Diskussion um Vorwürfe sexuellen Missbrauchs am Aloisiuskolleg: Altschüler und Eltern befürworten offene Auseinandersetzung und drücken Verbundenheit zum Aloisiuskolleg aus

Bonn (ots) – Anlässlich der aktuellen öffentlichen Diskussion um Vorwürfe sexuellen Missbrauchs am Aloisiuskolleg in Bonn wenden sich mehr als 500 ehemalige Schüler und Schülereltern in einem offenen Brief an die Leitung, das Kollegium und die Schülerschaft des Aloisiuskollegs sowie an den Provinzial des Jesuitenordens.

Sie befürworten die rückhaltlose Aufklärung aller Vorwürfe und möchten mit der Veröffentlichung des Briefes, in dem sie gleichzeitig ihre Verbundenheit zum Kolleg ausdrücken, zu einer offenen Auseinandersetzung, aber auch zu einer ebenso differenzierten wie fairen Berichterstattung in den Medien beitragen.

Hinweis an Journalisten: Anfragen werden über den Pressekontakt an die Unterzeichner des offenen Briefes weitergeleitet.

Offener Brief von ehemaligen Schülern („Altschüler“) sowie Schülereltern des Aloisiuskollegs Bonn-Bad Godesberg an:

den Provinzial der deutschen Provinz der Jesuiten, Pater Stefan Dartmann SJ die Kollegsleitung des Aloisiuskollegs Oberstudiendirektor Bernhard Wißmann Internatsleiter Dr. Christopher Haep die Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Aloisiuskollegs die Schülerinnen und Schüler des Aloisiuskollegs

Mit Fassungslosigkeit und Bestürzung verfolgen wir die Entwicklungen am Aloisiuskolleg in Bonn und die in den vergangenen Tagen vorgebrachten Vorwürfe sexuellen Missbrauchs.

Wir sind daher dankbar für die Initiative der Kollegsleitung und des Jesuiten-Ordens, hier eine rückhaltlose Aufarbeitung aller Vorwürfe zu betreiben und möglichen Opfern umfassende Hilfe zukommen zu lassen. Wir begrüßen es, dass eine offene Auseinandersetzung zu dem Thema sexueller Übergriffe am Aloisiuskolleg auf unterschiedlichsten Ebenen stattfindet und weitergeführt werden soll.

Mit großer Betroffenheit haben wir den Rücktritt des Rektors des Aloisiuskollegs, Pater Theo Schneider SJ, am 08. Februar 2010 zur Kenntnis genommen. Wir respektieren den Schritt von Pater Schneider und doch bedauern wir diesen Entschluss zutiefst. Sein als Jesuit, Seelsorger, Mentor und Erzieher unerschütterlicher Glaube an das Gute und an das ganz persönliche Potential eines jeden Menschen beeindruckt uns als ehemalige Schüler und als Eltern gleichermaßen und hat Generationen von Schülern nachhaltig geprägt. Wir alle verdanken Pater Schneider sehr viel.

Die Werte und Erziehungsideale des Aloisiuskollegs als katholische Schule und Internat, geführt durch den Jesuitenorden, sind und bleiben für uns durch die Ereignisse unberührt. Das Kolleg war stets geprägt von einer Atmosphäre der Offenheit, mit der Anleitung zu selbstverantwortlichem und verantwortungsbewusstem Handeln. Diejenigen der Unterzeichner dieses offenen Briefes, die selbst Schüler am Aloisiuskolleg waren, blicken auf eine unbeschwerte, prägende und motivierende Schulzeit zurück, für die sie dem Aloisiuskolleg, dem Jesuitenorden und den dort tätigen Lehrern und Erziehern besonders dankbar sind. Viele von ihnen geben dem dadurch nachhaltig Ausdruck, dass sie ihre eigenen Kinder in die Obhut des Kollegs gegeben haben und geben.

Gleichzeitig möchten die ehemaligen Schüler, die diesen Brief unterzeichnen, ausdrücklich mitteilen, dass sie während und nach ihrer Zeit als Schüler weder sexuelle Gewalt noch Missbrauch am Aloisiuskolleg erlebt haben.

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Quelle:

http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2010-02/16161867-diskussion-um-vorwuerfe-sexuellen-missbrauchs-am-aloisiuskolleg-altschueler-und-eltern-befuerworten-offene-auseinandersetzung-und-druecken-verbundenh-007.htm