Gerade aus Rom und im Anschluss aus Wien kommend, war Peter Isely von SNAP (www.snapnetwork.org) am 17.06. in Berlin, wo Eva Becker von NetzwerkB Gelegenheit hatte, mit ihm zu sprechen.
Peter Isely ist Betroffener und gleichzeitig Psychotherapeut Betroffener.
In der aktiven Auseinandersetzung mit der Kirche – zuletzt jetzt gerade mit dem Erzbischof von Wien, Kardinal Schönborn – begegnet Isely seinen Ansprechpartnern auf theologischer Augenhöhe.
Gleichzeitig versucht Isely, als Therapeut den Menschen im Kirchenmann zu erreichen – denn es geht um die für die psychische Gesundheit notwendige tägliche, ständige innere Entscheidung für das Gute – eine Entscheidung, die sich genau so auch jedem Kirchenmann stellt, und das muss wieder in sein Bewußtsein gebracht werden.
Im Missbrauch untergräbt ein Priester die Idee und den Sinn der Kirche.
Ich bat Isely, mir für die Betroffenen von NetzwerkB die Frage zu beantworten, ob seiner Erfahrung nach Heilung der Folgen sexuellen Missbrauchs möglich ist? „Ja“, meint Isely. Ob er selbst frei sei von quälenden Erinnerungsträumen? „Ja.“ Ist es notwendig, dem Täter zu vergeben, um zu heilen? Isely verneint das ganz entschieden und wendet sich explizit gegen die therapeutische Strömung, die das Gegenteil behauptet.
Isely sagt auch: „Missbrauch beginnt, wo das „Nein“ nicht respektiert wird.“ Das gilt für jedes „Nein“, betont er.
Die sieben Stunden intensiven Gesprächs mit Isely, der Witz, Bildung, Herzenswärme und große Intelligenz in sich vereinigt, sind nicht in einem kurzen Bericht zu komprimieren; aber auf jeden Fall lassen sie mich wünschen, dass SNAP bald auch in Berlin einen blühenden Ableger haben möge.
Was die aktuellen interessanten Aktivitäten von SNAP in Rom und in Wien vor dem Stefansdom betrifft, können englischsprachige Leser sie hier detailliert verfolgen: http://www.snapnetwork.org/snap_press_releases/releases_index.htm.
Ansonsten grüßt Peter Isely Norbert Denef und NetzwerkB herzlich. Isley sagte, er bewundere Norberts Arbeit und verfolge sie mit größtem Interesse. Er lerne viel daraus und freue sich, mit NetzwerkB in der gemeinsamen Arbeit für Aufklärung und Prävention sexuellen Missbrauchs über Kontinente hinweg verbunden zu sein.
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Peter Isely ist Gründungsmitglied von SNAP, war erster
Vorstandsvorsitzender und lange Zeit SNAP-Direktor für den Mittleren
Westen.
Er ist Absolvent der Harvard Divinity School und
Psychotherapeut mit eigener Praxis.
Isely gründete und leitete mehrere Jahre das weltweit einzige
stationäre psychiatrische Programm für erwachsene Überlebende von
sexuellem Missbrauch durch Kleriker im Rogers Memorial Hospital,
Oconomowoc, Wisconsin, USA.
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SNAP ist die größte und aktivste internationale Organisation von Menschen, die
von religiösen Autoritätsfiguren (Priestern, Bischöfen, Diakonen, Nonnen
und anderen) missbraucht wurden. SNAP ist unabhängig und nicht mit der
Kirche oder Kirchenautoritäten verbunden. SNAP ist eine Selbsthilfegruppe Betroffener, mit dem Ziel, einander zu helfen und zu heilen.
snap ist wichtig ! wir vom „eckigen tisch“ kooperieren und haben eine aktion mit snap vor dem aloisiuskolleg s.j. bonn gemacht. melden ist wichtig! bei norbert denef! nur durch zusammenschluss können wir etwas erreichen gegen eine übermacht der wesentlich aus unseren steuergeldern finanzierten kirchen und orden. prof.dr.gernot lucas