morgenweb 8.07.2010
Die Odenwaldschule in Ober-Hambach könnte, was den Umgang mit sexuellem Missbrauch angeht, zu einem Modell für Deutschland werden. Kaum eine andere Institution macht die Aufklärung der Missbrauchsfälle so zum Thema wie das Internat an der Bergstraße und intensiviert damit eine öffentliche Diskussion. Dies zeigt sich auch im Programm der Festwoche zum Bestehen der Schule seit 100 Jahren.
Das Ansprechpartner gesachaffen werden sollen ??
Hm die guten Stellen sollten doch gekürzt werden , und ich denke zwar trotz Demo .
Aber deswegen weniger gekürzt worden .
Ich fände es gut wenn die Stellen wieder mehr bedacht würden , damit die Opfer nicht im Regen stehen gelassen werden .
Bei mir zur Zeit nur einmal im Monat .
Gearde so ,das man noch etwas über Wasser ist .
währe schön wenn man sich als Betroffene weiter wo Beraten lassen könnte , ohne das man denken muß das man da zufiel ist , weil es ja so viele Nachfragen gibt das die das kaum bewältigen können .
Mfg
Larissa
„Wahrheitskommission“ a.d. OSO – das ist doch mal was.
Desmond Tutu und seine afrikanischen Mitstreiter wird es freuen, wenn Europäer lernfähig werden …
Die USA sind uns auch voraus. Erwiesene 13 Millionen Frauen zählen sie mit posttraumatischen Belastungsstörungen.
Der Bonner Professor mag es bedauern, wenn es keine europäischen oder gar deutsche Daten gibt. Braucht es die noch?
Er weiß es, wir alle wissen es (und Gott weiß es auch!) „… dass mehrere im Kindesalter erfahrene Stress-Situationen – darunter in ihrer Häufigkeit allen voran die Trennung der Eltern, sehr oft aber auch sexueller Missbrauch – weitere Risikofaktoren erhöhen: vierfach höheres Fettsuchtrisiko, zehnfach höheres Risiko von Drogenmissbrauch, sechsfach höheres Risiko für Gewalt gegenüber dem Partner. Und nicht zuletzt Depression, die „Narben im Gehirn“ hinterlässt“.
Und was geschieht politisch mit dieser Erkenntnis?
Wir alle kennen unser eigenes Leid und wissen um die Vielen …
Prof. Schläpfer sagt weiter:
„Kindesmissbrauch führt klar zu funktionalen und strukturellen Hirnveränderungen. Nicht jeder missbrauchte Mensch entwickelt Krankheiten, aber es kann passieren.“
Fakt ist:
Gewalt hat in jedem Fall individuelle Auswirkung.
Jeder Mensch ist ein eigener Mensch mit eigenem Hintergrund.
Wenn der Neurobiologe nicht jeden Gewalt-erfahrenen Menschen krank werden sieht, dann könnte das ergänzend heißen: … ANDERE WERDEN KRIMINELL.
Wenn das denn so wäre – ließe sich das Dilemma steigender Kriminalität erklären: ein Mensch wird aggressiv und kriminell, ein anderer Mensch wird depressiv und krank – logo? logo!
Und wer hat die Schlafstörungen und die Bauchschmerzen? Wir – logo!
Die Nationen kriegen noch mehr Probleme, wenn sie nicht anfangen aufzuhören mit dem „Krieg“ der allgegenwärtigen Gewalt in ihren Kinderzimmern. Denn Kinder kriegen Kinder …
Die Odenwaldschule zeigt es – andere Institutionen müssen zu ihrer Wahrheitsfindung kommen. Und das ist dann nicht einmal die Spitze des sprichwörtlichen Eisbergs … – SAGT ES LAUT!
Z u dem Thema,traumatische Erfahrungen verändern das Gehirn—-
mit meinen Erfahrungen durch Reha-Maßnahmen mit Behinderten,kann ich in so weit die Veränderungen im Gehirn positiv bestätigen,dass nach jahrelangen und täglichen Übungen und Wiederholungen sich erstaunliche Verbesserungen einstellten—-
Die Erforschung des Gehirns ist so fazinierend und wir stehen erst am Anfang, ,5-8 % sind nur in Tätigkeit,der Rest liegt brach und gesund und
wartet evtl.auf seinen Einsatz,
mit meiner Traumatisierung hoffe ich,dass ich irgendwann mit meiner Geschichte leben kann,
mit freudl. Grüssen Bärbel
Ich möchte in diesem Zusammenhang auf einen Artikel im neuesten Spiegel aufmerksam machen: Nr. 28 vom 12.7. – S. 30 – „Die Küsse eines Hirten“.
Hauptsächlich beschäftigt sich der Artikel mit den Taten eines evangelischen Pfarrers aus der Nähe vom Hamburg. Selbstredend wird auch in der evangelischen Kirche vertuscht. Der Mann vergriff sich nicht allein Kindern aus seiner Gemeinde (Mädchen und Jungen) – sondern er heiratete auch eine Frau mit 5 Söhnen, damit er sich bequemer an die Jungen heranmachen konnte. Bis heute ist er ungeschoren davongekommen. Und eine heute junge Frau, die den Mut hatte, Vorgesetzte des Mannes anzusprechen, wurde von Seiten der Kirchenleitung klargemacht, daß sie dem Mann ja nur schaden würde/wolle. – Und offenbar hat die Mutter jahrelang die Augen vor den Untaten ihres Mannes verschlossen. Sie hat ihre Söhne dem Kerl zum Fraß vorgeworfen.
Das soll aber nicht mein Thema hier sein: in den letzten Abschnitten des Spiegel-Artikels taucht das Thema dieses Threads quasi wie nebenbei auf – es bräuchte einen eigenen Artikel, um das Elend wirklich darzustellen!
Von diesen 5 Jungen/Brüdern sind heute nur noch drei am Leben. Einer beging Selbstmord, ein anderer ließ sich auf riskantes Sexualverhalten ein und starb dann an AIDS.
Ein noch lebender Bruder fühlte sich sein Leben lang schlecht und schmutzig, er versagte im Studium, wurde Alkoholiker, versuchte, sich selbst umzubringen, hatte Depessionen, wurde in Kliniken eingewiesen. Heute ist er Mitte vierzig.
Dieser Lebensweg ist doch ein Beleg dafür, daß die Schädigung durch MB das ganze Leben beeinflußt – es gibt natürlich genug Ignoranten, die jetzt behaupten, der Mann habe sich mal zusammenreißen sollen, oder sei bloß faul und ein Versager…
So funktioniert es eben in dieser Gesellschaft – man will nicht begreifen, daß der MB das Selbstgefühl des Menschen zutiefst schädigt. Solche erschütternden Lebenswege sind die Folge.
Fast glaube ich, daß das Ereignis des MB selbst nicht die wirkliche Tragödie ist, sondern daß, was daraus folgt. (Ich will natürlich den MB selbst nicht schmälern). Die Tragödie ist die Schuld, die Scham, das Gefühl der Minderwertigkeit – ein Paket, das Mißbrauchte ihr Leben lang mit sich schleppen müssen – aber nicht der Täter. Der Pfarrer lebt heute übrigens gesund und munter als Pensionär.
Darüber muß einmal gründlich geschrieben werden – es muß deutlich werden, WIE der Mißbrauch ein Leben zerstört; wie das Gehirn und das Gefühlsleben beeinflußt werden. Dafür kann es einfach keine wahrhafte Entschädigung geben.
@ Franco D-C.
Aber sicher verändern unsere positiven Erlebnisse unsere Hirne – wir Überlebenden würden sonst nicht mehr existieren.
Und ich bin mit Ihnen der Überzeugung, dass sich besagte Schaltzentrale außerhalb des physischen Körpers befindet – das vermute ich nicht nur.
An anderer Stelle schreiben Sie über den Dalai Lama, er genieße „die Sympathie der Naturwissenschaftler, die nicht weiterzukommen scheinen. Er ist davon überzeugt, dass der Geist ziemlich alles bewirken kann.“
Was allerdings die oben erwähnte ‚ Erfahrung und Erkenntnis‘ angeht, da ist m.E. viel mehr als nur „jedermanns eigene Sache“ am Werk … – auch wenn wir uns noch so sehr selber aus negativer Verhaftung zu befreien bemühen.
Zumindest komme ich mir mit meinen Erfahrungen oft komplett ferngesteuert vor.
Erkenntnis dagegen ist meine ureigene …
As soon as you realise what has to be done-do it,do it now ! ( Wenn du erkennst,was getan werden muß,tue es-tue es jetzt ! ) -aus der indianischen Tsalagi Tradition.
Nach dieser Erkenntnis setzten sich die Indianer ums Feuer und weinten.
Mit Glückstränen verabschiedeten sie einen toten Indianer.