wochenblatt.de 2.09.2010 Regensburg
Das Forschungs- und Präventionsprojekt für Männer mit pädophiler Neigung startet in Regensburg – und führt das erfolgreiche Pilotprogramm der Berliner Charité fort. Die Kinderschutzvereinigung Innocence in Danger e.V. und Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk fördern das Projekt.
Ich halte dieses Projekt aus zwei Gründen für problematisch:
1. wird die kriminelle Dimension bagatellisiert, indem die pädokriminelle Neigung als „sexuelle Neigung“ interpretiert wird. Wer sich zu einem Kind „sexuell hingezogen“ fühlt, hat die Neigung Gewalt (in Form von Sexualität) auszuüben und nicht zu einer besonderen und seltenen Form von Sexualität.
2. geht es in diesem Projekt offensichtlich nicht darum, die Neigung zu Gewalt zu therapieren. Sehr einfach würde dies gelingen, indem man die Gewaltgeschichte der Täter in der Kindheit untersuchte. Denn meist wird die selbst erlittene Gewalt weitergegeben.