„Maybrit ILLNER“ – 11.03.2010 – 22.15 Uhr live im ZDF
„Moral predigen, Missbrauch dulden – wer stoppt die Scheinheiligen?“
Die GÄSTE:
- Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), Bundesjustizministerin
- Bischof Stephan Ackermann, Bistum Trier, Sonderbeauftragter für Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche
- Stephanie zu Guttenberg, Präsidentin der Kinderschutzorganisation Innocence in Danger
- Alice Schwarzer, Publizistin und Feministin
- Miguel Abrantes Ostrowski, Missbrauchsopfer, ehemaliger Schüler am Bonner Aloisius-Kolleg
- Am Pult: Professor Klaus Beier – der Sexualmediziner leitet an der Berliner Charité das bundesweit einzige Präventionsprojekt gegen Kindesmissbrauch
Sehr geehrte Damen und Herren
Habe im August 2006 einen anhaltenden Missbrauchsfall an meiner damaligen Wachkomapatientin -Patientin in der Hauskrankenpflege bei der Polizei angezeigt.
Ich habe über 5 Jahre ein Tagebuch über die Patientin geführt, bis mir klar wurde, dass die 24jährige junge Frau anhaltend missbraucht wird.
Bin damit durch alle Instanzen bis zum Baden Württembergischen Justitzminister gegangen, keiner tat etwas.
Es wurde nie richtig nachgeforscht, die Signale die die junge Frau aussandte, wurden missachtet, ebenso sichtbare Misshandlungen die die Regel waren und jedem bekannt waren.
Es stand nur Aussage gegen Aussage zwischen mir den Eltern und meinen Kollegen.
Mir wurde bei der Polizei gesagt, wenn ich nicht direkt zugesehen und am besten auch noch ein Bild von dem Missbrauch gemacht hätte, gäbe es vom Gesetz her keinerlei Möglichkeit etwas zu tun.
Zum Abschluss bekam ich vom Generalstaatsanwalt in Stuttgart einen Brief, in dem er mir schrieb, ich habe mich heraus zu halten, da ich selbst nicht geschädigt sei.
1,5 Jahre habe ich für eine ordentliche Untersuchung gekämpft ohne Erfolg.
Mir wurde gesagt, ich leide offensichtlich unter einem „Helfersyndrom“, deswegen sei ich zur Polizei gegangen.
Niemand wunderte sich, dass die Eltern keine Anzeige gegen mich machten, wegen Verleumdung.
Das passiert, wenn man in Deutschland versucht einem jungen Menschen zu helfen, der sich selbst nicht mehr helfen kann.
Freundliche Grüße Eveline van Kaick
Sehr geehrte Fr. van Kaick,
es macht mich wirklich sprachlos und wütend, dass so etwas trotz ihrer großen Einsatzbereitschaft und jahrelanger Geduld den Behörden gegenüber möglich ist. Dieses Schreiben muss man Fr. Leuthäuser – Schnarrenberger vorlegen, die sich eben in der Maybrit Illner Sendung klar ausgesprochen hat, für die Opfer der Vergangenheit zu kämpfen. Setzen Sie sich bitte mit Norbert Denef in Kontakt, vielleicht kann er dies für Sie weitergeben.
Sie finden die Email – Adresse rechts unter „Seiten“, das Team! Das kann man so nicht stehen lassen. Dieser armen Frau muss geholfen werden und ihre Qualen ein Ende haben.
Das hat Fr. Leuthäuster ganz vergessen, dass endlich einmal Polizistinnen speziell für Fälle des sex. Missbrauchs ausgebildet werden müssen. Nur Stümperei, wohin das Auge reicht.
Sarah
…dieser Professor Beier ist das letzte!
Wie er PädoKRIMINALITÄT beschönigend als eine NEIGUNG bagatellisiert. Er vermittelt, daß der Wunsch, Kinder zu missbrauchen mit dem Wunsch nach Sexualität zwischen Erwachsenen auf einer Ebene stünde.
Das ist aber FALSCH!
Sexualität zwischen Erwachsenen und Kindern kann NIE gleichberechtigt sein und ist immer ein Verbrechen!
Dieses Projekt an der Charité dient dazu, Pädokriminalität zu bagatellisieren und in der Öffentlichkeit Verständnis für Verbrecher zu schaffen.
Schade, daß sich Frau Leutheusers Einsatz aus der Abneigung gegen die (kath.) Kirche speist und nicht aus dem Mitgefühl für die Opfer. Naja, immerhin bewegt sich was. Die deutlichen Worte gegen die Vertuschungspraxis der Kirche sind überfällig.
Die aufgesetzte Leidensmiene von Bischof Ackermann ist unerträglich!
Immerhin meldet sich „Innocence in danger“ zu Wort…
Das Publikum schien eindeutig auf der Seite der Opfer zu sein. Das ist erfreulich.
Trotz des engagierten Bemühens von Frau Guttenberg und Frau Schwarzer wurde fast die ganze Zeit wieder mit dem Reden über die Täter verbracht.
Professor Beier hat das ausgesprochen, was ich schon seit langem vermutet habe. Pädophile suchen sich die katholische Kirche und den Beruf des Pfarrers aus, weil sie da nach Heilung von ihrer Veranlagung suchen. Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden. Da gibt es keine Heilung. Die katholische Kirche ist ein Machtapparat und ein Männerklüngel, in dem das Krankhafte nur noch zementiert wird.
Den schlechtesten Eindruck hat auf mich Frau Leutheusser-Schnarrenberger gemacht. Über die Verjährungsfristen wollte sie nicht reden. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie für eine Veränderung ist. Dabei ist die Aufhebung der Verjährungsfristen im Zivilrecht ein wichtiges Mittel zum Kinderschutz. Wenn den Tätern ein eisigerer Wind um die Ohren bläst, dann trägt dies zum Schutz der Kinder bei.
Habe die Sendung nicht gesehen, aber alleine die Nachrichten-Essenz davon schreit doch schon zum Himmel!!!
Wenn unserer Bundesjustizministerin nichts besseres einfällt, als zu betonen, daß es nicht die Aufgabe einer Institution – ob Kirche oder eine andere – sei, zu ermitteln, sondern dies ausschließlich in der Zuständigkeit einer Staatsanwaltschaft zu liegen habe, so ist diese Aussage vermutlich gleichermaßen destruktiv wie egozentrisch.
Das zustimmende Nicken der weiteren Diskussionsteilnehmer bestätigt nur noch die schon sehr weit fortgeschrittene, fundamentale Verblödung.
Es mangelt in unserer Gesellschaft hinten und vorne bzw. OBEN MEHR WIE UNTEN an einem gesunden Rechtsempfinden und couragierten Verhalten (Vorbilder = Fehlanzeige). Tagtäglich ereignen sich Dinge, wo es ganz entscheidend nur auf eines ankommen sollte: sich ZU GUNSTEN von Mitmenschen einzusetzen, denen Unrecht geschieht.
Warum müssen sich immer wieder Vertreter bzw. Vertreterinnen der Justiz (wie Westerwelle und Leuth.-Schnarrenbg.), die mit ihrem öffentlichen Kanonengedonner primär die Eigenprofilierung im Sinn haben, zu Themen bzw. Verbrechen äußern, die auf übelsten Charakter-Defiziten bzw. MACHT-MISSBRAUCH beruhen???
Sehr geehrte Frau van Kaick,
ich freue mich über den eifrigen Einsatz Ihrerseits heute.
Vor über 30 Jahren, war dies noch ganz anders. Der Versuch ein Opfer zu retten, endete für dieses im Heim.
Also lieber nichts schreiben, als jetzt den Samariter sein wollen. Man kann sich auch über diese Opfer profilieren. Nicht alles ist gut, was nach außen hin so scheint. Vor allem,wenn es über den Kopf der betreffenden geschieht.
Nichts ist vergessen.