Hallo, Ihr alle!!!
Am vorletzten Sonntag hat uns unsere Tochter angerufen. Wir sollten doch bitte mal zu ihr kommen. Sie müsste mal mit uns reden. Wir fuhren hin, ca. 25 km, kein Problem. Während der Fahrt unterhielten wir uns, meine Frau und ich, was unsere Tochter uns wohl zu sagen hat. Wir dachten, dass ihre Beziehung auseinander geht oder ähnliches…. Bei ihr angekommen, erzählte uns ihr Lebensgefährte, weil sie selbst nicht in der Lage war – was zu verstehen ist – dass sie vor 17 Jahren missbraucht wurde. Es war wie ein Schlag ins Gesicht… Und das Schlimme ist, der Täter ist in der eigenen Verwandtschaft… Unsere Tochter ist 31, hat selbst 2 Kinder, Tochter 6, Sohn 5. Sie hat Angst, dass ihrer Tochter selbiges passiert. Wir sagten ihr, dass wir, egal, welcher Dreck jetzt von der anderen Seite geschmissen wird, zu ihr stehen. Wir glauben ihr und wollen sie in ihrer Situation unterstützen, egal, was kommt… Es wird ein schwerer, langer Weg, aber wir sind stolz, dass sie so viel Vertrauen zu uns hatte, dieses schwere Gespräch mit uns zu führen!!! Mittlerweile haben wir uns als Eltern eine Therapeutin gesucht. Mit so einem Schlag kann man nicht so einfach umgehen, man braucht jemanden zum reden. Egal ob Psychotherapeut oder Pfarrer. Ja, auch ein Pfarrer kann unterstützen, sogar sehr… Mittlerweile ist die Situation so, dass von der anderen Seite alles abgestritten wird. Wir sind die Bösen. Aber so wie ich das so sehe, geht es allen Opfern so. Aber wir werden dagegen kämpfen und zu unserer Tochter stehen… Wir haben ihr eine Adresse versorgt, wo sie zur Therapie gehen kann, sie nimmt diese Hilfe an, was wir sehr gut finden.
Leute, erzählt Eure Lebensgeschichte. Ich glaube, wenn das erst mal raus ist, dann findet sich immer jemand, der einem zuhört und hilft und Euch auch glaubt!!!! Und Euch wird das Reden gut tun.
Und: Bitte unterschreibt die Beschwerde an den Europäischen Gerichtshof. Ihr helft Euch selbst und den vielen, vielen anderen, die noch unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit schlummern!!! Euch wurde ein Schmerz zugefügt, der ein Leben lang, ein Leben lang in Euch rumort und Euch nicht zur Ruhe kommen lässt.
Solche Taten dürfen nicht verjähren!!! Es ist doch nicht einfach ein Auffahrunfall im öffentlichen Straßenverkehr… So einfach geht das nicht!!! Bleibt stark und redet, redet, redet, damit die anderen erfahren, was in dieser Gesellschaft krank ist…
Alles Gute Euch allen!!!
Steffen
Super, dass Ihr Eurer Tochter sofort geglaubt habt. Das ist eher selten. Bei mir war es so, dass meine Eltern und der Rest der Verwandschaft sich hinter den Täter, den Bruder meines Vaters, gestellt haben. Obwohl sie selbst immer erzählt haben, wie verstört ich war, als ich als Kind von einem Aufenthalt bei diesem Onkel zurückkam und obwohl ich von dem Moment der Rückkehr an körperliche Beschwerden hatte.
Ich hoffe, Eure Tochter hat eine/n gute/n Traumatherapeuten/tin gefunden und dass es ihr und Euch gut gelingt, das Ganze zu verarbeiten.
Es wäre schön, wenn alle Eltern / Verwandten soviel innere Stärke hätten wie Ihr, sich dem Schrecken zu stellen und zu den Opfern zu halten.
Alles Gute,
Lena
„…Ich glaube, wenn das erst mal raus ist, dann findet sich immer jemand, der einem zuhört und hilft und Euch auch glaubt!!!! Und Euch wird das Reden gut tun…“
Wer´s glaubt wird seelig! Kompetente Hilfe zu finden ist wie die Suche in einem Heuhaufen voller Leute, die lügen, abwiegeln und alles abstreiten. Ein Veröffentlichung mag zwar ein erster Schritt sein, aber gleich an die richtigen Leute zu kommen (Therapeuten, Kripobeamten, Rechtsanwälte). Ich suche seit 25 Jahren kompetente Hilfe, hab mit Hunderten Leuten gesprochen. mit Hunderte Therapeuten, Ärzten … es interessiert den Leuten nicht „das da was in der Kindheit geschah“ … ob es sich mal bessert … ich bin da pessimistisch. Soweit meine Erfahrung, ob sich die mit anderen deckt, kann ich nicht beurteilen. Ihnen jedenfalls alles Gute!
Finde ich auch klasse, dass Ihr zu Eurerer Tochter steht.Meine Familie steht zum Täter,meinem Bruder.
Es hilft ihr sicherlich ein wenig.Es ist einfach grausam,wenn einem nicht geglaubt wird und das von der Familie.Wenn man darüber reden will, heißt es davon will ich nichts hören.
Auf einen Therapieplatz warte ich schon seit fast einem Jahr und es ist immer noch nichts in Sicht,wann ich überhaupt dran komme.LEIDER!
Wenn man sich helfen lassen will und man bekommt keine Hilfe.Einfach schrecklich!!
Liebe Daniela B. und alle anderen, denen „nicht geglaubt“ wird,
ich bereite gerade einen Artikel zum Thema „Verdrängen“ vor und bin deshalb gerade ziemlich tief in dieses Thema eingetaucht.
Hier eine erste kleine Auswertung:
Mir ist beim Bearbeiten der Quellen einiges klar geworden. Da ich versucht habe, alle Facetten und seriösen Meinungen dazu zu berücksichtigen, bin ich auch auf manchen – scheinbaren – Widerspruch gestoßen.
Zum Beispiel darauf, daß Angehörige, obwohl man ihnen nachweisen kann, daß sie genau wissen, was passiert ist, Betroffene der Lüge bezichtigen oder ihnen Übertreibung unterstellen.
Für Betroffene ist das natürlich eine Katastrophe, eine Ausgrenzung und sehr, sehr traurig.
Aus der Perspektive von Angehörigen und Mitwissern und aber eine vollkommen logische Handlung.
Sie erleben sich als hilflos und überfordert. Für viele wiederholt sich eine eigene Erfahrung. Von menschlicher Größe und Reife würde in so einem Fall zeugen, sich zum eigenen Versagen zu bekennen, die Ambivalenzen als Angehöriger auszuhalten und zu verarbeiten.
Statt sich mit einer Tat auseinanderzusetzen und die „Tat-Sache“ des Mißbrauch anzuschauen und zu bewerten, wird entweder das „Opfer“ ausgegrenzt (und damit die eigene Mitschuld verdrängt) oder der Täter insgesamt dämonisiert und abgewertet („verdammt“.
Es wird nicht „sachlich“ und vernünftig reagiert, sondern impulsiv.
Viele Menschen schaffen es offenbar nicht, Verantwortung zu übernehmen für eigene Fehler.
Dabei ist sexuelle Übergriffigkeit sehr weit verbreitet. Man kann dem Thema eigentlich als sexuell aktiver Erwachsener gar nicht entgehen.
Es geht uns alle an, aber es wird so getan, als handele es sich um ein ganz seltenes Vergehen, daß nur bestimmte Gruppen betrifft.
Natürlich großer Humbug – Kollektive Augenwischerei !
Sexualmythologie könnte man es auch nennen.
Ich weiß, daß es schwer umzusetzen und für viele auch schwer zu ertragen ist :
Aber – von solchen Menschen, wie den Angehörigen, die die meisten hier vorstellen und beschreiben, kann man nicht viel erwarten. Sie sind schwach, überfordert, oftmals agieren sie eigene Aggressionen am mißbrauchten Angehörigen ab.
Ein wichtiger Schritt ist es, sich als Betroffener von solchen Angehörigen frei zu machen. Wer von Menschen, die so empfinden und handeln Einsicht erwartet oder erhofft, wird mit großer Wahrscheinlichkeit enttäuscht. Der erfolgversprechendste Umgang ist eigentlich, Öffentlichkeit herzustellen (wohlmeinende Menschen ins Vertrauen ziehen) und deutlich Grenzen zu ziehen (z.B. durch ein Reduzieren oder Aussetzen der Kontakte).
Unterstützung, Verständnis, Mut und Klarheit scheint im Zusammenhang mit dem Thema „Mißbrauch“ die Ausnahme zu sein.
So etwas ist doch absolut traurig.
Ich hoffe und glaube, daß wir hier durch unser gemeinsames Engagement zu einer Veränderung beitragen.
Nicht daß bestimmte Menschen ausgegrenzt werden, sondern bestimmte Verhaltensweisen für unerwünscht erklärt werden und darüber auch Konsens herrscht.
Ich denke, wir sind auf dem besten Wege.
Angelika Oetken, Berlin
In den Jahren 1955 bis 1980 wurden über 100 Kinder
in Sankt Maria Königin in Refrath Sexuell Missbraucht
durch einen Priester der von der Kirchengemeinde Köln- Vogelsang Strafversetzt wurde nach Refrath.
Die Kirchengemeinde will es Heute noch nicht war haben. Der Priester Gottfried Amberg ist bereitz im
Jahre 1991 Verstorben.
Dieser Priester ist in den Jahren 1980 bis 1991 noch
zum MSG befördert worden.
Obwohl die Vorwürfe bekannt waren hinter Verschlossenen Türen