O’Gorman wurde 1966 im County Wexford geboren, wo er seine Kindheit verbrachte. Sein Vater war der Landwirt Seán O’Gorman. Er zog mit seiner Familie vom Lande in die Stadt Wexford. O’Gormans Vater war Mitglied der irischen Partei Fianna Fáil und trat bei den Wahlen 1969 und 1973 an.
Als Jugendlicher wurde O’Gorman im Alter zwischen 15 und 18 Jahren von dem römisch-katholischen Geistlichen Seán Fortune sexuell missbraucht. Die Missbrauchsfälle lagen zwischen den Jahren 1981 bis 1983.[1] Nach seiner Schulzeit begann er sich politisch zu betätigen. Er wurde Mitglied in der Partei Progressive Democrats und engagierte sich in der Organisation Amnesty International in Irland, in deren Vorstand er später als Direktor aufstieg.[2][3]
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Quelle:
Ich war vor über 20 Jahren bei irischen Bekannten zu Besuch in der Gegend, in der Colin O`Gorman aufgewachsen ist.
Die beeindruckende Landschaft und die sehr ursprüngliche Lebensweise der Menschen ist mir genauso in Erinnerung geblieben wie die bedrückende Rückständigkeit, was Kultur, Bildung und Werte anging.
Die Freunde und Mitschüler meiner Bekannten sind damals nicht nur wegen der wirtschaftlichen Misere massenhaft aus Irland ausgewandert, sondern vor allem auch wegen der „geistigen“ Einöde, die auf die ständige Repression und den großen Einfluß der katholischen Kirche zurückzuführen ist.
Gewalt, Alkoholismus und Verwahrlosung bestimmten das tägliche Leben, deutlich sichtbar hinter den idyllischen Postkartenklischees.
Zum Glück haben bei den Iren auch konstruktive, liebenswerte Traditionen überlebt, z.B. die überall anzutreffende Geselligkeit und Freude an Musik, Tanz, Wettbewerb und Wetten (Erbe der Kelten).
Ich hoffe, daß sich die Iren vor allem darauf zurückbesinnen.
Unter diesen Umständen ist der Mut und das Engagement von Colin O`Gorman und seinen Mitstreitern John Kelly und Patrick Walsh gar nicht hoch genug anzuerkennen.
Sie haben mit ihrer Initiative persönlich viel aufs Spiel gesetzt und sicherlich die Befreiung der Iren von der unterdrückerischen katholischen Kirche maßgeblich befördert.
Näheres dazu in einem Spiegel-Artikel vom Mai 2009 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-65640685.html
Angelika Oetken, Berlin