Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihre bisherige Unterstützung meiner Arbeit zur Aufklärung von sexualisierter Gewalt in unserer Gesellschaft. Die zahlreichen Aktivitäten der letzten Wochen haben mir deutlich werden lassen, dass es über die Anstrengungen eines Einzelnen hinaus einer Organisation bedarf, die eine Lobby für Opfer sexualisierter Gewalt bildet. Ich plane außerdem die Gründung eines Instituts und einer Stiftung. Als formeller Träger dieser Organisationen hat sich ein Verein als beste Möglichkeit herausgestellt. Meine Vision ist eine Organisation, die zur Stimme wird für die Opfer sexualisierter Gewalt, die das gesellschaftliche Schweigen bricht, Gewalt verhindert und fundiert Ergebnisse liefert zu den Ursachen und Auswirkungen sexualisierter Gewalt. Wenn Sie mich bei dieser Arbeit unterstützen möchten, können Sie Gründungsmitglied werden, wenn Sie an der Gründungsversammlung des „Netzwerk Betroffener“ teilnehmen.
Ich möchte Sie daher herzlich zur Gründungsversammlung „Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt“ einladen.
Herzliche Grüße,
Norbert Denef
*******
Einladung zur Gründungsversammlung des Vereins „Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt e.V.“
Ort: Kurparkhaus, Strandallee 134, 23683 Scharbeutz
Zeit: 10. April 2010 um 17:00 Uhr
Tagesordnung:
– Eröffnung und Feststellung der Tagesordnung
– Gründung des Vereins
– Wahl des Vorstands
– Finanzierung des Vereins
– Inhalte der Arbeit
Den Entwurf der Satzung finden Sie unter: http://netzwerkb.org/satzung.pdf
Wenn Sie teilnehmen möchten, so antworten Sie mir möglichst mit beigefügtem Rückmeldungsformular.
Falls Sie eine Übernachtungsmöglichkeit benötigen, finden Sie Angebote unter: http://www.scharbeutz.de
Angedacht ist die Anwesenheit von Medienvertretern während der Versammlung.
*******
Rückmeldung zur Einladung
An: anmeldung@netzwerkb.org
Ja, ich komme zur Veranstaltung am 10.4.2010 und bringe noch ___ Personen mit
Meine Kontaktdaten
Name:
Organisation:
Straße:
Ort:
E-Mail:
Hallo Norbert
ich begrüße deine Initiative und möchte bei deinem Verein mit tun. Endlich bekommt die ganze Sache durch die Gründung des Vereins richtig Gewicht und noch mehr Wichtigkeit.
Wie immer Chapeau!
Pia Survivor
Ich möchte drauf hinweisen, dass es den Begriff „Opferlobby“ bereits gibt (mehrere Monate) http://www.zeitong.de/ng/da/2009/10/29/opfer-von-gewalt-in-der-kindheit-brauchen-lobby-opferlobby/
und ich, da ich den Begriff kreiert habe, bin nicht damit einverstanden, dass Sie einfach jetzt diesen Begriff für Ihren Verein nutzen. Ich will keine Differenzen hervorrufen und unterstütze Ihre Initiative und Ihre Aktionen grundsätzlich – aber beim Namen für Ihren Verein ist die Grenze dessen erreicht, wo ich meine Rechte wahren möchte (und auch ein Recht darauf habe).
Ich wäre allerdings bereit, mich mit Ihnen gütig zu einigen und zu verständigen.
Mit freundlichen Grüßen,
Willi Schewski
http://www.opferlobby.info
http://opferlobby.blog.de/
Hallo,
leider kann ich nicht zur Gründungsversammlung kommen, aber ich freue mich, dass der Verein nun konkret Gestalt annimmt!
Ich habe gerade im Internet eine österreichischen Verein gefunden, der sich „Opferoffensive“ nennt. Hat mir auch gut gefallen als Name.
Viele Grüße,
Lena
Lieber Herr Denef,
danke für Ihre terminisierte Gründungsveranstaltung in Scharbeutz, am 10.4.2010, zu der ich gern komme.
Ihr Entwurf der Vereinssatzung entspricht auch meiner Vorstellung und ist korrekt ausgearbeitet.
Die Domäne Opferlobby ist leider bereits registriert.
Es wäre sehr schön, wenn Herr Willi Schewski, sein Domänrecht an dem neuen Verein überträgt, damit es nicht gleich zum Vereinsstart einen Namensstreit gibt.
Danke
Ihr
hans peter
Hallo ,
ich hatte einen Beitrag zur Vernetzung der Täter geschrieben und das die Opfer nicht vernetzt sind. Hr. Willi Schewski schlägt genau in diese Sparte, leider.
Die Täter würden sich nicht über irgendwelche Namen echafieren. Hr. Willi Schewski, sind ihre Domänrechte oder das sie diesen Namen bereits vorher gebrauchten wirklich wichtiger als der Zusammenschluss der „Betroffenen“ und der Schutz der Kinder?
Anstatt hier ihre Rechte zu äußern, wäre es meiner Meinung eher angebracht, sich über eine Verlinkung zu unterhalten und Hrn. Denef zu unterstützen.
Wirkllich Schade!
Liebe Grüße
Hallo,
Vielen Dank für die Hinweise.
„Opferlobby“ ist eigentlich ein Arbeitstitel, weil wir DEN zündenden Namen für den Verein noch nicht gefunden haben.
Als deutsche Domain ist Operlobby besetzt, das spricht gegen diesen Namen.
Außerdem sollte man bedenken, daß „Opfer“ mittlerweile einen negativen Touch hat, weil es mit Passivität in Verbindung gebracht wird.
Na es ist ja noch ein bisschen Zeit, wenn alle hier noch mal etwas nachdenken und einfach ein paar Namen vorschlagen, werden wir auch was Passendes finden.
Vielen Dank !
Angelika Oetken, Berlin
Hallo,
ich habe mir die Satzung durchgelesen.
Ich vermisse handfeste Hilfestellungen wie z.B.
Organisation von Hilfeleistung, mitgehen zu Prozessen mit den Betroffenen oder handfeste Hilfe wie in dem aktuellen Fall, den Mutter1 hier in einem Forum beschreibt.
Ich betone noch einmal, auch wenn man mich hier verteufelt, Präventive und Informierende und Diskutierende und als Sprachorgan nach außen funktionierende Vereine gibt es zu häufe.
Werdet ein Verein der handfeste Hilfestellung leistet, wie z.B. betroffene Mütter, und deren Kinder sofort in Obhut nimmt und unter seinen Fitichen die Verhandlungen gegen den Täter geführt werden.
Das wäre z.B. etwas was in dieser wie in vielen anderen Satzungen fehlt.
Schade wirklich Schade
Werdet endlich darüber bewußt, dass die Zeit des Redens vorbei ist.
Es gibt da eine Szene in dem Film „Das Leben des Bryon“
Ein Mann reisst die Tür auf und schreit zu den am Tisch sitzenden Herren: Jesus wurde gefangengenommen
Alle schauen ihn an und antworten: Darüber müssen wir diskutieren
Er schreit wieder: Jesus wird gekreuzigt werden, alle schauen ihn wieder an — antworten: Darüber müssen wir diskutieren…..
Tja……
Liebe Grüße
Werte/r Herr/Frau „Sevi“, Ah ja, dann sollen alle gleich rechtlos bleiben, auch die, die ein Namensrecht für sich in Anspruch nehnen? Welch eine Logik?! Ich finde es beschämend, wenn ich, einen freundlichen Hinweis schreibe, gleich indirekt mit „Täter“ in Zusammenhang gebracht werde. Sicher verwechseln Sie da etwas mir Ihrer eigenen Biografie!
Es ist schon frappierend: Tanzt einer aus der Reihe, herrscht gleich der Ausnahmezustand. Typisch! Das kommt einem doch vertraut vor. Kritik darf nicht geäußert werden? Immer schön anpassen. Ist das Ihre Verständnis für „Opferrecht“, dass
Sie in der Öffentlichkeit hinaustragen wollten? Immer schön den Mund halten – wir sind ja eine „große Familie“?
Wenn Sie nun meinen, Ihre Vernetzung auszuweiten, dann sollen Sie es tun; aber den Namen „Opferlobby“ nehme ich für mich in Anspruch und werde ich auch gerichtlich durchsetzen. Eins lasse ich mir heute nicht mehr verbieten: den Mund aufzumachen und meine Rechte – auch Namensrechte durchzusetzen – und wenn es sein muss – gerichtlich. Und eins muss Ihnen klar sein: Ihr positives Bild in der Öffentlichkeit und in den Medien wird schmilzen, wenn Sie es drauf ankommen lassen, den Namen „Opferlobby“ beizubehalten und sich mit mir öffentlich zu streiten.
Ich erlaube mir daher jetzt konkret zu werden, und erwarte Folgendes: Der Name „Opferlobby“ darf nicht in ihrem Vereinsnamen erscheinen, auch nicht in der Satzung. Damit bin ich nicht einverstanden. Punkt.
„Lobby für Opfer sexualisierter Gewalt e.V“ wäre Ihre einzige Alternative, wozu ich nichts sagen kann und will (weil es mir auch nicht zusteht).
Mit freundlichen Grüßen
Willi Schewski
Hallo Sevgi,
ich finde es auch gut, diese „handfeste Hilfe“ anzubieten. Wobei ich das selbst im Moment aufgrund meines Gesundheitszustands leider kaum leisten kann. Andererseits besteht m.E. eindeutig eine Lücke bei der Lobbyarbeit bei Parteien und Politik.
Da Du ja bei „gegen-missbrauch“ aktiv bist, würde mich
interessieren: Bietet Ihr auch „handfeste Hilfe“ an?
Wenn nein, was waren bei Euch die Gründe, warum Ihr das nicht anbietet? Welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht? Wie seid Ihr vernetzt mit anderen Organisationen? In welcher Form seid Ihr „an den Politikern“ dran?
Ich glaube, solche *konkreten Erfahrungsberichte* würden helfen.
Euren Kinospot mit den Kindern, die an der Bushaltestelle vergeblich versuchen, ihre Eltern anzusprechen, finde ich super. Ich werde verschiedene Kinobesitzer anschreiben und fragen, ob sie ihn zeigen.
Viele Grüße,
Lena
Hallo Willi,
ich bin schon sehr erstaunt und ehrlich gesagt entsetzt, wie viele Ihrer Aggressionen ich beim Lesen Ihrer Zeilen spüren kann. Mir scheint, als hätten Sie viel Zorn in Ihrem Leben aufgebaut. Sollte ich mich irren, so würde ich mich sehr für Sie freuen.
Haben Sie eigentlich schon persönlich mit Herrn Denef gesprochen?
Wir alle suchen hier Hilfe, Ratschläge, Informationen – nach Namen für einen Verein, usw…..
Lesen Sie doch bitte mal, was Frau Oetken in ihrem Kommentar (etwas weiter oben) schreibt.
Mir scheint, Sie sind hier, um lediglich über Kommentare Druck auszuüben und um
Aggressionen schaffen zu wollen.
Ich verstehe Sie nicht, Willi, warum sind Sie so? Helfen Sie uns doch einfach mit und unterstützen Sie uns. Suchen auch Sie mit uns nach einem Vereinsnamen.
Gleich drohen……… Genau das ist es, was keiner unter uns Menschen braucht.
Und überhaupt; ich finde nicht die Sätze, die darauf hinweisen, dass man Sie indirekt mit einem Täter in Zusammenhang bringt…….so wie sagen……. welche sind es?
Oder identifizieren Sie sich nur mit einem Solchen? Dann würde das für sich sprechen. Ich hoffe, es ist nicht so.
Vielleicht können wir in Zukunft auch auf Ihre Unterstützung hoffen.
Ich wünsche Ihnen ein schönes und vor allem entspanntes Wochenende !
Herzliche Grüße
Eddie
Hallo Lena,
da ich zum Vorstand des angesprochenen Vereins gehöre antworte ich mal anstatt Sevgi.
Ja, wir bieten auch „handfeste“ Hilfe an, natürlich sogar.
U.a bieten wir Begleitungen zu Anwälten, Polizei etc an (und wenn es die Betroffene zu stark triggert, auch zum Frauenarzt z.B.)
Weiterhin übernehmen wir z.B. Mietkautionen, Mietbürgschaften, zinslose Darlehen, finanzieren auch mal die Erstausstaung einer Wohnung, Übernehmen Fahrtkosten usw. usw.
Das alles natürlich nur dann wenn es auch der Kontostand zulässt.
Bei weiteren Fragen kannst du dich gerne an mich wenden.
Liebe Grüße
Ingo
Hallo Sevgi,
finde Ihre Ideen gut und würde mich freuen, wenn Sie zur Gründungsversammlung kommen und das einbringen.
Praktische Hilfe leisten hier schon einige vor und hinter den Kulissen.
Satzungen kann man ändern – Voraussetzung für Dienstleistungen, wie Sie sie vorschlagen, sind Mitglieder, die tagsüber viel Zeit haben. Und man muß sowas regional organisieren, d.h. man braucht über ganz Deutschland verteilt möglichst viele Mitglieder.
Vielleicht melden sich ja auch hier schon einige, wie z.B. „mutter“ die ja ihre Bereitschaft, praktisch zu unterstützen bekundet hat.
Ein Verein funktioniert dann, wenn die Mitglieder und die Nutznießer der Vereinsaktivitäten das Ganze als Kooperation verstehen, die nach dem Prinzip „Geben und Nehmen“ funktioniert.
Nicht wie so oft unter der Prämisse „Fordern und Haben-wollen“. Organisationen, die so laufen, funktionieren oft nicht, weil die, die sich einsetzen, irgendwann überfordert und genervt sind von der überzogenen Erwartungshaltung der Leute, die Unterstützung möchten.
Bin schon sehr gespannt auf die Gründungsversammlung und freue mich darauf, möglichst viele von den Leuten, die hier mitarbeiten kennen zu lernen.
Herzliche Grüße von
Angelika Oetken, Berlin
Hallo ,
danke an Ingo, der sich dazwischen geschaltet hat, da ich kein aktives Mitglied bin sondern passives. Ich hätte Dir die Antwort wie sie dir Ingo gegeben hat, nicht geben können, liebe Lena.
Ich freue mich besonders, dass ich hier von Ingo lesen konnte und weiss jetzt, dass die Vernetzung der „Betroffenen“ endlich auch wenn es langsam ist, macht nichts, hauptsache sie findet statt, vorhanden ist.
So können vor zumindest die Vereine, wie der bei dem Ingo Vorstand ist und der Verein der gegründet wurde, zusammen Veranstaltungen vollziehen, wie sie der Verein von Ingo bereits mehrmals gemacht hat, wie z.b. in Hamburg.
Ich freue mich sehr!
Liebe Grüße
Hallo,
ich finde der Name „Lobby der Betroffenen von sexualisierter Gewalt e.V.“ wäre ein guter Name, weil „Betroffene“
a) vom Opferdenken weggeht, also (Selbst-)Ermächtigung suggerieren kann
b) sich auch Angehörige, Freunde, Institutionen etc. angesprochen fühlen können, die nicht zu Opfern wurden.
Deshalb schlage ich ihn vor.
Ausserdem fände ich es gut, wenn die Veranstaltungorte generell barierefrei bzw. zumindest Rollstuhlgerecht wären; mir ist bewußt, wie schwer es sein kann, entsprechende Räume zu finden.
Generell sollten aber Ankündigungen von Veranstaltungsorten mit einem Symbol versehen werden, welches die Zugänglichkeit – oder eben nicht Zugänglichkeit – der Orte deutlich macht.
Das hätte auch eine gewisse positive Signalwirkung, weil deutlich wird, dass beeinträchtigte Menschen von den Auswirkungen sexualisierter Gewalt betroffen oder auch Überlebende sein können.
Lieben Gruß
Manfred Keitel
Hallo, äußerst schwierig sich den Namen Opferlobby zu geben. Klar ich bin auch Opfer gewesen, jedoch betrachte ich mich derzeit noch als Opfer? Weniger! Diese Opferrolle……ja ich habe kürzlich im Radio auch Stellung genommen. Voller Name und so. Klar sollte ein Interressenvertretung her. Opferlobby, nö den Namen finde ich doof. Kann man diese nicht ein wenig geschickter benennen. Klingt sehr radikal.
LG
Guten Morgen,
würde gern zur Gründungsversammlung kommen, doch findet sie zu weit entfernt von meinem Wohnort statt, fast 2000 km. Auf jeden Fall möchte ich Mitglied im zukünftigen Verein werden. Nicht so einfach, einen guten Namen zu finden.
Ich wünsche Euch gutes Gelingen
Frank
Ich würde es begrüßen, wenn der Verein ausschließlich Missbrauchgeschädigte aufnimmt. Wenn auch andere Mitglied werden dürfen, dann besteht die Gefahr, dass diese Personen dann dort ihre eigenen Interessen vertreten und der Verein nach relativ kurzer Zeit fremdbestimmt ist. Als äußerst problematisch sehe ich es an, wenn dort auch Therapeuten aufgenommen werden. Nach jahrzehntelanger Erfahrung mit Psychotherapien sehe ich es heute so, dass die ganze Therapiebranche von Grund auf kaputt ist (ausgenommen künstlerische Therapien und Therapien, in denen nicht das Reden im Vordergrund steht). Da ist der Wurm drin.
Der Verein sollte unabhängig sein. Das mit dem Opfer finde ich auch nicht so gut. Ich war in meiner Kindheit viele Male Opfer von Kindesmisshandlung und sexuellem Missbrauch. Aber deshalb bin ich doch nicht mein ganzes Leben lang Opfer. Da stigmatisiert man sich ja selber.
Das ist meine Meinung.
Hallo Wilma,
im Gegensatz zu dir, fände ich es eher einen Fehler, würden ausschließlich „Betroffene“ nur in dem ‚zukünftigen‘ Verein aufgenommen. Ich selber möchte mich nur zu gerne in dem Verein aktiv engagieren, würde es aber als sinnlos empfinden, wenn die Mitglieder sich sektirerisch abschotten würden. Ein Ziel ist es doch, dass die Menschen sich endlich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass sexueller Missbrauch in unserer Gesellschaft stattfindet. Und das es sich dabei nicht nur um einige wenige milieubedingte Einzelfälle handelt, sondern alle Schichten der Bevölkerung betroffen sind und Missbrauch ziemlich verbreitet ist. Wir wollen doch erreichen, dass sich im Bewusstsein aller endlich etwas ändert, um vielen Kindern die Chance zu geben, nicht selber in diese Lage zu geraten. Und wenn doch, dass sie, im Gegensatz zu uns allen, frühzeitig Hilfe erhalten. Jeder der sich angesprochen fühlt, sollte sich in den Verein einbringen können. Wir sollten uns nicht isolieren! Deine Befürchtung, der Verein würde durch Nicht-Betroffene auf absehbare Zeit fremdbestimmt, kann ich nicht nachvollziehen. LG Bine
ich versteh all dies nicht? es gibt schon vereine für opfern? was ist mit denen? warum kann man sich nicht denen anschließen und diese unterstützen? geht es hier ums geld? oder………..
was ist mit den heimkindern, haben die keine loby herr denef? die haben so viel ich weis, sie auch für die unterschrieften unterstützt?
um was geht es hier? ich versteh nichts mehr! tut mir leid
An Bine und Wilma,
ich habe festgestellt, dass Menschen, die nicht selbst sexuellem Mißbrauch erlebt haben nicht wirklich verstehen, welch tiefen Einschnitt in die Entfaltung des Lebens dies bedeutet. Es könnte in der Tat die Gefahr bestehen, dass zu viel theoretisiert wird, dass Konzepte verfasst werden.
Im Moment neige ich auch eher zur Meinung Wilmas. Wir wissen alle, wie wenig Worte der täglichen Sprache das, was erlebt wurde, wiedergeben können. Deswegen äußern sich doch viele von uns durch tanzen, singen, malen, töpfern, Poesie… Die Sprache des täglichen Lebens bleibt sehr an der Oberfläche, kann Tatsachen mitteilen, geht doch nicht in die Tiefe des Erlebten. Dürfen wir Menschen guten Willens ausschließen?
Vielleicht sollten wir dieses Thema in einer größeren Runde diskutieren.
Frank
Hallo,
eine Initiative auf bestimmte Menschen zu beschränken, halte ich für nicht so sinnvoll.
Sicherlich ist es einfacher in bestimmten Bereichen zusammenzuarbeiten, wenn man nur mit „Betroffenen“ zu tun hat. Man versteht sich auch manchmal ohne Worte, muß nich so viel erklären oder vermitteln.
Aber es besteht auch die Gefahr, daß man Menschen ausschließt, die Wesentliches beitragen können, z.B. Angehörige oder Freunde von Betroffenen und das Ganze dann zu exklusiv wird – oder sektiererisch.
Mit dem Vorschlag „Therapeuten“ auszuschließen, verhält es sich genauso. Viele berichten von negativen Erfahrungen mit TherapeutInnen. Aber man sollte sich auch klar machen, daß viele professionelle Helfer selbst betroffen sind.
Einige Vereinigungen haben deshalb eine Klausel in ihren Verhaltensregeln, daß alle nur als Privatpersonen auftreten dürfen und niemand es erwähnen darf, daß er „Helfer“ oder „Therapeut“ ist – dadurch kann das Ganze aber hinter den Möglichkeiten zurückbleiben.
Dasselbe gilt meiner Meinung nach für bestimmte Therapieformen.
Menschen sind verschieden. Für einige ist non-verbale, kreative Therapie das Richtige, für andere Körpertherapie, für den nächsten Tiefenpsychologie.
Von sich auf andere zu schließen, ist in dem Fall heikel. Was mir gut tat, muß für den anderen nicht das Richtige sein.
Denn die nachhaltigsten Veränderungen werden wir erreichen, wenn Menschen, die etwas entscheiden können im Verein mitarbeiten – Ärzte, Juristen, Therapeuten, Lehrer, Politiker, Prominente aus dem Medienbereich…
Und zwar nicht nur als „Schirmherr“ aus PR-Gründen, sondern mit vollem Einsatz und auf Augenhöhe mit jedem Mitglied und jedem „Betroffenen“.
Angelika Oetken, Berlin
Da es bei diesem Thema immer auch und grundsätzlich um die Frage nach Grenzen und Grenzverletzungen geht und für die Betroffenen auch darum immer geht, eine Sprache für das sowohl Geschehene wie das Erlittene geht, würde ich die Frage nach der Namensgebung eines solchen Vereins erstmal offen lassen. Ich jedenfalls halte das Wort Lobby für einen Täterbegriff; das ist etwas, was die Rüstungsindustrie und dergleichen hat. Also ich halte diesen Lobbybegriff für völlig verfehlt. Opfer las Begriff würde ich keinesfalls aufgeben wollen, aber als Wort ließe es sich durchaus zur Diskussion stellen. Ich möchte jedenfalls kein schmieriger korrupter Lobbyist in eigener Sache werden. Und überhaupt sollte es in einem solchen Verein um Wahrheit gehen – ist ein Lobbyist denkbar, der sich für die interessiert. Bloß nicht dieser Lobbybegriff! Bitte!
Hallo,
ich möchte an dieser Stelle meine Anerkennung und meinen Dank an all die aussprechen, die sich so tatkräftig engagieren, eben besonders dem Team und Norbert Denef und an all die die noch im Hintergrund so fleißig mitarbeiten. Ich bin selber Betroffene sexualisierter Gewalt und versuche gerade mein Staatsexamen zu bestehen, daher ist es mir nicht wirklich möglich so mitzuarbeiten, wie ich es eigentlich gerne wollen würde. Aber ich muss meinem Leben erstmal eine Basis/ ein Fundament geben, bis es voll losgehen kann. Aber ich verfolge die wirklich guten Ansätze und Fortschritte der Gründung des Vereins und den Beiträgen zur Aufklärung der Missstände des Denkens über sexualisierte Gewalt in der Gesellschaft.
Bisher habe ich mich oft so unendlich alleine mit allem gefühlt, besonders mit den Angelegenheiten der „Missbrauchssachen“ wie ich sie immer nenne. Und weil der Druck so groß war, der dadurch entstand, hatte ich oft Konzentrationsschwierigkeiten u.a. Aber jetzt schalte ich mich einfach ins Internet, öffne die Homepage von Norbert, die bei meinen Lerprozessen geöffnet bleibt. So kann ich viel besser lernen, weil ich mich nicht mehr so alleine mit allem fühle, wenn ich die ganzen Fortschritte bei der Vernetzung der Betroffenen mitverfolgen kann.
So gerne würde ich zu der Gründungdveranstaltung kommen, aber ich stecke wie gesagt direkt im Staatsexamen.
Aber auch aus der Ferne gibt mir dieser Gründungsprozess sehr viel Kraft. Meim Lesen der Kommentare zu der Gründung der „Opferlobby“ bin ich auf einige aggressionsgeladene Austauschprozesse gestoßen. Viele Vereine zerbrechen daran, wenn sich einzelne zu wichtig nehmen. Und es geht doch um ein gemeinsames Ziel, nämlich die Vernetzung der Betroffenen. Ich selber war eine zeitlang viel in Selbsthilfegruppen u.a. habe mich aber dann wegen genau diesem Verhalten distanziert, wegen der immerwährenden Auseinandersetzungen und wegen dem Festhalten an störungsbedingten Verhaltensweisen. Klar haben viele der hier Anwesenden und Mitarbeitenden sehr heftige und schlechte Erfahrungen machen müssen (leider!), wie auch ich selber. Erfahrungen sexualisierter Gewalt haben schwerwiegende Schäden und Folgen, das ist ja bestimmt allen bekannt. Allem zurgrunde liegt ein Ohnmachtsgefühl und eine Hilflosigkeit, die wir Opfer während und nach dem Erleben sexualisierter Gewalt durchleben müssen. Dieses wird durch die Machtausübung der Täter gegen die Opfer ausgelöst. Daher haben Opfer sehr schlimme und prägende Erfahrungen mit den Tätern machen müssen. Ich für mich kann sagen, dass ich bei der ersten Vergewaltigung einen Seelenmord gestorben bin und meine Persönlichkeit ist in viele Teile zersplittert und ich habe eine Persönlichkeitsstörung davongetragen, weil diese sexualisierte Gewalt über Jahre andauerte und ich auch keinen Ansprechpartner und keinen der mir geholfen hatte, obwohl es etliche gab, die von diesen Verbrechen wussten.
Oft geht es mir heute, nach jahrelanger Therapieerfahrung und Klinikaufenthalten immer noch so, besonders jetzt auch im Staatsexamen, dass ich Menschen, wie die Prüfer, mit dem Status der Täter gleich setze, da die Prüfer ja auch eine gewisse Macht über mich haben. Oft merke ich es auch gar nicht, dass ich in diesem denken drin bin, weil dies so tief sitzt, ebenso tief wie die Missbrauchssachen.
Was ich mit dem allen sagen möchte, ist, dass ich mir wünschen würde, dass der Verein, besonders die Gründung des Vereins nicht schon im Vorraus wegen all den Störungen, Schäden und Folgen, die wir zu Mass in uns tragen aufgrund der erlebten sexuellen Gewalt, zerbricht. Ich unterstelle da keine böse Absicht oder so was, denn oft sind dies unbewusste Prozesse. Und ich selber denke auch oft, dass ich nie wieder Opfer sein oder werden möchte.
Die Gründung und Vernetzung der Betroffenen ist eine sehr gute Sache, denn wir alle wünschen uns ja Anerkennung und vielleicht auch Entschädigung und Gerechtigkeit dessen, was uns wiederfahren ist. Und alleine kommt man, wie schon so oft von vielen anderen geschildert, nicht gegen die Täterlobby und die Lobby der Mächtigen an. Wenn wir uns vernetzen und zusammenhalten haben wir da eher eine Chance, etwas zu erreichen.
In dem Sinne wünsche ich der „Opferlobby“ die hoffenlich einen Namen findet, bei dem sich die Mehrheit angesprochen fühlt und dass bei der Gründung nicht so viel Energie in „Nebensächlichkeiten“ und Streitigkeiten verloren geht. Denn diese Energie sollte lieber in die Vernetzung der Betroffenen gesteckt werden, dass wir gemeinsam stark werden und auch was bewegen können.
Viele liebe Grüße und alles Gute bei der Gründung!
hallo,
ich hätte einen vorschlag für den vereinsnamen.
sex. GEWALT SCHADET KINDERN e.V.. wobei ich es besser
fände, wenn es nur GEWALT SCHADET KINDERN e.V. heißen
würde. die drei worte sagen, was die meisten menschen
verleugnen. auch das es ohne das wort sexuelle aus-
kommt finde ich gut, weil es ja im grunde genommen
nichts mit sexualität und der trieblüge zutun hat,
sondern mit aggression und zerstörung.
man sollte auch klar machen das körperlich und
seelische gewalt genauso vernichten kann.
die meisten kinder erfahren doch gewalt in allen
formen, damit könnte man auch der lüge entgegen
treten, das eine ohrfeige nicht so schlimm ist.
coco