Dublin — Nach dem Bericht über die Vertuschung von Missbrauchsvorwürfen durch die katholische Kirche in Irland haben Opfer eine Ausweitung der Ermittlungen gefordert. Neben der Erzdiözese Dublin müssten nun die anderen Bistümer des Landes unter die Lupe genommen werden, sagte Marie Collins, Aktivistin gegen Kindesmissbrauch durch Geistliche und selbst Missbrauchsopfer, im irischen Staatsfernsehen. Der für Kinder zuständige Minister Barry Andrews sagte, Untersuchungskommissionen auch in anderen Bistümern seien grundsätzlich möglich. Allerdings sei das bei rund 25 Diözesen und 140 Ordensgemeinschaften eine schier endlose Aufgabe.

Dem am Donnerstag im Auftrag der Regierung veröffentlichten Bericht zufolge schützten vier frühere Erzbischöfe von Dublin systematisch katholische Geistliche, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht hatten. In der in dreijähriger Arbeit zusammengestellten Untersuchung geht es konkret um den mutmaßlichen sexuellen Missbrauch hunderter Kinder in Dublin, der größten Erzdiözese des Landes. Die irische Regierung und der Erzbischof von Dublin, Diarmuid Martin, entschuldigten sich bei den Opfern.

Bereits im Mai hatte der sogenannte Ryan-Bericht über die Qualen von Mädchen und Jungen in Schulen, Kinderheimen und andere Einrichtungen der katholischen Kirche in Irland das Land erschüttert. Prügel und sexueller Missbrauch waren in den Häusern demnach seit den 30er Jahren an der Tagesordnung.

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