Eigentlich ist diese Plattform ja für Betroffene gedacht, die sich nach außen outen können/sollen/dürfen.
An sich eine gute Idee, doch möchte ich mit diesem Beitrag aufzeigen, wie schwer es für Betroffene ist sich namentlich zu outen. Zu groß ist die Angst dadurch Nachteile zu erzielen, wenn das Lebensumfeld solche Informationen dazu nutzten könnte mich verletzend zu ächten, oder anderweitig in Frage zu stellen.
Deshalb begnüge ich mich an dieser Stelle die unendlich tiefe Scham hervorzuheben, die mit sexuellem Missbrauch verbunden sind.
So bin ich nicht nur als Kleinkind wie meine Geschwister vom Vater missbraucht worden.
Daran kann (und will) ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber dieser Fakt wurde im Alter von über 40 Jahren als unzweideutig festgestellt.
Umso schlimmer wogen später zwei weitere Missbräuche, die mir als 18 jähriger Tramper widerfuhren, weil ich in diesen Momenten der Übergriffe vor Angst und Unsicherheit zur Bewegungs- und Entscheidungsunfähigkeit erstarrt war. Gott sei Dank waren diese Übergriffe nicht mit Penetration verbunden, aber da mir schon damals jede körperliche Berührungen zuwider waren, kann man sich vielleicht vorstellen, wie schlimm ich diese Situationen empfand.  Dennoch fühle und vor allem leide ich nicht so wie  manch andere Missbrauchsopfer die sich noch als Kinder ihrer Missbrauchssituationen bewusst sind.
Nur die Scham, die sitzt noch immer dermaßen tief, dass ich auch heute nicht in der Lage bin mich namentlich zu bekennen.
Allen Betroffenen wünsche ich viel Glück und Erfolg um ihren inneren Frieden zu finden.