Pressemitteilung (als PDF herunter laden)
netzwerkB sieht den dringenden Bedarf einer Nachbesserung hinsichtlich der Zusammensetzung der Teilnehmer für die weiteren Sitzungen des von der Bundesregierung veranstalteten Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich“.
Die Täter, bzw. ihre Arbeitgeber und Berufsverbände, sind mit Sitz und Stimme mannigfaltig am Runden Tisch vertreten, während die Betroffenen ausgeschlossen sind. Dies bedeutet eine strukturelle Diskriminierung die den Grundsätzen einer demokratischen Grundordnung nicht entspricht.
Ergebnisse eines solchermaßen undemokratischen Prozesses unter Ausschluss der Betroffenen entbehren jeglicher gesellschaftlicher Legitimität.
netzwerkB fordert deswegen das Recht der Betroffenen von sexualisierter Gewalt, für sich selbst zu sprechen.
Ein “Hearing mit Betroffenen” ist kein Ersatz für den Ausschluss von der Mitwirkung! Wir sehen darin eine Verstärkung und Zementierung der Benachteiligung.
Wir fordern daher eine Gleichstellung und Beteiligung der Betroffenen und ihrer Angehörigen am Runden Tisch!
Für Journalisten-Rückfragen wird netzwerkB am 30.9. 2010 ab 11:00 Uhr vor dem Bundesministerium der Justiz, Berlin, Mohrenstraße 37, präsent sein.
Dr. Marcella Becker, Norbert Denef, Susanne Schröder
—
netzwerkB.org (Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt) ist eine unabhängige Interessenvertretung.
Als selbst Betroffene setzen wir uns für die Rechte Betroffener ein, indem wir das gesellschaftliche Schweigen brechen, über Ursachen und Auswirkungen sexualisierter Misshandlung informieren, beraten und uns für konkrete Veränderungen stark machen.
netzwerkB.org kooperiert weltweit mit Netzwerken wie dem SNAP (Netzwerk der Überlebenden von Missbrauch durch Priester www.snapnetwork.org) und unterstützt die Netzwerkbildung der Betroffenen.
netzwerkB bittet darum an Betroffene die netzwerkB-Kontaktdaten weiterzugeben sowie die Kontakt-Email (info@netzwerkb.org) und Website (www.netzwerkB.org) zu veröffentlichen.
—
Für Journalisten-Rückfragen:
netzwerkB – Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.
Nobert Denef, Vorsitzender
Telefon: +49 (0)4503 892782
Mobil: +49 (0)163 1625091
Herr Denef,
das nenne ich “ auf den Punkt gebracht“!
Super Pressemitteilung!
Danke!
@alle:
Tragt es in die Welt!
Helft dabei, dass „Opfer“ erhört werden und nicht mehr schweigen müssen!
Ich bin so froh, bei NetzwerkB sein zu dürfen.
Wir alle haben die Kraft, denn zusammen sind wir stark!
Die „Masse“ an Gemeinschaft und Solidarität kann man nicht verleugnen, denn sie lässt sich nicht vertuschen!
Und wenn ein Anwalt der Betroffenen dabei wäre – ein von ihnen beauftragter Vertreter, der die Bedürfnisse und Erfahrungen bündelt und dort vorträgt?
_____________________________________
Hallo Hamburgerin,
wir fordern eine Gleichstellung und Beteiligung der Betroffenen und ihrer Angehörigen am Runden Tisch. Diese Forderung beeinhaltet, dass wir uns nicht nur in rechtlichen Fragen durch Anwälte vertreten lassen dürfen, sondern auch in anderen Bereichen.
Hoffnungsvoll
Norbert Denef
Diese Ankündigung lässt hoffen auf Aufmerksamkeit der Medien, danke! – und wir halten die Daumen.
@ „Eine Hamburgerin“: Sie sagen es…! – und es fehlen zur Verstärkung auch noch andere Profis …
Die Strategie am momentanen runden Tisch ist ja wohl scheinbar recht simpel.
1. Es wird das Leid der Betroffenen sehr wohl beschrieben und bewertet,
und auch als schlimm eingestuft.
Damit versucht man offensichtlich eine gewisses Einverständnis mit positiver Haltung für den runden Tisch gegnüber der Öffentlichkeit zu erwerben.
2. Es werden Verbesserungen sehr wohl besprochen und teils angedeutet.
Allerdings ohne konkrete Angaben. Das hat dann den Effekt „es wird sich was ändern“
3. Wird endlos lange Informationen gesammelt und neu erworben.
Obwohl das alles längst vielfach in diversen Büchern zum Thema dokumentiert ist!
Das hat aber wohl den Zweck, Zeit zu gewinnen und eine endgültige Entscheidung über Gesetzesänderungen vor sich herzuschieben.
Man tut gerade so, als wäre das alles neu und müsse nun erstmal erforscht werden.
4. Eine Verzögerung bewirkt ja meist eine Ermüdung in der Bevölkerung zum Thema. So dass es an Wichtigkeit verliert und am Ende wohl kaum noch jemanden ernsthaft am Thema intererssiert ist.
5. Am Ende wird es wahrscheinlich nur ganz wenige, kleine und völlig unzureichende Änderungen geben. Somit haben die ja was getan.
Die Lobby aus der Gesamtbevölkerung wird aufgrund der Ermüdung nicht mehr ausreichen, um dagegen nochmals etwas in Bewegung zu setzen.
Und damit wäre seitens der Politik das Thema erstmal recht kostensparend und einfach vom Tisch.
Vermutlich wird es so kommen.
Jedenfalls wird es wohl aller Wahrscheinlichkeit nach keine zufriedenstellende Änderungen geben.
Man darf weiterhin gespannt sein auf erste wirkungsvolle Änderungen.
Hubert
noch ein Bericht der FAZ zum Zwischenergebnis vom „runden Tisch“
http://www.faz.net/-01i5r4
und es wird weiter aufgeschoben…………….
………………………………………………………….
………………………………………………………….
ja, wie lange denn noch???