Ich wurde 1944 in Berlin-Buch geboren. Meine Mutter ist bei der Geburt gestorben und mein Vater ist im Krieg umgekommen. Ich wurde als Findelkind gefunden und in ein Weisenhaus im Eisfeld bei Heiligenstadt, in ein katholisches Weisenhaus eingeliefert da alle Staatlichen Einrichtungen voll wahren.
Als Kleinkind wurde ich behutsam betreut und behutsam aufgezogen. Mit sechs Jahren bin ich in die Schule gekommen. Ich ging gerne in die Schule, das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Wir Kinder wurden von den Kloster Schwestern unterrichtet. Sie wahren sehr streng mit uns. Wir hatten auch ein Kloster Pater der uns Religion unterrichtete. Der wahr nicht gut mit uns er schlug uns wenn wir den Stoff (Latein) nicht richtig ausgesprochen hatten. Da ich gut war hat er zu mir gesagt, ob ich ein Messdiener werden möchte ich war begeistert über diesen Vorschlag.
Ich war sieben Jahre alt.
Der Pater bevorzugte mich und ich durfte öfter zu ihm nach Hause, in die Villa, die im Kloster war. Eines Nachmittags bin ich wieder hin. Er bat mich rein und machte mir ein Tee und wir hatten uns unterhalten. Auf einmal, von einer Sekunde auf die andere, eiskalt, ich hatte nichts getan, er kam aber immer näher an mich rann und streichelte mich. Es war unangenehm. Ich hatte aber keine Wahl, hatte Angst vor ihm und lies es geschehen. Es wurde immer schlimmer. Er machte seine Hose auf und ich musste ihn anfassen und daran spielen. Dann zog er mich aus. Ich fing an zu weinen. Er sagte, das ist doch nicht so schlimm und machte immer weiter, bist seine Haushälterin kam. Er sagte, das sei unser Geheimnis und drohte mich mit den Worten: Sollte ich irgendjemanden davon erzählen, würde er mich in ein dunklen Keller sperren. Ich versprach ihn, das ich es nicht sagen werde, da ich so eine Angst vor ihm hatte. Ich wollte kein Messdiener mehr sein und ging ihm aus dem Weg. Das war nicht immer möglich. Er holte mich dreimal zu sich nach Hause und diese Handlungen wurden immer schlimmer und gewalttätiger. Ich konnte nicht mehr und kam nicht gegen ihn an und konnte es keinem erzählen, da sie mir sowieso nicht geklaubt hätte. Wir mussten einmal im Monat zur Beichte. Ich hatte Angst davor. Ich konnte keine Nacht mehr schlafen, da mir die Bilder immer wieder vor Augen waren und fing zu schaukeln an und zu singen, bis die Nachtschwester kam und mir einen Eimer Wasser ins Bett schüttete. Am anderen Morgen wurde mir die nasse Wäsche über meinen Körper gelegt zum trocknen.
Meine schulischen Leistungen wurden immer schlechter. Ich war übermüdet. Da ich diese Vorfälle meinem besten Freund erzählte, lachte er mich aus und erzählte es allen. Ich musste zur Oberin, das ist die Leiterin des Heimes. Sie sagte, ich möchte wissen was los ist. Ich schämte mich und dann habe ich ihr alles gesagt was der Pater mit mir gemacht hat. Sie beschimpfte mich. Ich sei ein Lügner und warf mich raus. Ich hatte nichts mehr zu lachen und wurde nur noch gehänselt. Die älteren Jungs sind jede Nacht gekommen und haben mich geknebelt und sexuelle Handlungen vorgenommen und da war ich erst acht Jahre.
Ich musste die Dreckarbeiten machen die keiner machen wollte z.B., wir hatten im Kloster eine große Landwirtschaft und da musste ich die Schweine ausmisten, den Misthaufen auf die andere Seite Schaufeln und den scharfen Hund füttern. Mit dem Hund hatte ich mich angefreundet. Hatte erst Angst vor ihm, bis er bemerkte, dass ich immer traurig war. Der Hund wurde durch eine Klappe gefüttert, dass er niemanden beißen konnte. Ich hatte Vertrauen zu dem Hund und versuchte ihn zu streicheln. Er kam ganz dicht an den Zwinger und lies sich streicheln. Da hatte ich meinen besten Freud gewonnen. Ich fürchtete mich vor jeder Nacht. Ich hatte so eine Wut auf den Pater. Wir mussten ihn jeden Morgen von der Willa abholen. Es war im Januar morgens noch dunkel. Ich nahm den Abträtet vor seiner Treppe raus und klingelte. Er kam raus und sagte „Grüß Gott Kinder“ und ging die Treppe runter und fiel ins Loch rein. Ich sprang gleich hin, um zu helfen. Er konnte nicht mehr stehen und holte unseren Docktor. Wir hatten eine Krankenstation. Er kam gleich mit und stellte fest, dass er ein Bein gebrochen hatte. Ich verspürte kein Mitleid mit ihm, da er mich immer wieder missbrauchte und jetzt acht Wochen vor ihm Ruhe hatte. Es war so schlimm, dass ich mir das Leben nehmen wollte. Ich bin auf einen hohen Baum geklettert und von oben herunter gesprungen. Ich wollte nicht mehr Leben.
Leider hatte ich nur Rippenbrüche zu verzeichnen. Nach so einer Re-Traumatisierung sind die Ohnmachtgefühle kaum in Worte zu fassen, die einen überwältigen. Es ist kaum auszuhalten, weil man auch panische Angst hat, dass mir bei diesem Machtgefälle nicht mehr geglaubt wurde. Mein leben wurde mit Hass und Gewallt geprägt. Der einzige Freund war der Hund, den ich betreute und pflegte.
Eines Nachmittags, wo ich vom Feld gekommen bin, ich wollte ich meinen Hund begrüßen. Der war aber nicht da. Als ich auf meine Station gekommen bin hörte ich ein Bellen und Schreie von Kinder. Da ist der Bauer mit dem Hund auf die Station gekommen. Ich wusste nicht warum. Der hetzte den Hund auf die Kinder. Die schrien um Hilfe. Ich bin rein. Der Bauer hetzte den Hund auf mich. Der aber kam zu mir und wedelte mit dem Schwanz. Der Bauer schlug den Hund so, dass er jaulte. Da nahm er ein Stuhl und zog ihn über seinen Kopf. Er ging zu Boden. Ich nahm den Hund und brachte ihn in seine Hütte zurück. Daraufhin musste ich drei Tage in nasse Sachen, die nicht gewechselt wurden. Ich hab gestunken bis Freitag zum Wäschetauschen, in einem dunklen Keller, ohne was zu Essen und zu Trinken. Nach drei Tagen wurde ich aus dem Keller geholt. Mein Körper war geschwächt. Ich wog nur noch 28 kg mit neun Jahren.
Nach der Schule wollte ich meinen Hund besuchen und Füttern. Der Hundezwinger war leer. Ich fragte: Wo der Hund ist? Mann sagte mir, der Hund wurde erschossen, da er wertlos sei. Ich weinte und wurde immer aggressiver. Meine Mitschüler bewunderten mich, dass ich so mutig war. Die Schwestern und der Pater hassten mich. Bestrafungen und Schläge wahren an der Tagesordnung.
Ich aß keine Graupensuppe. Es gab mal wieder welche und ich habe sie nicht gegessen. Daraufhin wurde sie mir immer wieder hingestellt und es gab nichts anderes. Ich habe sie nicht angerührt. Nach vier Tagen hat die Schwester mir die Nase zugehalten, dass ich die Suppe schlucken musste. Daraufhin spuckte ich die Suppe ihr ins Gesicht. Sie wurde böse und ich musste den ganze Tag in einer Ecke stehen mit ausgestreckten Armen, acht Stunden ohne Essen und Trinken und durfte nicht auf die Toilette. Ich machte in die Hose und brach zusammen. Ich war nicht der Einzige der so behandelt wurde.
Der Pfarrer wurde dann versetzt da er sich noch anderen…

Bernd Schulz