Wegen der zahlreichen Fälle von Kindesmissbrauch wächst der Druck auf die katholische Kirche. Kritiker forderten eine Aufklärung der Fälle von außen, da die Kirche bislang versagt habe. Der Kirchenkritiker Eugen Drewermann warf der katholischen Kirche vor, die Kirche gehe einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den Missbrauchs-Vorwürfen aus dem Weg.

Unmittelbar vor Beginn der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am Montagabend wächst der Druck auf die katholische Kirche wegen der zahlreichen Fälle von Kindesmissbrauch. Mehrere Kritiker forderten, dass die Aufklärung der Fälle von außen unterstützt werden müsse, weil die Kirche selbst dabei bislang versagt habe.

Der Kirchenkritiker Eugen Drewermann warf der katholischen Kirche vor, einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den Vorwürfen aus dem Weg zu gehen. Die „reine Heilige Kirche“ werde scheinbar vom Frevel einiger Mitglieder belastet, doch in Wirklichkeit sei sie daran mitbeteiligt, sagte der Theologe im Deutschlandradio Kultur. Trotz des großen Ausmaßes sei auch eine öffentliche Kontrolle durch den Staat kaum vorhanden.

Die Kirche habe kein Interesse am Umgang mit den Opfern, sagte das Missbrauchsopfer Norbert Denef dem selben Sender. Er war nach eigenen Angaben in seiner Jugend von zwei Kirchenmännern missbraucht worden und hatte sich erst nach Jahrzehnten offenbart. Es sei ein gesellschaftliches Problem, dass über Missbrauch geschwiegen werde, kritisierte er. Durch die Verjährungsfrist zwinge der Staat jedoch die Opfer zum Schweigen und schütze die Täter.

Unabhängige Kommission gefordert

Von der Deutschen Bischofskonferenz erwarte er „im Prinzip nichts“. Wenn die Bischofskonferenz ehrlich etwas tun wolle, solle sie sich für eine Aufhebung der Verjährungsfristen einsetzen, forderte Denef: „Das wäre ein wirkliches Bekenntnis, alles andere wären Lippenbekenntnisse.“

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Quelle:

http://www.focus.de/panorama/vermischtes/kirche-druck-wegen-kindesmissbrauchsfaellen-waechst_aid_482984.html