Der Merkur 7.07.2010
SPD-Bundestagsfraktion
Zur Verabschiedung des Positionspapiers der SPD-Bundestagsfraktion „Hinsehen, handeln, helfen! Konsequenzen aus den Missbrauchsfaellen in Institutionen“ erklaert die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dagmar Ziegler: Die SPD-Bundestagsfraktion fordert Konsequenzen aus den menschenverachtenden Faellen von sexueller Gewalt in Schulen, Internaten und anderen Einrichtungen. Der von der Bundesregierung einberufene Runde Tisch darf kein Alibi dafuer sein, die Haende in den Schoss zu legen. Es muss darum gehen, das Geschehene umfassend aufzuarbeiten, Praevention zu staerken und rechtspolitische Konsequenzen zu ziehen. Die SPD-Bundestagsfraktion hat jetzt ein Positionspapier beschlossen, in dem sie ihre Erwartungen an die Ergebnisse des Runden Tisches zusammenfasst.
nachdem ich den ganzen artikel gelesen habe, kann ich sagen sind gute ansätze, allerdings sehe ich es immer noch als sehr problematisch an das andere für betroffene sprechen sollen. wie soll jemand der sich kaum bis garnicht mit den leiden der betroffenen beschäftigt für sie das richtige fordern? es muss ein oder mehrere betroffene an den runden tisch!
Schön, dass sich eine Partei für uns einsetzt und gemerkt hat, dass es sich dabei um eine enorme Anzahl von Wählerstimmen handelt. Auch Frau Enders von Zartbitter e.V. sagt in ihrem Interview mit der Zeitung Emma (habe ich zum ersten Mal gelesen, weil da ein 6 Seiten Artikel über den Runden Tisch drin stand): „Wenn ich mir aber die Zusammensetzung des Rundes Tisches angucke, dann sehe ich ein Übergewicht der Mediziner und Juristen. Die Opferberatungstellen für Frauen sind mit einer einzigen Person vertreten. Meiner Meinung nach hat man parteiliche Beratungsstellen nahezu gänzlich ignoriert und bewusst Expertinnen übergangen, die seit Jahren unbequeme politische Forderungen stellen.“
Ich lese: „Die SPD-Bundestagsfraktion fordert Konsequenzen aus den menschenverachtenden Fällen von sexueller Gewalt in Schulen, Internaten und anderen Einrichtungen.“
Ich lese: „Unter dem Titel „Hinsehen, handeln, helfen“ fordert die SPD-Bundestagsfraktion konkrete Maßnahmen, um Kinder und Jugendliche wirksamer gegen sexuelle Gewalt in Institutionen zu schützen.“
Und ich denke mir: Wieder mal zu kurz gesprungen!! Wieder mal mit der üblichen „Brille“ auf die Opfer geschaut – nämlich nur auf die Opfer „von sexueller Gewalt in Schulen, Internaten und anderen Einrichtungen“. Auch für die SPD scheint die Vorstellung, dass im so „geschützten“ und fast „geheiligten“ Raum FAMILIE ebenfalls tagtäglich und seit Jahrhunderten „Menschenverachtendes“ geschieht.
Und wie so viele andere auch, drückt sie sich damit ebenfalls vor der (zugegeben: schwierigen) Frage, WIE KONKRETE HILFE für Opfer von sexuell misshandelnden Vätern, Stiefvätern, Großvätern, Brüdern, Cousins, Freunden der Familie, etc. aussehen soll/kann.
Ich lese: „Die Arbeit des Runden Tisches wird nur erfolgreich sein können, wenn vor allem die Opfer sexueller Gewalt am Runden Tisch umfassend Gehör finden.“
Eindeutig: JA!!! Aber eben ALLE Opfer!! Und eigentlich auch – gerechterweise – in dem Verhältnis, in dem sich auch die Straftaten ereignen. Nicht, um innerhalb der Opfer/Überlebenden eine „Hierarchie“ aufzubauen, sondern um allein durch eine solche Maßnahme/Verteilung DEUTLICH zu machen, wo die meisten Opfer/Überlebenden leiden.
Betroffene von FAMILIÄRER sexueller Kindesmisshandlung können Frau Rupprecht („Kindebeauftragte“ der SPD, die das SPD-Positionspapier in die Arbeit des Runden Tisches einbringen soll) unter folgender Mail-Adresse http://www.marlene-rupprecht.de auffordern, das SPD-Positionspapier dahingehend zu ändern, dass für auch Opfer von familiärer sexueller Kindesmisshandlung „Konsequenzen“ folgen müssen und dass es nicht nur „konkrete Massnahmen, um Kinder und Jugendliche wirksamer gegen sexuelle Gewalt in Institutionen zu schuetzen“ braucht, sondern konkrete Massnahmen, um Kinder und Jugendliche wirksamer gegen sexuelle Gewalt ÜBERHAUPT zu schuetzen!!!
Und wo bleiben die Opfer von 1945-bis ????????. Nein so läuft das nicht,
meine Politiker. Auch wenn ihr uns nicht beachtet,der Kampf gegen die
Kirchen ,Diakonien usw ist schon im vollen Gange. Diese Menschen haben
nichts mehr zu verlieren.Sie glauben doch nicht, das die Orden und Priester wo diese Pädophile ihre Schweinereien gemacht haben, nur sagen
können : Es tut uns sehr leid, die Sachen sind leider schon Verjährt. So geht man nicht mit uns Alten um.Ich für meine Person treffe viele, ach alle
in der Hölle wieder.Man muß ein Zeichen setzen,dann geht ein Ruck über die ganze Welt.
Hallo Petra
Hm jetzt an Beide wenden ?
Oder jetzt nur hier hinn ?
Mfg
Larissa
Hallo Petra,ich stimme Ihnen zu,
es geht um alle Opfer,von Misshandlungen,sex.Missbrauch,Vergewaltigungen ,und jegliche Opfer der Gewalt,man könnte auch die nicht tätliche Gewalt hin zu ziehen,überall dort ,wo die Menschenwürde und die Menschenrechte verletzt werden,
ich kämpfe für ein Umfeld ,wo Kinder gedeihen können, z.B. unter anderm für jüngstes beh.Kind,viele Grüsse Bärbel
Hallo Larissa,
ich verstehe die Frage nicht.
Jede/r kann (WENN er/sie mag) hier im NetzwerkB-Forum das Positionspapier/die Haltung der SPD-Bundestagsfraktion kommentieren.
Und jede/r kann (WENN er/sie mag) der „SPD-Kinderbeauftragten“ am so genannten Runden Tisch, Rupprecht, eine Nachricht schicken, in der er/sie seine/ihre Meinung kundtut.
Schöne Grüße
Petra
@ Petra u. an alle Mit-mailerInnen
Danke für den Link. Gestern habe ich meine Meinung an Frau R. umgehend per mail geschickt – allerdings hörte ich anschließend i.d. Nachrichten, der Bundestag sei verdunstet – nämlich in die 9-wöchige Sommerpause.
Dennoch: viel Zeit, ihr unser „Volksbegehren“ vorzutragen.
Unsere Not einschätzen, unseren Hilfe-Bedarf ermessen, das können wir dann ihr überlassen …
@ Petra: Frau Ruprecht auf den ausgeblendeten Bereich familiärer Gewalt aufmerksam zu machen, wäre eine Aufgabe für Netzwerkb, würde ich sagen. Sollte kurz und klar formuliert im Namen des Vereins an sie gehen. Danke für die Anregung. Gut wäre sicher, konkrete Forderungen zu stellen.
Und wer hat eigentlich allen und jedem das Recht gegeben im Namen der Opfer zu sprechen und den Wunsch der Betroffenen frei zu interpretieren: ´Mit schnödem Geld ist denen doch nicht geholfen! Das wollen die auch meistens gar nicht..´ Zuerst gehört habe ich das von Mixa/Zollitsch und dannach von vielen anderen, aber noch von keinem einzigen Opfer der Kirche und mit denen spreche ich seit 5 Monaten täglich!
Hinter dem Runden Tisch werden sich alle schön vertecken und bei der angestrebten Fondslösung sollen nur die Opfer verschiedener Täter-Institutionen gegeneinander ausgespielt werden. Die Kirche ist nicht arm, der Sportverband und das Olympische Komitee aber auch nicht, aber beim Geld da hört der Spass halt auf!
Und diese Organisationen sind natürlich extrem Staatstragend, da wird ein Runder Tisch nicht dran kratzen.
So gehts wenn nicht mit den Betroffenen gesprochen wird, sondern über sie. Es wird durch den Runden Tisch und die ´Fondslösung´ keine einzige Täterorganisation einen einzigen Cent mehr ausgeben und kein einziger Betroffener einen Cent mehr erhalten.
Z.B. am Aloisiuskolleg in Bonn werden neue Sportplätze gebaut, den Verantwortlichen Anwälte gestellt um die Opfer mit Klagen zu bedrohen und die Betroffenen stehen nach wie vor im Regen.
Warme Worte ja. Leitfäden aus dem Internet übernommen ja. Aber Prävention, Aufarbeitung, Genugtuung? Wenn´s was kostet eher nein..
Hallo Petra
Ich meinte , da ich ja schon nach der Frau Bergmann schreiben sollte .
dann das selbe an Rupprecht ?
Ob das Hier im Netzwerk Posten was bringt weiß ich nicht.
ich denke man muß die Politiker persöhnlich anschreiben .
Ich denke das die hier nicht alles mit lesen ?
Mfg
Larissa
Liebe larissa,
ok. Jetzt habe ich deine Frage verstanden.
WICHTIG: Von „SOLLEN“ darf überhaupt nirgends die Rede sein, weder an die Bundesmissbrauchbeauftragte, noch an irgendwelche anderen PolitikerInnen, noch in irgendwelche Foren! DU allein entscheidest (!!!!), was du wann an wen schreiben/sagen/kommentieren möchtest!!!!
Die verschiedenen Aufrufe, sich mit seiner Geschichte und/oder Kommentar an jemanden zu wenden, sind IMMER freiwillig zu verstehen! Jede/r von uns muss aber selbst gut auf sich acht geben und entscheiden, was für sie/ihn erträglich oder auch not – wendig ist.
Insofern war mein Hinweis nur so gemeint, dass alle diejenigen, die SICH DAZU IN DER LAGE SEHEN und die – ebenso wie ich – der Meinung sind, dass bei dem SPD-Papier wieder nur ein Teil der Betroffenen gemeint ist, sich ebenfalls (ich habe das getan) an diese Frau Rupprecht wenden KÖNNEN, um sie darauf hinzuweisen, dass es noch andere als „institutionelle“ Opfer gibt.
Also: Alles ganz freiwillig gemeint und nur als Hinweis, wohin mann/frau sich wenden kann, FALLS er/sie es möchte.
@ astrid
Kann man so sehen (Aufgabe des Netzwerks); ich bevorzuge dennoch selbst zu denken und auch selbst meine Meinung kundzutun. Kein „entweder – oder“, sondern ein „sowohl als auch“.
@ hildegard
Danke für die Info (Bundesregierung im Sommerschlaf). Sehr richtig: Dann bleibt mehr Zeit, die SPD zu informieren. Wichtig ist nur, dass wir dranbleiben, auch nach der Sommerschlafpause…
Ja, vor dem ´Runden Tisch´ ohne Stuhl für Missbrauchs-Überlebende unbedingt ein ´offener Brief´an die Beteiligten öffentlich aber auch persönlich…
Es soll keiner mehr sagen können man hätte ja nicht gewusst..
Obwohl gibt es wirklich noch jemanden hier zu dem man sagen könnte:
´…denn sie wissen nicht was sie tun!´?
Sie wissen es und sie tun es trotzdem! Aber wenigstens schämen sie sich ein bisschen dafür und wollen keine Zeugen dabei haben, bei dem Geschachere.
Ergo: ´Opfer müssen leider draussen bleiben!´ ´Bitte hier anleinen!´
Wir sollten uns mit Hundeleinen an den Laternenpfählen vor den Türen des `Runden Tisches ohne Opfer´ anleinen…
Ich sage nur dazu, WIR KÄMPFEN SOLANGE BIS WIR WAS ERREICHEN WERDEN…und sei es nur mit kleinen Schritten..Wir sind die Älteren,Vorbilder unserer Kinder und Missbrauchten Kinder…auch diese wachsen heran…wenn wir unser Netzwerk und unsere Ziele,den Weg der Gerechtigkeit weiter verfolgen,unsere Nachgeneration dies fortführt…handeln und sprechen WIR doch im Namen des Volkes….
Ich bin in der Planung und Zusammenstellung einer Bennefitzveranstaltung hier in nSachsen für NetzwerkB und meinem Verein“Schattenspringer“,der ja ebenso für Überlebende ist..Ich habe schon Sponsoren gefunden,würde gern hier einen Aufruf machen,wer Interesse hat uns zu helfen-nicht finanziell,sondern Organsiatorisch..Ich möchte dieses Event im Sept. machen,es soll eine Art Tag der offenen Tür werden,wo Lesungen stattfinden,aufklärungen und ein Tag eben für Überlebende,eine Mahnwache für alle Betroffenen die die Kraft nicht hatten den schweren Lebensweg weiter zu gehen etc..Ich habe bereits prominente Menschen dazu bekommen…Wer hat die Kraft und Willen sich mir/uns anzuschließen???Meldet Euch bitte ok.