RP ONLINE 8.07.2010
Heppenheim (RPO). Die von der südhessischen Odenwaldschule beauftragten Opferanwältinnen Claudia Burgsmüller und Brigitte Tilmann ziehen eine bestürzende Zwischenbilanz ihrer Aufklärungsarbeit. „Die Gegenwehr von Opfern sexuellen Missbrauchs wurde in dem Internat systematisch gebrochen“, sagte die Wiesbadener Strafrechtlerin Burgsmüller am Donnerstag in Heppenheim.
Das Folgende setze ich hier mal in die Rubrik „Sonstiges“, da mir keine andere sonst dazu geeignet scheint.
Gestern Abend (18.7.10) geriet ich beim Zappen in die „Große Reportage“ bei RTL. Das hier übliche halbseidene Thema: „Dominas“.
Mehre Frauen wurden hier bei der Ausübung ihrer „Dienstleistungen“ gezeigt und privat; u.a. auch eine mit einem 12jährigen Sohn.
Diese Frau berichtete, daß ihr Sohn schon länger genau wisse, womit sie ihr Geld verdiene: (O-TON) „Er weiß, daß ich Männer verhaue! Der kommt damit super klar!“
Der Sohn habe sie aber gefragt, was er denn Klassenkameraden erzählen solle, wenn die nach seiner Mutter fragten. Das, sagte sie, solle er ganz einfach danach entscheiden, für wie vertrauenswürdig er seine Freunde halte.
Allein diese Fragen des Jungen sollte doch dieser entsetzlich dummen Frau deutlich machen, daß er „damit“ doch nicht so gut klarkommt. Mit ihrer Antwort versetzt sie ihn ja in nicht aushaltbare Loyalitätskonflikte.
Einmal will er doch bestimmt nicht seine Freunde belügen, ein anderes Mal nicht, seine Mutter verleugnen.
Noch viel schlimmer, selbst wenn er die Wahrheit sagte, ist doch damit zu rechnen, das die Fakten binnen kurzem in der ganzen Schule herum sind und der Junge einem Spießrutenlaufen ausgesetzt ist.
Noch viel schlimmer fand ich, daß diese Frau sich offensichtlich in ihrer Wohnung für ihre „Einsätze“ umzog. Der Junge kriegte also einiges mit.
Bei Jennifer Freyd habe ich gelesen, daß Eltern ihre Kinder quasi in bestimmte Sexualitäten hineindrängen können… Was soll mit diesem Jungen geschehen?! Der hat doch überhaupt keine Möglichkeit, eine unbeeinflußte Sexualität zu entwickeln.
Man verstehe mich richtig – es geht mir nicht um Prüderie; was Erwachsene mit vollem Einverständnis in einem Dominastudio treiben, geht niemanden etwas an.
Und leider ist es auch eine Tatsache, daß SMler frühe Erfahrungen immer wieder reinszenieren.
Hier wird aber ein Kind auf ungute Weise mit hineingezogen. Juristisch wird man hier sicher noch nicht von Mißbrauch sprechen können; aber es kann doch nicht angehen, daß ein 12jähriger durch seine Mutter in solche Gewissenkonflikte gestürzt wird.
Was meinen die Teilnehmer dazu?!
Ich jedenfalls versuche erst Mal zu recherchieren, um wen es sich handelt und was man da machen kann!