Endlich einmal Interviews mit Journalisten, die sich mit dem Thema sex. Missbrauch seit Jahren ausreichend auseinandergesetzt haben, und über hervorragendes Hintergrundswissen verfügen. Als Opfer findet man sich bei diesen Interviews endlich verstanden! Schade, dass diese Sendung mitten in der Nacht gesendet wird, und nicht zu einer Tageszeit, in der eine hohe Zuschauerzahl davon provotieren könnte!!! http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archiv/ethik_journalismus/missbrauch202.html
Besonders gefallen haben mir Reporter Jörg Schindler von der Frankfurter Rundschau, der seit Jahren über sex. Missbrauch recherchiert und berichtet. Dies ist deutlich erkennbar, da er über die Folgeschäden und den Hintergründen des jahrelangen Schweigens von Opfern kompetent berichtet.
Er hat bereits 1999 über sex. Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule berichtet. Es kann also nicht behauptet werden, dass niemand davon wusste!!!
Er sieht darin ganz klar die Ursachen darin, dass dubiose Mächte aktiv an der Verhinderung einer schonungslosen Aufklärung bastelten.
Auch dass die Kirche nur darauf bedacht sei, „Kratzer in ihrem Lack“ zu vermeiden, und weiterhin versucht, diese Missbräuche als „Verfehlungen“ zu bagatellisieren.
Zu den Leitlinien äußert sich Schindler: Diese seien nicht ernsthaft verändert worden. Weiterhin gelte die Devise – Brüder ermitteln gegen Brüder! Das kann nicht funktionieren! Pädagogische Studien hätten ergeben, dass Opfer sich jahrzehnte nicht an ihren Missbrauchstraumata erinnern können. Dies habe die Kirche bis heute genutzh für ihre Zwecke! Würde jetzt nicht die Gelegenheit genützt, wirksame Mechanismen zu schaffen, würde dies auch in Zukunft nicht geschehen!
Diesen Mann sollten wir uns ins Boot holen!!!
Ein weiteres sehenswertes Interview bietet Peter Wensielski, ein Spiegel Autor, der seinerseits den Skandal über Norbert Denefs Missbrauch und der Schweigegelderpressung seitens des Bistums Magdeburg im Spiegel veröffentlichte. Er nimmt klare Stellung zu allen Vertuschungsversuchungen seitens der Kirche, die seit Jahren gang und gebe ist. Er hat jahrzehntelang Fälle sex. Missbrauchs speziell in kirchlichen Institutionen und Gemeinden hautnah recherchiert, Kontakte mit Opfern gesucht. Und das ist für jeden Betroffenen, der dieses Interview hört, spürbar deutlich. Wenn man es nicht wüsste, nähme man an, er sei einer von uns – ein Betroffener! Ja, ein Journalist, der echte Betroffenheit und Interesse zeigt.
Einfach zu schade, dass diese Sendung zum falschen Zeitpunkt ausgestrahlt wurde. So etwas gehört anstelle der Volkverdummungssendungen wie Stephan Raab oder Oliver Pocher und derselben in eine 20:15 Tageszeit gesendet!!!
Sarah
Sarah M.
18.03.2010 um 18:23 Uhr
Diesen Kommentar habe ich eben an Zapp abgegeben:
„Schade, dass eine solch ehrliche Recherche nicht zu einer Tageszeit gesendet wurde und wird, in der viele Zuschauer erreicht werden, die den Blick hinter die Kolissen aus Bequemlichkeit scheuen.
Scheut NDR die Reaktion der inzwischen prominenten Beteiligten des Geschehens (Mertens und Konsorten), die sich heute als die Helden der Entlarvung feiern lassen???
Eine Sendung dieser Qualität gehört nicht in der Nacht ausgestrahlt. Das ist beschämend!!!
Trotzdem, großes Lob an ZAPP, dass sie es gewagt haben, hinter die Fassaden zu blicken!!!
Weiter so!!!“
Und Dir Norbert gebührt besonderer Dank, dass du der erste warst, der die ganze Palette des Skandals schon 1993 veröffentlicht hatte. Aber da muss erst eine Elite-schule betroffen sein, damit die Öffentlichkeit Interesse zeigt.
Traurig, traurig… aber nun mal wahr!!
Sarah
Hubert
19.03.2010 um 15:35 Uhr
Da müssen sich Betroffene doch tatsächlich erst restlos seelisch vor der ganzen Welt entblößen, bevor die Verantwortlichen überhaupt reagieren.
Das war damals an diesen Schuleinrichtungen passiert ist, das ist sehr schlimm.
Aber zumindest ebenso schlimm ist das Ignorieren seitens der Einrichtunge nach Bekanntwerden der Vorfälle!!
Und auch genauso schlimm ist es, daß der Gang an die Öffentlichkeit seitens der Betroffenen notwendig wird, damit sich überhaupt etwas bewegt.
Und letzteres geht erneut ganz massiv an die innere Würde der Betroffenen.
In meinen Augen eine nahezu restlose Entwürdigung gegenüber den Betroffenen, welche gut hätte in dem Ausmaß verhindert werden können.
Katastrophal!!!!
Endlich einmal Interviews mit Journalisten, die sich mit dem Thema sex. Missbrauch seit Jahren ausreichend auseinandergesetzt haben, und über hervorragendes Hintergrundswissen verfügen. Als Opfer findet man sich bei diesen Interviews endlich verstanden! Schade, dass diese Sendung mitten in der Nacht gesendet wird, und nicht zu einer Tageszeit, in der eine hohe Zuschauerzahl davon provotieren könnte!!! http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archiv/ethik_journalismus/missbrauch202.html
Besonders gefallen haben mir Reporter Jörg Schindler von der Frankfurter Rundschau, der seit Jahren über sex. Missbrauch recherchiert und berichtet. Dies ist deutlich erkennbar, da er über die Folgeschäden und den Hintergründen des jahrelangen Schweigens von Opfern kompetent berichtet.
Er hat bereits 1999 über sex. Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule berichtet. Es kann also nicht behauptet werden, dass niemand davon wusste!!!
Er sieht darin ganz klar die Ursachen darin, dass dubiose Mächte aktiv an der Verhinderung einer schonungslosen Aufklärung bastelten.
Auch dass die Kirche nur darauf bedacht sei, „Kratzer in ihrem Lack“ zu vermeiden, und weiterhin versucht, diese Missbräuche als „Verfehlungen“ zu bagatellisieren.
Zu den Leitlinien äußert sich Schindler: Diese seien nicht ernsthaft verändert worden. Weiterhin gelte die Devise – Brüder ermitteln gegen Brüder! Das kann nicht funktionieren! Pädagogische Studien hätten ergeben, dass Opfer sich jahrzehnte nicht an ihren Missbrauchstraumata erinnern können. Dies habe die Kirche bis heute genutzh für ihre Zwecke! Würde jetzt nicht die Gelegenheit genützt, wirksame Mechanismen zu schaffen, würde dies auch in Zukunft nicht geschehen!
Diesen Mann sollten wir uns ins Boot holen!!!
Ein weiteres sehenswertes Interview bietet Peter Wensielski, ein Spiegel Autor, der seinerseits den Skandal über Norbert Denefs Missbrauch und der Schweigegelderpressung seitens des Bistums Magdeburg im Spiegel veröffentlichte. Er nimmt klare Stellung zu allen Vertuschungsversuchungen seitens der Kirche, die seit Jahren gang und gebe ist. Er hat jahrzehntelang Fälle sex. Missbrauchs speziell in kirchlichen Institutionen und Gemeinden hautnah recherchiert, Kontakte mit Opfern gesucht. Und das ist für jeden Betroffenen, der dieses Interview hört, spürbar deutlich. Wenn man es nicht wüsste, nähme man an, er sei einer von uns – ein Betroffener! Ja, ein Journalist, der echte Betroffenheit und Interesse zeigt.
Einfach zu schade, dass diese Sendung zum falschen Zeitpunkt ausgestrahlt wurde. So etwas gehört anstelle der Volkverdummungssendungen wie Stephan Raab oder Oliver Pocher und derselben in eine 20:15 Tageszeit gesendet!!!
Sarah
Diesen Kommentar habe ich eben an Zapp abgegeben:
„Schade, dass eine solch ehrliche Recherche nicht zu einer Tageszeit gesendet wurde und wird, in der viele Zuschauer erreicht werden, die den Blick hinter die Kolissen aus Bequemlichkeit scheuen.
Scheut NDR die Reaktion der inzwischen prominenten Beteiligten des Geschehens (Mertens und Konsorten), die sich heute als die Helden der Entlarvung feiern lassen???
Eine Sendung dieser Qualität gehört nicht in der Nacht ausgestrahlt. Das ist beschämend!!!
Trotzdem, großes Lob an ZAPP, dass sie es gewagt haben, hinter die Fassaden zu blicken!!!
Weiter so!!!“
Und Dir Norbert gebührt besonderer Dank, dass du der erste warst, der die ganze Palette des Skandals schon 1993 veröffentlicht hatte. Aber da muss erst eine Elite-schule betroffen sein, damit die Öffentlichkeit Interesse zeigt.
Traurig, traurig… aber nun mal wahr!!
Sarah
Da müssen sich Betroffene doch tatsächlich erst restlos seelisch vor der ganzen Welt entblößen, bevor die Verantwortlichen überhaupt reagieren.
Das war damals an diesen Schuleinrichtungen passiert ist, das ist sehr schlimm.
Aber zumindest ebenso schlimm ist das Ignorieren seitens der Einrichtunge nach Bekanntwerden der Vorfälle!!
Und auch genauso schlimm ist es, daß der Gang an die Öffentlichkeit seitens der Betroffenen notwendig wird, damit sich überhaupt etwas bewegt.
Und letzteres geht erneut ganz massiv an die innere Würde der Betroffenen.
In meinen Augen eine nahezu restlose Entwürdigung gegenüber den Betroffenen, welche gut hätte in dem Ausmaß verhindert werden können.
Katastrophal!!!!