun? Der „Schande“, als MÄDCHEN von einer FRAU sexuelle Gewalt erfahren zu haben?! Das Tabu scheint noch unantastbarer als bei männlichen Opfern. Keine betroffene Frau spricht darüber. Reaktionen der Öffentlichkeit reichen von Ungläubigkeit über Verharmlosung bis hin zum bewussten Wegsehen.

Genau darum braucht das Thema „Missbrauch durch Frauen an Mädchen“ Aufmerksamkeit. Ein Tabu wird nur gebrochen, indem es öffentlich gemacht wird. Wie soll sich gesellschaftlich etwas ändern, wenn niemand den Mut hat, aufzustehen und darüber zu reden? Meine Erfahrung ist: Von alleine bewegt sich leider nichts!

Mir ist klar, wie schwer ein „Outing“ vor der Kamera fällt, erst recht, wenn man die ERSTE ist. Dafür braucht es viel Stärke. Jeder, die nicht seelisch stabil ist, rate ich davon ab.

Aber vielleicht gibt es da draußen irgendwo in Deutschland EINE Überlebende, die stark genug ist, ihre Geschichte zu erzählen und diesen immens wichtigen Film gemeinsam mit mir zu drehen?! Eine Frau, die nicht länger schweigen will. Denn genau das wollen die TäterInnen: dass ihre Opfer den Mund halten!

Darum: Trau Dich! Melde Dich ganz unverbindlich. Ich sichere Dir 100%ige Diskretion zu. Natürlich hast Du bei dem Film ein Mitspracherecht. Du entscheidest, wie viel Du preisgeben willst, was wir drehen und was wir doch lieber weglassen. Lass uns einfach darüber reden!

Stephanie (subsigillo@aol.com)