Frankfurter Allgemeine 23.06.2010
Im digitalen Code der Gene stecken nicht nur Erinnerungen, die Gene erinnern sich auch selbst: Wie das „Epigenom“ unser Lernen, Gedächtnis und die Psyche prägt.
Von Joachim Müller-Jung
Der digitale Code des Genoms – welche Magie in diesem Konzept steckt, hat noch einmal Craig Venter mit der Schaffung von synthetischen Bakterien gezeigt, die von einem neu programmierten Erbgut quasi fremd gesteuert wurden. Doch wie jede scheinbar einfache Idee in der Biologie, stößt man auf die wirkliche Genialität des Codes erst, wenn man sich die biologischen Schöpfungen am anderen Ende der Komplexitätsskala ansieht. Da, wo etwa unsere Individualität verborgen liegt. Nehmen wir zwei beliebige Menschen.
Wenn ich Zuhaus in der Schule ..unter druck stand , konnte ich keine Mathe mehr (Obwol ich Gute Noten hatte ) , Und ich konnte auch nicht vorlesen ,und das gelesene dabei auch selber verstehen .
Alle diskutierten das was ich gelesen hatte , doch ich wuste gar nicht was ich gelesen hatte . Weil ………
ich wuste gar nichts mehr , und mußte alles von neuem lernen .
* ; – alles .
Und noch anderes ……
Mfg
larissa
„… massive Eingriffe, die das Leben fundamental verändern“ – das leuchtet in Bezug auf unsere eigenen Ausfälle und Auffälligkeiten sofort ein.
„Nervenzellen erstarren förmlich. Bei vielen geistig zurückgebliebenen Patienten hat man Defekte in diesen Schlüsselstellen des Gencodes festgestellt. Auch bei Opfern des posttraumatischen Belastungssynndroms (PTSD), die nicht nur schwer mit psychischem Stress umgehen können, sondern deren Immunsystem noch dazu schwer angeschlagen ist. Bei ihnen hat man Hinweise gefunden, dass das traumatisierende Ereignis das Epigenom offenbar mit einem Schlag verändert – sowohl dasjenige der Gehirnzellen als auch insbesondere der Zellen des Immunsystems.“
Beobachtungen an ausgewachsenen Ratten und vernachlässigten Mäusen – grausig, diese Tierversuche! – müssen uns erst beweisen, dass hier durch Traumatisierung Gene stillgelegt werden und nicht Erbschäden vorliegen.
Was aber heißt das für uns?
Angebliche Erbschäden sind vermutlich nur die über Generationen an uns weiter gegebene UNTERWÜRFIGKEIT aller „Autorität“ gegenüber – erlernt während Jahrhunderten aufgrund übermächtiger Zwänge und Figuren in Monarchien, Diktaturen, hierarchischen Strukturen …
Angebliche Erbschäden nützen den Macht-Besitzern allemal mehr als das mühsame Geschäft des GENAU HINSCHAUENS von Ursachen-Findung und lassen sich von „findigen Geistern“ trefflich in eigennützige Gewinne ummünzen …
Ein Grund mehr, uns an solche Forschungsergebnisse zu halten und auf „gute Gespräche“ miteinander zu setzen.
Oder sollen sich jene weiterhin auf unsere Kosten bereichern?
Wir könnten es längst auch ohne Tier-Versuche begriffen haben, wären wir nur achtsam genug mit den Kreaturen um uns herum umgegangen …