Frankfurter Allgemeine 23.06.2010

Im digitalen Code der Gene stecken nicht nur Erinnerungen, die Gene erinnern sich auch selbst: Wie das „Epigenom“ unser Lernen, Gedächtnis und die Psyche prägt.

Von Joachim Müller-Jung

Der digitale Code des Genoms – welche Magie in diesem Konzept steckt, hat noch einmal Craig Venter mit der Schaffung von synthetischen Bakterien gezeigt, die von einem neu programmierten Erbgut quasi fremd gesteuert wurden. Doch wie jede scheinbar einfache Idee in der Biologie, stößt man auf die wirkliche Genialität des Codes erst, wenn man sich die biologischen Schöpfungen am anderen Ende der Komplexitätsskala ansieht. Da, wo etwa unsere Individualität verborgen liegt. Nehmen wir zwei beliebige Menschen.

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