AD HOC NEWS 2.06.2010
Wegen sexuellen Missbrauchs von Patienten ist am Mittwoch ein Berliner Krankenpfleger zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der 34-jährige Mann wurde schuldig gesprochen, sich Anfang 2006 in einer psychiatrischen Klinik in Westend an zwei Frauen mit Borderline-Erkrankung sexuell vergangen zu haben.
Strafverschärfend sah das Gericht, dass sich der Angeklagte «unter Ausnutzung eines Betreuungsverhältnisses» an Frauen verging, die wegen selbst erlittenen Missbrauchs in der Kindheit zur Therapie waren. Durch den erneuten Missbrauch habe der Krankenpfleger einen «Schaden angerichtet, der über das hinausgeht, was sie schon erlitten haben».
Wie soll so jemand jemals wieder Vertrauen in eine Hilfseinrichtung gewinnen können?
Ein Beweis, dass eben eine Klinik auch nicht das Allerheilmittel für die Prblematik ist. Für Patienten stellt es eher ein gewisses Risiko dar.
Es ist eine Art „Roulette-Spiel“, genau wie mit Medikamenten.
Ja super , was hat das mit den 2 Monaten zu tuen die er erst da war .
Ich habe ja auch immer Angst , weswegen ich nie zu einem Männlichen Arzt gehen möchte , weil ich davon weiß .Das es sowas immer wieder gibt .
Wenn ich wo arbeiten würde mit Psychich kranken würde das doch nicht zum Mißbrauch führen .
Ich würde sagen das der mit Hilflosen Menschen , nichts mehr zu tuen haben darf .
Mfg
Larissa
Lieber Hubert,
warum willst Du Vertrauen in eine Hilfseinrichtung gewinnen? Du liegst völlig richtig, meiner Meinung nach, wenn du mißtrauisch bleibst. Die Kliniken können nur ein Hafen im Sturm sein. Manchmal werden Patienten an die Klinik gebunden, weil das für das Personal allemal bequemer ist.
Kliniken haben manchmal einen Drehtüreffekt. Die Menschen kehren immer wieder zurück, die Therapeuten sind zufrieden weil die Warteliste immer länger wird. Ihr „Patientengut“ bleibt ihnen erhalten. (Therapeuten-Slang, der ausdrückt „dass Patienten verschiebbare Waren sind, „Stückgut in der Express-Abfertigung. „. Aus „5o Methoden einen Terra-Peuten in den Wahnsinn zu treiben.“ Seite 08/15 Reni Tent, Tschau Tschau Verlag Bielefeld. )
Herr T. war äußerst mißtrauisch“ stand in meinem Entlassungs-Arztbrief, nach 12 Wochen Camping an der Klagemauer! Damals hab ich mich darüber geärgert , heute bin ich stolz darauf.Ambulante Therapie sind allemal tragfähiger. Da konnte ich mir eine Therapeutin suchen, die zu mir passt.
Treffen sich zwei Patienten nach einem Jahr wieder in der Traumaklinik.
„Oh wie lange bist Du schon hier?“ fragt der Neuankömmling “ Zehn Wochen!“ strahlt der Andere „Aber mir geht es schon viel schlechter!“
Aus der Sperrgut-Abfertigung grüßt Dich
Richard
Ich kann Richard nur voll unterstützen. Ein Aufenthalt in einer Traumaklinik ist ein großes Risiko. Mein E-Brief ist eine Ansammlung von Schlamperei, Übertreibung und Bösartigkeit. Ich wünschte, ich hätte das nie gelesen. Die Ärztin hat aus jeder minimalen Äußerung von Ärger von mir gleich einen ganzen Prozess erfunden. Das Thema Traumaklinik ist für mich erledigt. Eine ambulante Therapie ist immer besser. Die Ärzte in einer Klinik haben nur sehr wenig Zeit, einen Menschen kennenzulernen und wenn sie sich in einer Person geirrt haben, dann ist der Schaden riesengroß. Dann steht da für alle Ewigkeiten der größte Blödsinn in der Akte. Außerdem kommt noch hinzu, dass viele Kliniken bereits ihre Akten digitalisieren. Google in Amerika will bereits Krankenakten im Internet speichern.
Die Psychiatrie, den Hauptumschlagplatz der Pharmaindustrie, sollten Missbrauchsopfer meiner Meinung nach unter allen Umständen meiden.
Diese Kliniken sind auch Machtinstitutionen und “missbrauchen den Missbrauch”.
Ich mußte das auch erleiden!! Es stimmt vollkommen, dass der Schaden über das hinausgeht, was man bereits erlitten hatte! Ich habe dies bei einem Therapeuten/Arzt erleben müssen. Die Ohnmachtsgefühle sind kaum auszuhalten, weil man auch panische Angst hat, dass einem als Patientin nicht mehr geglaubt wird.
Es werden Selbstschutzdiagnosen gestellt, die ich als Patientin ohne handfeste Beweise (Videoaufnahmen) nicht widerlegen konnte, weil das Machtgefälle zwischen Arzt und Patientin zu groß ist und dieses Milieu verseucht ist von Lobbyisten!!!!
Meine damalige ambulante Traumatherapeutin hat meine Erlebnisse in der Traumaklinik als „Erlebnisse des Schreckens“ bezeichnet !
Heute weiß ich, nach einer medizinischen Diagnose, dass man den Entlassungsbericht der Klinik in die Tonne stampfen kann! Der Bericht ist das totale Armutszeugnis für die Klinik!!
Wenn ich überlege mit welchen einfachen Mitteln, mir heute schon geholfen wurde, könnte ich vor Wut heulen, weil man mich die ganzen Jahre nicht nur falsch behandelt hat und den totalen Blödsinn eingeredet hat, sondern dadurch auch noch kränker gemacht hat.
Leider werden diese Entlassungsberichte digitalisiert, wie Wilma schon schreibt, und dieser Blödsinn steht dann für alle Ewigkeiten in den digitalen Akten!!!
Ich verstehe nicht wie der Datenschutz sowas zulassen kann, dass solche Unterlagen digitalisiert werden. Es ist unter den Ärzten doch bekannt, dass sich viele Ärzte nicht erst von der Schweigepflicht entbinden lassen und ohne mit der Wimper zu zucken, intimste Daten der Patienten aus dem Entlassungsbericht weitergeben.
Im Grunde genommen sind wir doch nur „Marionetten“ für diese Kliniken, um ihr „Patientengut“ zu erhalten und/oder als Versuchskaninchen für ihre selbsterfunden Theorien herzuhalten, die sie mit aller Gewalt bestätigt haben wollen, damit sie in die psychiatrische medizinische Geschichte eingehen können!!!
Liebe Wilma,in Deinem Fall verstehe ich all deine Wut&Enttäuschung gut.Aber nicht jede Klinik sollte man Gleichstellen.Ich machte meine langersehnte&dank eingereichter Pedition Reha/Traumatherapie letztes Jahr Nov.bis Ende Januar in der Reha Chemnitz Rabenstein,Klinik Carolabad.Es ist keine spezielle Traumaklinik&ich nach ca 3Wochen abreisen wollt,da ich mich mit meiner PTBS fehl am Platz fühlte..Das recht junge Psych./Therapeutenteam aber erreichte mit Ihrem Konzept,Arbeit&Menschlichkeit,was ich stets für Unmöglich und Unwahrscheinlich hielt.Wenn Sie mein Outing lasen und ich mit fast 39Jahren sagen kann,es war die Beste Entscheidung,ein guter Weg diesen echt Hammerharten Tunnel zu durchlaufen..Ich bereue keine Min.,würde jederzeit wieder dahin gehen.Sie ließen mich Mensch sein,eine Gebrochene Seele erholen,durch ihre Therapiemethode tauten erfrorene abgestorbene Gefühle wieder auf,Wärme füllt seitdem mein Leben.Ich lebe nun zum 1.mal MEIN Leben,bestimme selber,entscheide selber etc.und es geht mir gut,ich bin stabil und stärker als je zuvor.Das Gute ist,bisher schaffte es kein Ereignis/Mensch mehr mir dies Gerüst umzuwerfen.Ich erleb&merk fast tägl mein anderes Ich,das stärker,bewusster&besser mit allem umgehen&Leben kann.Ambulante ist auch wichtig,um stabilität zu halten,aber ich glaub,das es bei jedem Fall abhängig zu Handhaben sei.Mit den Medis allerdings stimm ich voll zu,setzte meine ab&mir gehts besser nun
Für die ärztliche Schweigepflicht interessiert sich bei den Ärzten kein Schwein, das habe ich auch erfahren. Wenn eine Ärztin irgendwohin telefoniert und alles weitererzählt und dann sagt, das muss aber unter uns bleiben. Sie dürfen nichts schriftlich festhalten, damit nichts nachgewiesen werden kann, da kann man kaum etwas machen. Meine Ärztin in der Traumaklinik hat unentwegt telefoniert und rumgetratscht.
Das weiß ich, weil es in der Akte steht.
Ich möchte für die Arbeitsthesen von netzwerkb einen 10. Punkt vorschlagen.
10. In Therapie, Gutachten- und Diagnosenerstellung sind die Menschenrechte zu beachten!
Selbst Herr Prof. Peter Fiedler schreibt in seinem Standardlehrwerk zum Thema Persönlichkeitsstörungen (Ausgabe 2007, gilt als verbindlich für den gesamten deutschen Sprachraum): Bei der Erstellung von Diagnosen sind die Menschenrechte einzuhalten! Außerdem: Der Arzt hat seiner Aufklärungspflicht nachzukommen! Es gibt bisher erst ganz seltene Exemplare von Gutachtern, die anständig sind und sich daran halten.
Kliniken, Gutachter und Ärzte haben schon eine enorme Macht auf Betroffene, wenn es um Begründungen mittels Gutachten zu irgendwelchen Leistung-Antragsstellungen geht.
Entweder der Patient kommt allen Forderungen nach und lässt alles mit sich machen, oder die Bescheinigung oder das Gutachten fällt entsprechend negativ aus.
Nicht selten erfährt ein Patient dadurch eine ganz andere Form von Missbrauch.
Es wäre zu überlegen, wie Betroffene vor diesem zusätzlichen Missbrauch besser geschützt werden können.
Hubert,es stimmt schon..ich wartete echt zu lange bis mir geholfen wurde..es musste/sollte wohl erst zu meinem Suizidversuch/Herzinfakt führen,wo endlich meine Dringlichkeit der Reha wahrgenommen und umgesetzt wurde…Es muß sich eben viel in der Politik ändern..Ärzte streiken für mehr Geld..Wir sollten eben auch für bessere Ausbildung und Schulungen deren streiken,grad in Beelsung unserer „Nebenwirkungen“ aus diesen Traumatisierungen/Gewalterfahrungen…
Hallo,
ich habe früher beim Arzt gearbeitet, ist schon lange her. Während der Ausbildung wurden wir fast gedrillt, dass es eine Schweigepflicht gibt.
Meine Geschichte die ich erlebte sind Grenzbereiche. Gestern habe ich bei den staatliche Organe, wieder eine Absage erhalten, die Berichte des Staatsanwaltes und des Rechtspflegers und der Akteneinsicht meiner Anschuldigungen weisen in den Berichten und Abläufen Eurer Mitteilungen Paralellen auf, kaum zu fassen, dass sich in einer Demokratie so wenig für die Opfer ändert, es ist erschreckend. Das ABSURDE DER ANSCHULDIGUNGEN geht von einer Bühne zur nächsten, wo für hält man uns? Wenn es nicht um meine Tochter gehen würde, möchte ich alles sausen lassen, ich habe auch schon schallend gelacht, wenn ich doch angeblich ein Monster bin, warum riskiert die Behörde es dann, dass die Schutzbefohlene mich besuchen darf, es geht doch wieder ein mal ums Geld, soviel Geld, die Heimkosten sind riesig, wende mich jetzt an die Presse.
Eine Institution schützt die andere, irgendwas ist faul im Busch, muss wohl einen Anwalt einschalten, nur von Verleumdung meinerseits steht etwas im Bericht, juchu, aber nichts von Verjährung, ich kann es nicht fassen, weiß nicht wie ich mir vorkomme, wie soll ich das finanzieren?
Alles Gute Bärbel
Ich glaube , dass die Ärzte und Psychotherapeuten überwiegend sehr gut ausgebildet sind. Sie sind wahrscheinlich auch überwiegend sehr intelligent, sonst könnten sie nicht solange straflich unentdeckt bleiben und ihre Patienten so manipulieren.- Die Ursache liegt vermutlich in ihren eigenen psychischen Erkrankungen und ihren krankhaften Machtbedürfnissen unterschiedlichster Art!
Auf folgenden Internetseiten steht eigenes darüber geschrieben, wie menschenfeindlich Patienten behandelt werden und noch tiefer in die Krankheit gestossen werden.
Aus persönlichen Erfahrungen würde ich Beschriebenes nicht nur auf die Tiefenpsychologie und Analyse reduzieren. Es sieht in anderen Therapieformen, selbst neuesten und hochgepriesenen Therapieformen nicht anders aus. Es kommt halt immer auf die Menschen an, wie gewissenhaft sie ihren Beruf als Therapeut ausüben und ihre eigenen seelischen Erkrankungen bearbeitet haben.
http://psychotherapie.de/buecher/rezension/loewer-hirsch_marga_sexueller_missbrauch_1998_3525458363.html
http://psychotherapie.de/psychotherapie/psychoanalyse/01041601.html
Den Vorschlag von Wilma für den 10. Punkt der Arbeitsthesen finde ich sehr gut!!
Ich selber würde nie wieder eine Klinik betreten!
Es sollten jedoch zukünftige Patient/innen vor neuen Traumatisierungen geschützt werden und dies wäre ein sehr wichtiger Punkt in den Arbeitsthesen!!!
Ich frage mich nur, wie dies in der Realität funktionieren kann?
Es wird immer Menschen geben, die sich nicht an Gesetze halten und in diesem Fall ist es sehr schwer nachzuweisen.
@Eike, danke für den Link zum Bericht über „Psychotherapien“ in einer Klinik – erschütternd. Menschliche Reife kann man halt nicht studieren. Aber derart mangelnde Selbstreflexion und so viel Menschenverachtung aus Hilflosigkeit, das ist schon erschütternd. Und das kostet alles auch noch jede Menge Geld. Ich hoffe, es ist nicht in allen Kliniken so. . .
@ Eike:
Hiiilfe! – auf soviel „Absurdistan“ war ich nicht gefasst – die Buchbesprechung hatte mir eigentlich bereits gereicht …
Und dann der Bericht von Weinreich über die Dilletanten-Klinik – nein, den 3. Teil seines Berichts werde ich mir nicht mehr antun, ich verzichte freiwillig.
Allerdings frage ich mich, wohin soll mann/frau sich wenden, wenn er/sie Hilfe braucht?
Ich sehe nur einen Ausweg – DIE SELBSTHILFE:
Flächendeckend regelmäßig stattfindende offene Gesprächskreise, zu denen solidarische Fachleute stoßen können …
Wenn das überall alltägliche Normalität würde, dann hätten wir die Akzeptanz, die uns bisher gesellschaftlich versagt wurde.
An uns käme niemand mehr vorbei, weil wir allgegenwärtig wären …
Hier könnten Kirchen und andere Institutionen guten Willen beweisen und kostenlos ihre Räume zur Verfügung stellen …
Wenn alle gleichzeitig koordiniert vorgehen würden, könnte das für uns selbst und für die gesamte Gesellschaft sehr heilsam werden und diverse Dilletanten zur Besinnung führen.
Vielleicht hört der Spuk irgendwann dann doch einmal auf …
Oder …?
Wer macht mit?
Mir fällt noch gerade dazu folgender Vergleich ein:
Der Umgang mit Holocaust-Betroffenen war damals.
Der Umgang mit Missbrauchs-Betroffenen ist heute.
Frage:
Hat die Gesellschaft und deren Verantwortliche dazugelernt?
Heher wohl da Gegenteil, denn Holocaust-Betroffene wurden immerhin
entschädigt und für sie gilt keine Verjährungsfrist.
Satt Verbesserung ist demzufolge eine Verschlechterung eingetreten
in der Bewertung der Leidenszustände.
@ astrid
Ich finde den Bericht über die Psycho-Klinik auch sehr erschütternd!
Du schreibst, dass man menschliche Reife nicht studieren kann. Ich habe das zwangsweise feststellen müssen. Ich habe vor kurzen erfahren, dass man am überlegen ist oder vielleicht auch schon beschlossen hat, dass man den Numerus Clausus für den Medizinstudiengang abschaffen will.
– weil eine Numerus Clausus nichts über den Menschen aussagt, also ob er z.B. Empathie für andere Menschen empfinden kann. Wie das bei den Studiengang für Psychologie aussieht, weiß ich nicht.
@Hildegard
Mir ging es genauso als ich die Berichte gelesen habe. Ich konnte sie auch nicht in einem durchlesen, weil mich das zu sehr geschockt und teilweise getriggert hatte.
Deine Idee finde ich gut! Wäre wünschenswert, wenn die Kirche oder andere Institutionen uns Räume zu Verfügung stellen würden. Das schwierige ist wirklich solidarische Fachleute zu finden. Fachleute, die ihren Kollegen gegenüber auch kritisch sein können.
@Hubert
Den Vergleich finde ich passend!
Ich hoffe, dass der „Runde Tisch“ bald auch Betroffene mit in ihren Kreis aufnimmt und den Arbeitsthesen von netzwerkb zustimmt.
Die Leidenszustände der Betroffenen von sexualisierter Gewalt sollten auch richtig bewertet und anerkannt werden!!!