General-Anzeiger 5.05.2010
Von Ebba Hagenberg-Miliu
Bad Godesberg. 60 Jahre hat Gernot Lucas gebraucht, um öffentlich zu bekennen: „Ja ich bin eines der Ako-Opfer. Ja, ich bin drei Jahre lang von einem dortigen Jesuitenpater missbraucht worden.“
General-Anzeiger 5.05.2010
Von Ebba Hagenberg-Miliu
Bad Godesberg. 60 Jahre hat Gernot Lucas gebraucht, um öffentlich zu bekennen: „Ja ich bin eines der Ako-Opfer. Ja, ich bin drei Jahre lang von einem dortigen Jesuitenpater missbraucht worden.“
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Das ist würdig und recht, Herr Prof. Lucas.
Wie viele Männer in ihrem Leid beharrlich weiter schweigen, kann frau nur ahnen …
Dem eckigen Tisch der Jesuiten geben Sie, bitte, mit auf den Weg, den Regierungen weltweit Abbitte zu leisten durch finanzkräftige und personelle Hilfen zur Behebung von Bildungs-Defiziten. Absolut Recht hat der Kriminologe Prof. Pfeiffer, wenn er jetzt von Berlin 50 Milliarden für das marode Bildungswesen fordert. Was sind uns unsere Kinder wert?
Lehr-Orden früherer Jahrhunderte haben zu den Missständen im heutigen Bildungssystem geführt, indem sie sich verklausulierten und mit Druck und Drohungen Macht über Menschen gewannen. Damals gab’s noch keine staatlichen Schulen; damals wurden – fast – ausschließlich Knaben erzogen, verbogen, gezwungen, gebrochen. Erziehungsmuster für Mädchen waren ähnlich unmenschlich und damit – „un-jesuanisch“ …
Was blieb dem Volk, dem Höllenbilder statt Froh-Botschaft geboten wurden, als in Angst vor strafenden Herren und ewiger Verdammnis zu erstarren. So erlebte ich die Eltern meines Täter-Vaters!
In Deutschland wollten Obrigkeiten diesen „Sturm“ erst abwarten – in Angststarre amtsseits!
Und im Vatikan konserviert man mit neuester Hightec älteste Folianten für Zig-Millionen – – Ein Schelm, der Böses dabei denkt!
Tun wir uns zusammen! Aufstand gegen das Verschachere der Gelder, die den „armen Schluckern“ fehlen, wenn sie gerade JETZT im angeblichen Kultur-Erbe der Menschheit auf immer verschwinden sollen!
Was dem Vatikan DER MENSCH wohl wert ist …??
Herr Prof. Lucas hat die Dinge so dargestellt wie sie sind.
Macht und Missbrauch gehören in diesem kirchlichen Gefüge genauso zusammen wie Täuschung und Demütigung.
Da die Kirchenführer sich weder in der Vergangenheit noch derzeit entschließen können, sich ihrer Verantwortung zu stellen, werden das hoffentlich so bald wie möglich die Gerichte übernehmen.
Manche Machthaber verstehen nur diese Sprache. Da hat Herr Prof. Lucas vollkommen Recht.
Den Hinweis darauf, daß Betroffene ohne Absicht vom Opfer zum Täter werden, indem sie als Reaktion auf ihre sichtbaren und unsichtbaren Verletzungen wiederum Mitmenschen in irgendeiner Form beeinträchtigen, finde ich bemerkenswert ehrlich und absolut richtig.
Ich wünsche den Söhnen eine möglichst hohe Entschädigungssumme.
Im übrigen : ich hatte in der Grundschule noch obligaten Religionsunterricht. Da gibt es doch diesen Spruch aus der Bibel „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ (altes Testament, stammt also aus Zeiten, in denen nicht lange gefackelt wurde…).
Nur mal so als Gedankenspiel – was müßte man dem Täter wegnehmen, damit ein Ausgleich für das hergestellt wird, was Herr Prof. Lucas und seine Familie verloren haben oder gar nicht erst bekommen?
Was müßte man der Institution Kirche nehmen, damit sie gemäß ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und gemäß unserer demokratischen Grundordnung handelt?
Ich finde, wenn man darüber nachdenkt, wird einem erst so richtig klar, welche Dimensionen all die Beeinträchtigungen haben, mit denen Betroffene in vielen Lebensbereichen leben müssen.
Und wie weit die Kirchenführung von „wahrer Buße“ entfernt ist. Was im Moment läuft ist „PR“, billigste public-relation-Tricks, die es in Ratgebern vom Grabbeltisch zu Haufe gibt.
Nebenbei bemerkt : die deutsche Katholische Kirche verfügt über ein großes Vermögen, kann man sich da nicht bessere Berater leisten?
Unternehmensberatungen, die BP, Medienkonzerne, Politiker und andere Promis beraten, wenn „die K… am Dampfen ist“ gibt es doch genug…
Mich erinnert das wirklich gerade an die Sache mit Tiger Woods – all die verlogenen Beteuerungen, all das politisch korrekte Geschwafel… Das ist so verdammt offensichtlich.
Und damit eine Verhöhnung von Betroffenen und ein Zeichen dafür, was man von den Gläubigen eigentlich hält.
Diese „Firma“ verachtet ihre Kunden und hat den Sinn für die Realität und die grundlegenden menschlichen Werte aus den Augen verloren.
Dabei heißt es doch „Beiß nicht in die Hand, die Dich füttert“- „Säge nicht an dem Ast auf dem Du sitzt“.
Beim „sozialen Benchmarking“ erreicht die Katholische Kirche derzeit nicht mal 10 Prozent der nötigen Leistung, sie besetzt einen der hintersten Plätze. Man stellt da so Fragen wie „Würden Sie dem Papst einen Gebrauchtwagen abkaufen?“.
Wäre die K.K. ein Betrieb, könnte man sie unter den Voraussetzungen nicht mal mehr für den symbolischen Euro verkaufen, denn der Käufer müßte damit rechnen, daß noch jede Menge Nachforderungen auf ihn zukommen (Schmerzensgeld). Die über 200 Milliarden Euro die die deutsche Katholische Kirche besitzt würden da womöglich auch nicht reichen. Und der Käufer müßte wegen des schlechten Leumunds der Firma damit rechnen, daß ihm die Kunden weglaufen.
Ich freue mich, daß es Prof. Lucas nach eigenem Bekunden jetzt nach seinem Outing viel besser geht und wünsche ihm, seiner Familie und seinen ebenfalls betroffenen ehemaligen Mitschülern alles Gute und viel Erfolg.
Mögen es ihm möglichst viele Menschen nachtun.
Angelika Oetken, Berlin
Ich wünsche viel Erfolg.
Es ist mehr als Recht was sie fordern Prof. Lucas.
Es ist befreiend, wenn man das Geheimnis endlich teilen kann.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie das Beste und viele schöne Zeiten.
Das mit der Eiseskälte kenne ich nur zu gut, es ist wie sagen, eine der Überlebensstrategien, die man entwickelt hat.
Alles Gute