SPIEGEL ONLINE 25.09.2010
Mit der finanziellen Entschädigung von Missbrauchsopfern tut sich die katholische Kirche schwer. Nach Informationen des SPIEGEL haben die deutschen Bischöfe nun beschlossen: Betroffene sollen entsprechend der Schwere ihres Falls Zahlungen erhalten.
Hamburg – Die katholische Kirche will ihre Missbrauchsopfer finanziell nicht durch eine pauschale Summe entschädigen, sondern individuell je nach Schwere des Falls. Diesen Vorschlag wollen die deutschen Bischöfe an diesem Donnerstag beim Runden Tisch „Sexueller Kindesmissbrauch“ einbringen.
Dabei gehe es um Summen, „die der Schwere der Tat angemessen sind und die den Opfern wirklich helfen“, kündigt ein Vertreter der Bischofskonferenz an. Das könnten, wie es in ähnlichen Fällen auch von deutschen Gerichten entschieden worden sei, zwischen 5000 und 10.000 Euro sein, jedoch nicht die von Opfervertretern pauschal geforderten 82.373 Euro. Allerdings sollen Kosten für Therapien und andere Hilfsleistungen auch in größerem Umfang von der Kirche erbracht werden. Die höchste bisher bekanntgewordene Summe betrug 25.000 Euro.
Wie eine so grosse Organisation so dumm handeln kann, erinnert nur noch an die letzten Monate der DDR..
Die kath. Kirche möchte darüber entscheiden welcher Fall ein schlimmer oder weniger schlimmer Fall ist. Für diese Anmaßung, hätte man die Bischöfe nach altem früherem Kirchenrecht öffentlich verbrannt.
Nur wir, die Opfer der Verbrechen der kath.Kirche können beschreiben wie schwer wir darunter gelitten haben. Aus diesem Grund, dem einzigem Grund hat die kath. Kirche verhindert, das wir, die Opfer, nicht an den Runden Tischen sprechen dürfen. Hätte man und angehört, dann würde die schwere der Verbrechen der kath. Kirche auch viel deutlicher in den Medien transportiert worden. Eine Didkussion hierüber wäre dann überflüssig.
Das die kath. Kirche nunmehr diesen o.g. Vorschlag macht ist wohl sehr gut überlegt worden, denn viele Opfer haben weder die Kraft noch den Mut über das zu reden was sie erlebt haben. Was zur Folge hat, das es viel weniger Opfer gibt, die entschädigt werden müssten.
Der Runde Tisch, besetzt durch viele Politiker wird diesen Vorschlag sehr gerne annehmen. Denn auch die Politik ist im großem Umfang mitverantwortlich für diese Verbrechen.
Mit Gerechtigkeit, Moral und Vernunft werden wir nicht weiterkommen und werden deshalb nochmals von der kath.Kirche missbraucht.
Könnte mir sehr gut vorstellen, eine mehrtägige Demonstration vor dem Machtpalast des Herrn Zöllitsch zu organisieren.
Ein Verbrechen an Kindern, ist den Kirchen und der Politik ca. 5000.- Euro angemessen. Eine verbale Beleidigung eines Beamten wird durchschnittlich mit 6200.- Euro Schmerzengeld bemessen.
Die kath. Kirche missbraucht nicht nur Kinder auch ihren eigenen Gott.
Wie armselig ist das.
Jonathan
Nicht nur die Kirche, auch die Politik wird unglaubwürdig.
Warum man aber mit Genugtuungszahlungen so zögert wird jetzt offensichtlich, das Geld des Vatikans war noch in der Wäsche:
http://www.sueddeutsche.de/geld/vatikanbank-geldwaesche-skandal-im-auftrag-des-papstes-1.1003601
Wenn man bedenkt, daß das Leben vieler Missbrauchsopfer zerstört ist,
was sollen da 5000 Euro bewirken können?
Genauso könnte man dann ja dei 1-Euro Entschädigung einführen.
Das käme im Endeffekt aufs selbe raus.
5000 Euro würde nur eine kurze Entlastung für Betroffene sein.
Das Geld ist schnell verbraucht, und dann ist alles wieder beim alten.
Besser sollte man eine Art Opferrente einführen – nicht zu vergleichen mit den OEG-Zahlungen!
Erst somit hätten Betroffene auf Dauer für ihr lebenslanges Leiden eine angemessene Entschädigung.
Hallo Georg Bohn,
ich habe mit Interesse Ihre Kommentare gelesen,
seit Jahrzehnten bemühen sich Menschen ob von kirchlicher oder staatlicher Seite Licht in das Gebaren der Vatikanbank zu erhalten,
ebenso sind Menschen bei der Polizei und den Gerichten unzufrieden,
dass die Opfer weniger geschützt sind ,als die Täter,
manchmal werden dann die Opfer wiederum zu Tätern,weil die Opfer sich unverstanden fühlen,bzw.der Umgang mit ihnen mangelhaft ist.
Meine Geschichte ist etwas anders,
eine Journalistin riet mir ,diese Geschichte an eine Zeitung zu schreiben,
sofort,da in dieser Branche Mitteilungen „eine schnell verderbliche Ware seien“,bisher habe ich keine Antwort erhalten.
Mit v.l. G. Bärbel
Hallo Bärbel,
und danke!
Jaja, die Zeitungen haben immer ihren eigenen Plan.
Manchmal passt´s, manchmal nicht.
Da kann man nicht viel machen.
Aber steter Tropfen höhlt den Stein!
Liebe Grüsse!
Jetzt, da es endlich um Zahlen geht, ist die Zeit gekommen, wo man
“ sie an ihren Taten erkennen wird“.
Ich finde deshalb die vielseits stattfindende Diskussion, die um die Zahlen herum stattfindet, wo nicht nur die Kirche sondern sogar die Opfervertreterverbände wie Weisser Ring wie in der Radiosendung in SWR 2 “ Kontext “ vom 21.09. verkünden, dass das “ Geld nicht so wichtig sei, gehe es doch um Anerkennug des Leids“ , dass diese Vermischung wieder nur dazu dient, die Zahlen runterzurechnen.
Tatsache ist doch, alle Opfer brauchen JEDEN EURO für alle jahrelangen medizinischen und sozialen Folgeschäden, und auch besonders dann, wenn die modernen effektiven Behandlungsmethoden nicht mal von der Kasse übernommen werden.
M.E. muss der versuchten Ablenkung durch Zöllitsch, Ackermann und Co. der „Opferhilfe“ durch Hilfe der Kirche durch „Überwindung des Opferschicksals und Neugewinnung innerer Stärke“ (ist hier das Gebet gemeint???) ZAHLEN entgegen gehalten werden, denn nun geht es um diese.
Keine Angst vor Zahlen!!
Da es gar keine „Genugtuung“ oder „Wiedergutmachung“ oder „Entschädigung“ für uns Opfer gibt, dürfen diese Begriffe m.E. nicht zum bloßen „Runterrechnen“ missbraucht werden.
Mir kommt da das Bild eines Schwerkranken, der unerträgliche Schmerzen hat, und SOFORTHILFE braucht, wie die langfristige Hilfe auch, und die grundgesetzlich verankert ist, also RECHT jedes Einzelnen, und zwar genauso grundsätzlich „nach den aktuellen medizinischen Erkenntnissen“ an dessen Seite stehen sie wieder, die „Exzellenzen“ und „fordern“ auf zum gemeinsamen Gebet als “ Erlösung “ und Bußgottesdienste. Bei jeder anderen schweren Erkrankung würden sie sich lächerlich machen.
So stelle doch jeder seine Rechnung auf und schicke sie direkt an die Täterverbände.
Auch die jedem Betroffenen auferlegte und ganz private Suche nach Kraftquellen und innerer Stärke, oder danach, wer wann wem und überhaupt verzeihen möchte oder nicht, ist nicht Angelegenheit der Kirche, hier versucht sie erneut, die Opfer zu dominieren.
Ich persönlich lehne jede immaterielle Hilfe der Kirche ab, sie soll sich um ihre eigenen immateriellen Schäden kümmern, da hat sie zu tun, aber – zahlen soll sie – wie alle anderen Tätergruppen auch – und zwar am besten von jedem einzelnen Opfer die von diesem aufgestellte Rechung.
Mara