netzwerkB 14.05.2010
Podiumsdiskussion: München, Messegelände Halle C1, am 14.05.2010 um 11:00-12:30 Uhr
„Nichts gesehen, nichts gehört, nichts gesagt?“
Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche
Impulse
P. Klaus Mertes SJ, Rektor Canisius-Kolleg, Berlin
Dr. Wunibald Müller, Theologe und Psychologe, Münsterschwarzach
Podium
Bischof Dr. Stephan Ackermann, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Missbrauchsfälle in der kath. Kirche, Trier
Andrea Heim, BDKJ-Diözesanleiterin in der Erzdiözese Freiburg
Dr. Beate Merk, Staatsministerin für Justiz- und Verbraucherschutz, München
Prof. Dr. Gerhard Robbers, Jurist, Trier
Moderation: Johanna Holzhauer, Köln
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Kurz nach Beginn der Rede von Pater Klaus Peter Metes geht Norbert Denef zur Bühne und fordert die Beendigung der Veranstaltung, da es ein „Lügentheater“ sei:
Zitat von Norbert Denef:
„Hören Sie auf mit diesem Theater, mit diesem Lügentheater was Sie machen!
Nicht Sie haben das Schweigen gebrochen, sondern die Opfer haben es gebrochen. Wir werden ausgegrenzt. Wir werden wieder einmal zum Schweigen gezwungen. Man versucht mich jetzt auch wieder hier zum Schweigen zu bringen. Geben Sie uns eine Stimme! Wir wollen uns selbst vertreten. Wir wollen uns von Ihnen nicht mehr vertreten lassen. Sie haben die Verbrechen zu verantworten. Da muss eine externe Kommission eingesetzt werden. Wir brauchen Regierungsvertreter um diese Verbrechen aufzuarbeiten. Das was Sie machen ist ein Lügentheater! Hören Sie auf!
Sie haben jahrelang geschwiegen!
Rufen Sie die Polizei wenn Sie mich raus holen wollen!
Treten Sie ab!
Sie haben versagt!“
Die moralische Insolvenz wurde auch hier wieder deutlich!
Es wäre so einfach gewesen – dem Gesagten Taten folgen zu lassen, indem man Norbert Denef als Sprecher von NetzwerkB einen Stuhl auf dem Podium angeboten hätte!
Ein Satz der Eröffnungsrede diese Podiumsdiskussion versetzte mir fast einen Stich ins Herz!
„So schnell kann ein Thema dominieren und ganz ganz wichtig werden“.
Wäre es nur schnell zum Thema in der Öffentlichkeit geworden, wäre es nur schnell und ganz ganz wichtig geworden vor Jahren, dann wäre vielen x 1000 Kindern jede Menge Leid erspart geblieben!
Wenn – dann!
Sarah M.
Es war nur peinlich .
Wie sich die Kirche gegenüber Norbert Denef verhalten hat , war an Peinlichkeit durch nichts zu übertreffen . Die Kirche hat ihr wahres Gesicht wieder einmal gezeigt . Die Frage sei doch erlaubt , schämt ihr Pfaffen euch überhaupt nicht , für diese Schweinereien , was ihr Jahrzehnte lang mit unschuldigen Kindern getrieben habt ? Nach solchen Verbrechen an Kindern kehrt ihr zur Normalität zurück und schlüpft selbst in die Opferrolle . Die Kirche hat sich schon immer im rechts freien Raum bewegt und wird sich auch weiter darin bewegen . Wehe ihr falschen Brüder , es gibt einen Gott und dieser wird seinen heiligen Zorn über euch brausen lassen , ist jeder Staatsanwalt überflüssig .
Zitat in der Vorstellung zu Anfang:
„… und Pater Klaus Mertes, er hat die Missbrauchsfälle öffentlich
gemacht und nach vorn gebracht.“
Ich denke, der öffentliche Durchbruch bezüglich Missbrauch und Kirche ging wohl eher von Norbert Denef aus. Und wenn schon, so hat er diese Sache insgesamt nach vorn gebracht mit enormen Energie-Einsatz.
Kein Wort wurde in dieser Debatte darüber erwähnt.
So kann man anfängliches Schweigen der Kirche auch derart umdefinieren, daß es lobenswert erscheint.
Aber immerhin ist Einsicht vorhanden und ein Umdenken findet statt.
Das ist ja auch schon was, wenn auch sehr wenig.
Denn damit allein ist den Betroffenen nicht wirklich geholfen, wenn die Gesetze am Ende unwesentlich geändert werden.