pnp.de 15.05.2010
…Das Thema sexueller Missbrauch stand gestern auch auf dem Ökumenischen Kirchentag in München im Mittelpunkt. Dort verlief eine Podiumsveranstaltung zum Thema turbulent. Stellenweise gab es Pfiffe und Buh-Rufe für Bischof Stephan Ackermann, den Missbrauchsbeauftragten der Bischofskonferenz. Der Jesuit Klaus Mertes, der als Leiter des Berliner Canisiuskollegs das Thema öffentlich gemacht hatte, beklagte Machtmissbrauch in der Kirche. Die Gleichsetzung von Amt und Person bereite ihm Sorge, sagte er. Jedes offene Wort sei dann schon Majestätsbeleidigung.
Die Veranstaltung wurde zum Auftakt von einem Zuhörer unterbrochen. Der als Missbrauchsopfer bekannte Norbert Denef forderte nach Mertes’ Redebeginn lautstark den Abbruch der Diskussion und beklagte, dass Opfer selber nicht zu Wort kämen. Der Jesuit ging auf die Einwände ein und setzte dann seinen Beitrag fort. Nach Veranstaltungsende kam es zu einer Begegnung Ackermanns mit Denef. Dieser warf dem Bischof vor, die Chance zu einem direkten Zwiegespräch verpasst zu haben. Ackermann sicherte Denef zu, dessen Anliegen auf direkte Begegnungen beim Runden Tisch der Bundesregierung einzubringen. Ein öffentlicher „Schlagabtausch“ sei aber nicht sinnvoll….
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