derStandart.at 02.072010
Machtstrukturen in Kirche, Schulsystemen und in der Familie ermöglichen Missbrauch – Die traumatisierten Opfer brechen oft erst nach Jahrzehnten ihr Schweigen.
Früher habe ich es selbst nicht geglaubt: Wieso kommen da erwachsene Menschen von 40 oder 50 Jahren daher und behaupten auf einmal, vor 30 Jahren oder vor noch längerer Zeit missbraucht worden zu sein? Können die das nicht gleich sagen?
hallo,
ich hab den artikel gelesen, aber ich bin nicht sicher, ob er mir gefällt.
„Mir ist es egal, ob eine Art Massenhysterie im Spiel ist bei den vielen Missbrauchsdelikten, die in letzter Zeit auftauchen – und täglich werden es mehr“
ich sehe eigentlich keine massenhysterie. im gegenteil, ich glaub, es gibt nach wie vor sehr viele schweigende opfer und es wird eher zu wenig getan als überreagiert.
wer sagt, dass 90% der täter regressive typen und nicht pädophil oder sadistisch veranlagt sind? ich persönlich vermute, dass viele täter sadistische züge haben.
in dem artikel klingt es für mich ein bisschen so, als wäre missbrauch vor allem pseudoliebes betatschen an den falschen stellen. auch das ist schlimm, natürlich, aber darauf beschränkt es sich nicht.
ich wude auch missbraucht. der hat gewusst, dass er mich quält. es war ihm aber offenbar egal.
„Auch bei den Missbrauchsfällen könnte man so argumentieren: Menschen, die sich verletzen, Panikattacken haben, Schlafstörungen usw., und das seit ihrer Kindheit, werden einen Grund dafür haben. Wenn sie, was ihnen in bestehenden Machtstrukturen angetan wurde als körperlichen Missbrauch schildern, haben sie zumindest ein Bild für ihr Leid gefunden.“
was soll das heißen? dass die vermeintlichen opfer irgendeine in der luft liegende stimmung nicht augehalten haben und daraus im nachhinein handfeste übergriffe machen, die so nie stattgefunden haben?
also sowas wie: diese starren machtstrukturen sind schon schlimm, natürlich leiden die kinder da drunter. aber erwachsene männer, die tatsächlich kleinen kindern ihren schwanz in den mund stopfen, sodass diese fast daran ersticken, nein, nein, das glauben wir dann doch nicht.
„Ich bin gespannt, bis der erste Fall bekannt wird, in dem sich ein Priester zu einem Missbrauch bekannt hat, den er gar nicht begangen hat.“
hä???? es gibt ja bekanntlich nichts, was es nicht gibt. trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das ein verbreitetes phänomen ist. dass viele täter aus dem krichlichen umfeld es zugeben, liegt sicher zu einem großen teil daran, dass sie häufig mehrer opfer haben, die sich gegenseitig bestätigen und leugnen so nichts mehr bringt.
naja, mehr fällt mir erstmal nicht dazu ein.
lg
Ich kann a nur zustimmen. Der Schlingerkurs dieses Artikels verursacht bei mir Übelkeit.
Die Autorin des Artikels hat wohl Angst, der Täterlobby zu nahe zu treten.
Mutiger Journalismus ist was anderes. Aber die Autorin ist auch keine Journalistin, sondern Schriftstellerin. Da darf man wohl zynisch sein und die Anführungszeichen vergessen…