Eine Ahnung hatte ich immer, einiges war präsent und doch war alles hinter einem Nebel verborgen.
Das Wissen kam erst Ende 2006, ich war damals 56 Jahre alt, als ich mich nach großen Umwälzungen entschloss ein Sabbatjahr einzulegen. Aus dem einem Sabbatjahr wurden dann…
guten Tag, danke für Ihre Geschichte. Sie macht Mut und zeigt: Alles zu seiner Zeit. Es kann lange gehen, bis man in Richtung Heilung findet. Aber sobald sich die Gelegenheit ergibt, macht sich irgendetwas in uns auf. Irgendwo ist noch ein innerer Kompass, selbst in der größten Finsternis. Das fand ich immer schon ein Wunder.
Liebe Rosmarie,
Sie schreiben es so wunderschön, dass ich es hier noch einmal zitieren möchte:
„Heute weiß ich nun meine Geschichte, ich kenne die Bilder, die auftauchen und kann sie vorbei ziehen lassen. Sie plagen mich nicht mehr…“…“ich bin angekommen“
Diese Worte würden so gerne viele der hier Betroffenen sagen können. Aber sie beinhalten die Hoffnung, dass es auch vielen Suchenden hier im Forum einmal geschenkt werden mag, sagen zu können: Ich weiß um meine Geschichte, ich kenne die Bilder und kann sie endlich vorüber ziehen lassen. Angekommen in der Mitte, wieder sich GANZ fühlen!
Danke für Ihren offenen und ehrlichen Beitrag, der Mut schenkt!
Sarah M.
Liebe Rosemarie,
„ich bin angekommen“, so schreibst du. Mir erging es ähnlich. Auf einmal war es da. Nicht so da, dass man es „haben“ kann. Dabei auch immer das Wissen um die Vergänglichkeit und Verletzlichkeit, die über dem Leben schweben. Joachim Ringelnatz schrieb:
So ist es uns ergangen.
Vergiß es nicht in beßrer Zeit!-
Aber Vöglein singen und sangen,
Und dein Herz sei endlos weit.
Vergiß es nicht! Nur damit du lernst
Zu dem seltsamen Rätsel „Geschick“.-
Warum wird, je weiter du dich entfernst,
Desto größer der Blick?
Der Tod geht stolz spazieren.
Doch Sterben ist nur Zeitverlust.-
Dir hängt ein Herz in deiner Brust,
Das darfst Du nie verlieren.
Ja, der Tod geht stolz spazieren. Wir brauchen nur unsere Augen zu öffnen, überall brüstet er sich öffentlich mit seiner Macht, hat so viele willfährige Diener.
Dir, Rosemarie, hängt ein Herz in deiner Brust, du wirst es nicht verlieren. Danke für Deinen hoffnungsvollen Brief.
Silja Walter, eine Benediktinerin vom Kloster Fahr (Schweiz) schrieb einmal ein wunderschönes Gedicht, dass Rosemaries Erfahrungen „ich bin angekommen“ sehr gut wiederspiegelt.
Nun stehen alle Dinge im Rund
sie drehen sich nicht mehr
sie ruhen in mir
Himmel und Erde
sind in mir jetzt verbunden
ich habe meine Mitte gefunden
Doch Ruhen ist sprießen
ist Keimen, ist Fließen
ist Schaffen, Erschaffen
ist Finden, Vollbringen
Solch Ruhn
ist unendliches Tun…
Silja Walter
Liebe Rosemarie,
so dramatisch Deine Geschichte war, so wichtig ist es auch für andere Überlebende, dass auch Du in einem schönen Leben ankommen bist. Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels.
Ich vermute, dass Deine Bilder und vielleicht auch meine Bücher aus unseren Herzen kommen. Denn die Schwere der Vergangenheit hat zumindest mich dankbar fürs Leben und voller Kraft gemacht.
Herzlichst Christine Striebel