27.01.2009
Von Werner Bartens
Misshandlungen wirken sich nicht nur auf die Seele der Kinder aus. Nach einer schweren Kindheit ist auch das Immunsystem Jahre später noch geschwächt.
Manche Verwundungen bleiben ein Leben lang. Wer Opfer einer Misshandlung, eines Unglücks oder einer anderen Traumatisierung geworden ist, hat mit den seelischen Auswirkungen oft Jahrzehnte zu kämpfen – solche Erfahrungen verblassen nie ganz.
Von „Geistern aus der Kinderstube“, die immer wieder zurückkehren, sprechen Psychologen und meinen damit in erster Linie die langfristigen Folgen für das Gemüt. Schlimme Erfahrungen in der Kindheit hinterlassen jedoch nicht nur Narben in der Seele, sondern auch im Körper.
Amerikanische Kinderärzte und Psychologen zeigen nun, dass Stress in der frühen Kindheit dauerhaft das Immunsystem schwächen kann (PNAS, online). „Die emotionale Umgebung wirkt sich sehr lange auf die Gesundheit aus“, sagt Seth Pollak von der University of Wisconsin in Madison, der die Studie geleitet hat.
Die Wissenschaftler haben 155 Jugendliche untersucht. Von ihnen hatten 80 eine vergleichsweise glückliche Kindheit ohne Traumatisierung erlebt – ihr Immunsystem war intakt. Jene 34 Jugendlichen in der Studie, die körperlich missbraucht worden waren und daher in emotional instabilen Verhältnissen aufwuchsen, konnten sich hingegen nicht gut gegen Viren, Bakterien und andere Eindringlinge wehren.
Die Mediziner analysierten, wie das Abwehrsystem ihrer Probanden auf Herpes-Simplex-Viren, Typ 1 (HSV-1), reagierte. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung tragen die Erreger von Fieberbläschen und Halsschmerzen in sich, ohne deshalb gleich Beschwerden zu haben.
Symptome treten erst auf, wenn das Virus reaktiviert wird – unter Stress, im Krankheitsfall und wenn das Immunsystem auf andere Weise beeinträchtigt ist. Jugendliche, die in ihrer Kindheit missbraucht worden waren, konnten in der aktuellen Studie die Herpes-Viren in ihrem Körper nicht gut in Schach halten.
Sie mussten mehr Antikörper gegen die Erreger produzieren und auch andere Abwehrmechanismen ihres Immunsystems waren geschwächt. „Bei der Geburt ist unser Immunsystem noch nicht vollständig ausgeprägt“, sagt Christopher Coe von der University of Wisconsin, der an der Studie beteiligt war. „Die Zellen sind zwar vorhanden, aber wie sie sich entwickeln und reguliert werden, ist davon abhängig, wie man aufwächst.“
Ein weiteres Ergebnis überraschte die Forscher. Sie untersuchten in ihrer Studie auch die Immunreaktion einer dritten Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener, die ihre früheste Kindheit in Waisenhäusern in Rumänien zugebracht hatten, aber nun in stabilen Verhältnissen in Adoptivfamilien lebten.
Das Abwehrsystem dieser 41 Probanden war ähnlich stark geschwächt wie das der Jugendlichen, die körperlich missbraucht worden waren. „Diese Kinder hatten zwar eine schwierige Kindheit, aber seit mehr als einem Jahrzehnt werden sie geliebt und erleben emotionale Sicherheit“, sagt Pollak. „Trotzdem steht ihr Körper so unter Stress, als ob sie missbraucht worden wären.“
Eine chronische Stressreaktion des Organismus kann das Lernen und Verhalten von Kindern und Jugendlichen stark beeinträchtigen. Pollak befürchtet, dass in Zukunft Kinder vermehrt unter solchen Einschränkungen leiden werden. Die weltweite Finanzkrise führe schließlich dazu, dass mehr Kinder in Heimen oder anderen Institutionen betreut werden müssen und weniger adoptiert werden können.
Bindungsforscher und Psychosomatiker wissen schon lange, dass frühkindlicher Missbrauch, emotionale Verwahrlosung, extreme Strenge und häufiger Familienstreit in späteren Jahren zu mehr Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Leiden führen.
„Eine unsichere Bindungsentwicklung ist ein großer Risikofaktor“, sagt Karl Heinz Brisch, Psychosomatiker an der Ludwig-Maximilians-Universität München. In jüngster Zeit zeigen immer mehr Forschungsergebnisse, wie psychisches Leid auch starke körperliche Spuren hinterlässt.
„Frühe Erfahrungen bestimmen auch die neuronalen und hormonellen Reaktionen – und zwar ein Leben lang“, sagt Michael Meaney, Neurobiologe an der McGill-Universität im kanadischen Montreal.
Quelle:
Ich habe seit fast 30 Jahren ein teils stark geschwächstes Immunsystem (zu geringe Anzahl von Leukozyten, Trompozyten), vor wenige Wochen hatte ich eine hässliche Virusinfektion, die aufgrund der Immunschwäche ausgelöst wurde (mittlerweile bin ich wieder gut genesen!). Ärzte konnte es sich nicht exakt erklären. Keiner hat je danach gefragt, ob ich als Kind vielleicht traumatisiert worden sein könnte. Warum auch? Wenn sie es sich das anhören müssten, würden sie wohl selbst traumatisiert werden. 😉
Für mich steht fest, das der Aufbau meines Immunsystem durch schwere multible Misshandlungen (die „schlimmsten“, auch sexuell mutivierten, geschahen noch vor meinem 6. Lebensalter!) durch Traumatisierungen geschwächt wurde. Bisher kann ich damit einigermaßen leben, meist blieb ich von schweren Krankheiten verschont.
Wie es weitergeht, entzieht sich meiner Kenntnis. Wer kann das schon wissen?
In diesem Sinne, allen ein Gutes 2010!
Hallo Willi,
kann ich bestätigen: Ich habe auch seit etwa 10 Jahren (bzw. so lange konnte ich es bisher zurück recherchieren) einen sinkenden Leukozythen-Wert (um 2); habe in dieser Zeit eine Borrelien-Infektion abwehren müssen (Antibiotika) und 2008 – nach einem total außer Rand und Band geratenen Blutbild (inkl. Transfusionen) – eine Krebsdiagnose erhalten (OP, anschl. Chemo/Bestrahlung). Alle meine Blutwerte haben sich seither wieder einigermaßen stabilisiert – AUSSER der Leukozythen-Wert. Der scheint sich bei (unterdurchschnittlichen) 2 einzupendeln.
Und ich glaube auch, bzw. BIN MIR GANZ SICHER, dass die langjährigen Erfahrungen von sexualisierter Gewalt in meiner Kindheit ursächlich dafür sind, dass mein Immunsystem diese Krebszellen, bzw. die Mutationen von gesunden Zellen zu Krebszellen, nicht mehr erkennen und vernichten konnte.
Zum Glück gibt es mittlerweile auch Forschungsergebnisse, die einen Zusammenhang zwischen frühen Misshandlungen und dem Immunsystem, ja sogar mittlerweile auch mit Krebs, nachweisen und/oder nahelegen:
„Wer in der Kindheit körperlich misshandelt wurde, hat nicht nur mit seelischen Problemen zu kämpfen, sondern erkrankt statistisch gesehen auch häufiger an Krebs. Zu diesem Schluss kommen kanadische Forscher auf der Basis der Daten von über 13.000 Menschen. Selbst wenn Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum und Mangel an körperlicher Aktivität als mögliche Einflussfaktoren ausgeschlossen wurden, blieb ein deutlicher Zusammenhang zwischen körperlicher Misshandlung in der Kindheit und einer Krebserkrankung im Erwachsenenalter bestehen, verdeutlicht Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), die Ergebnisse der Studie.
Demnach haben Erwachsene, die als Kinder körperlich misshandelt wurden, ein um 49% erhöhtes Risiko eine Krebserkrankung zu entwickeln. Selbst wenn die Wissenschaftler Faktoren wie einen ungesunden Lebensstil, einen benachteiligten sozioökonomischen Status und andere Stressoren in der Kindheit ausnehmen, blieb der Prozentsatz mit 47% sehr hoch.“ (Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), Juli 2009)
„Manche Verwundungen bleiben ein Leben lang. Wer Opfer einer Misshandlung, eines Unglücks oder einer anderen Traumatisierung geworden ist, hat mit den seelischen Auswirkungen oft Jahrzehnte zu kämpfen – solche Erfahrungen verblassen nie ganz. Von „Geistern aus der Kinderstube“, die immer wieder zurückkehren, sprechen Psychologen und meinen damit in erster Linie die langfristigen Folgen für das Gemüt. Schlimme Erfahrungen in der Kindheit hinterlassen jedoch nicht nur Narben in der Seele, sondern auch im Körper.
Amerikanische Kinderärzte und Psychologen zeigen nun, dass Stress in der frühen Kindheit dauerhaft das Immunsystem schwächen kann (PNAS, online). „Die emotionale Umgebung wirkt sich sehr lange auf die Gesundheit aus“, sagt Seth Pollak von der University of Wisconsin in Madison, der die Studie geleitet hat.
Hallo, ich danke für die aufschlussreichen Infos und freue mich in meiner Bestätigung! Ich dachte schon, ich stünde alleine da mit meiner Vermutung. Kein Arzt hat bisher einen psychosomatischen Zusammenhang zwischen meinem Blutbild und Kindheits-Traumatisierungen gesehen. Es ist grotesk.
Noch mache ich mir keine großen Sorgen über mein Immunsystem (die Herpes-Infektion habe ich ja „gut“, mit einigen Blessuren, überstanden), aber man kann ja nie wissen, was in der Zukunft geschieht.
Die Frage, die ich mir immer wieder stelle, ist, wie kann man mit Psychotherapie die Folgen (ob seelische oder körperliche) eindämmen? (von „Heilung“ denke ich gar nicht mehr, was ist schon „Heilung“ und Ge-Heilt?)
Diese Frage stelle ich mir seit über 25 Jahren, seit ich erstmals bei einem „Therapeuten“ landete (eine/r von ca. 25 Experten die folgte/n!).
Abgesehen davon, dass das Therapeuten-Jumping viel Geld (Praxisgebühr, Fahrtkosten etc.) Zeit und Geduld kostet, ist es zermürbend, immer wieder an die gleichen blinden, schwarz-pädagogischen, pillenverschreibenden und unfähigen Leute zu geraten.
Es kann nicht sein, dass die Suche nach einem fähigen Therapeuten einer – lebenslangen – Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen der Zig-Tausenden Mediziner gleichkommt. Und selbst, wenn man einen Therapeuten findet, der einem zusagt, scheitert das Ganze am Ende an der Finanzierung (weil Kassenzulassung fehlt und die ges. Kassen nicht zahlen wollen).
Jeder hat das Recht auf eine angemessene Behandlung. Oder gilt das etwa nicht für Traumapatienten?
Oder gilt der Satz: Ein toter oder sich aufgebender Betroffener ist billiger als ein klagender?
Dies alles sind Wahrheiten und Fakten, die der größte Teil der Bevölkerung (Therapeuten, Ärzte, Patienten, Politiker, Medien und Durchschnittsdeutsche) nicht hören will, mag oder kann; und dann kommt dann das: wir (Opfer von sexueller Gewalt in der Kindheit) sind ja eine Minderheit, eine Randerscheinung, eine statistisch kleine Gruppe, Außenseiter – oder sind wir es etwa nicht?!
Gruß, Willi Schewski
Hallo Willi,
auch ich habe gesundheitliche Störungen davon getragen. Mir ist unglaublich oft kotzübel (wie damals eben auch), ich habe einen schrecklichen Tinnitus und bin sehr schnell überfordert. Unter der Therapie ist alles etwas abgemildert worden, aber wir arbeiten weiter daran.
Da du die Therapiekosten ansprichst: Ich fahre seit fast vier Jahren ein- bis zweimal pro Woche zu meiner Therapeutin. Pro einfache Strecke sind dies 40km. Es kommen also pro Woche mindestens 80km zustande. Ich habe die Krankenkasse nach einem Fahrtkostenzuschuss gefragt – abgelehnt. Ich kann das bald nicht mehr finanzieren, mein Mann ist Rentner, unsere jüngere Tochter macht gerade ihre 2. Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin (ja, ja…), sie wohnt also noch bei uns. Vielleicht sollten wir doch mal sehen, ob wir unsere Erfahrungen mit Krankenkassen und dem, was wir bekommen und was nicht, austauschen? Du erreichst mich, wenn du auf meinen Namen klickst. Falls noch jemand mitmachen möchte, gerne!
Liebe Grüße,
Elke
Lieber Willi,
Missbrauch ist ein kollektives Problem. Hier die Zahlen:
Sexueller Missbrauch kommt viel häufiger vor, als es gemeinhin von der Öffentlichkeit und sogar von Fachleuten für möglich gehalten wird. Möglicherweise ist jedes 4. Mädchen und jeder 10. Junge einmal in seinem Leben Opfer für sexuelle Übergriffe Erwachsener geworden. Eine neuere Studie über sexuellen Missbrauch bei Jungen hat Andreas Kloiber (Kloiber 2002)vorgelegt. In einer aktuellen Untersuchung zu Gewalt gegen Frauen in Deutschland kommen die Autorinnen zu folgendem Ergebnis: „13% der befragten Frauen, also fast jede 7. Frau, gaben an, seit dem 16. Lebensjahr Formen von sexueller Gewalt erlebt zu haben, die sich auf die …enge Definition strafrechtlich relevanter Formen erzwungener sexueller Handlungen beziehen. 40 % der befragten Frauen haben -unabhängig vom Täter-Opfer-Kontext- körperliche oder sexuelle Gewalt oder beides seit dem 16. Lebensjahr erlebt.“ (Müller, Schröttle, Glammeier und Oppenheimer 2004, S.9). Es gibt verschiedene Versuche, sexuellen Missbrauch wissenschaftlich zu definieren. Häufig wird der Aspekt der Verknüpfung von Sexualität und Macht hervorgehoben: „Sexueller Missbrauch beginnt an der Stelle, wo Erwachsene oder deutlich ältere Jugendliche eine körperliche Nähe zu Kindern herstellen, um eigene Bedürfnisse, nach sexuellem Lustgewinn und nach Macht zu befriedigen. (Kastner 2000, S. 16). Prof. Franz Ruppert schlägt folgende Definition vor: „Sexueller Missbrauch ist eine folgenreiche traumatisierende Verstrickung eines Kindes in einem Bindungssystem.“ Durch diese Definition wird sowohl der traumatisierende Aspekt des sexuellen Missbrauchs als auch der Aspekt der durch den Missbrauch verstrickenden Beziehungen betont.
Wenn man nun bedenkt, dass (ungeheilte: d. h.: nicht integrierte, nicht ins individuelle und kollektive Bewusstsein gehobene, sondern im Unbewussten verbliebene) Traumata sowohl auf Opfer-wie auf Täterseite weitergegeben werden, von Generation zu Generation. -Dies nennt man transgenerationale Traumaweitergabe- und dazu noch die Traumatisierung durch den Holocaust, 2. Weltkrieg nimmt, kann man sich vorstellen und ahnen, was heute in unserem Land los sein muss. (z. B. Warum Beziehungen immer wieder scheitern? Warum viele einen „Burn-Out“ haben“ Warum viele „Suchtkrank“ geworden sind, worin die Ursache der nicht hinterfragten „Leistungsbereichtschaft“, „Sauberkeit“ Deutschlands liegt)
Zur Heilung und Integration von Traumata gehört jedoch nicht nur das intellektuelle Verstehen. Dazu gehört eben auch der emotionale Prozess. Z.B. auf Opferseite: Das emotionale Annehmen von Ekel und Schmerz, Ohnmacht und Hilflosigkeit und Scham. Diese Gefühle nicht abwehren, sondern liebevoll da sein lassen und mit der Zeit spüren, die Schmerzen auch heilen kann. Dies muss evtl. zunächst in einem geschützten Raum stattfinden, evtl. in einer Traumaklinik, evtl. in einer Suchtklink oder in einer Klinik für „Burn-Out“. Diesen Weg muss jedoch jeder alleine gehen aber jeder kann sich da Hilfe holen. Das, während der akuten Traumatisierung ins Unbewusste, Abgespaltene:“Schmerz, Ekel, Ohnmacht- und Hilflosigkeitsgefühl“ will tatsächlich gefühlt werden. (z. B. tatsächlich Erbrechen!) Es will nicht nur intellektuell verstanden werden, nein es will auch emotional gefühlt werden. Der Mensch besteht nicht nur aus seinem Kopf/Gehirn. Gehirn und Körper sind nicht getrennt. Materie und Seele sind nicht getrennt. Bewusstsein ist nicht getrennt vom Körper. Es ist eins. Authentisch sein: „Denken, Fühlen und Handeln soll eins sein“. Wenn das nicht so ist, liegt eine ungesunde Trennung vor. Dann ist man krank. Die Medizin und vor allem auch die Neurobiologie sind sich da einig.
Unsere Gesellschaft ist sehr krank. Opfer, wie wir, die dies überlebt haben, müssen einen sehr gesunden Kern in sich haben. Etwas sehr gesundes, das trotz allem, leben will. Und diese Kraft, diese Lebenskraft, verbindet uns alle miteinander. Wenn wir dieser Lebenskraft in uns noch mehr Kraft geben, indem wir aus destruktiven Beziehungen aussteigen und unnötige Substanzen (Drogen, Tabletten, Alkohol) nicht mehr in uns hereinlassen, dann kann Heilung geschehen. Zuerst bei uns Opfern und wenn wir stark genug sind, dann auch bei den Tätern. Wir sind alle nur Menschen. Auch die Täter hingen mal an einer Nabelschnur.
Elvira
Ich bin seit meinen 2. bis zum 16. Lebensjahr misshandelt und missbraucht worden.
Eigentlich war ich meine Kindheits- und Jugendzeit hinüber dauernd krank. Jetzt mit 33 Jahren habe ich eine Autoimmunerkrankung, bei der jederzeit meine inneren Organe angegriffen werden können. Die Folgen sind trotz jahrelanger Therapie geblieben.
Ich merke, dass ich mich erst jetzt von dem Horror der Kindheit erhole. So langsam beginne ich mich sicher zu fühlen und endlich etwas angstfreier zu leben. Denn der Stress hört nicht nach dem Ende der Taten auf. Auch die ewigen Schlafstörungen und Panikattacken machen dem Immunsystem zu schaffen. Und ich bin nie wirklich entspannt, weil die Angst noch so tief sitzt. Ich bin obwohl es schon lange vorbei ist noch immer innerlich oft auf dem Sprung. Hinzu kommt noch eine Schmerzerkrankung, die wahrscheinlich auch eine Traumafolge ist. Alles zusammen wirkt sich natürlich nicht gesundheitsfördernd aus. Deswegen brauche ich nach Anspannung immer große Zeiten der Erholung und muss verstärkt auf meine seelische und körperliche Gesundheit achten. Ich freue mich darüber, dass die Forschung mittlerweile den Opfern glaubt und die Zusammenhänge zwischen Traumatisierungen und gesundheitliche Folgen immer deutlicher werden.
Danke.