Ich habe lange über die Antwort nachgedacht. Nicht, weil mir nicht die üblichen medienwirksamen Maßnahmen eingefallen sind, die ich sowieso schon nutze und noch mehr nutzen werde. Sondern deshalb, weil es das ja bereits gab und einige Menschen an die Öffentlichkeit gegangen sind. Nur hatte das bislang nicht den gewünschten Effekt, den wir uns alle erträumen: Das sich endlich etwas ändert, sowohl in der Gesetzgebung und Rechtsprechung, als auch in der Wahrnehmung der Menschen. Ein medienwirksamer Auftritt verpufft, wenn er nicht auf fruchtbaren Boden fällt. Doch wie können wir den Boden fruchtbarer machen? Ich möchte hier meine eigenen Erfahrungen mit dem Schweigen schildern.
Ich habe bereits vor 6 Jahren anderen Menschen von meinem Missbrauch erzählt, aber sie reagierten so, als hätten sie mich gar nicht gehört. Genauso erging es mir auch noch bis vor 6 Monaten, sogar bei meinen Freundinnen und das machte mich stutzig. Ich erkannte, dass ich mir selbst nicht wirklich glaubte, wenn ich meinen Missbrauch erzählte bzw. ich spielte ihn herunter. Ich war ja nach außen hin die Superheldin, die mit allem klar kam. Von wegen.
In Wahrheit schwieg ich vor mir selbst und wollte meine tiefsten Verletzungen nicht fühlen. Ich wollte letztendlich genau das Gleiche wie die Menschen um mich herum: Es sollte vorbei sein und mir endlich besser gehen. Ich wollte wirklich weiter Schweigen, das war mein tiefster Wunsch, wie ich heute weiß. Und genau das spiegelte mir meine Außenwelt. Ich bin selbst erstaunt, dass mir das in all den Jahren nicht aufgefallen ist, wo ich mich doch sehr viel mit meiner Selbstwahrnehmung beschäftigt hatte.
Ohne Mut geht es nicht.
Die Verletzungen zu befragen und zu fühlen, löste bei mir einen schweren Schock aus, der sechs Wochen andauerte. Auch das will ich nicht verschweigen. Aber mir war das Ziel wichtiger, als meine Angst vor dem Weg und schließlich war mein Leben bis dahin auch ein Alptraum gewesen, schlimmer konnte es also nicht mehr werden. Das tröstete mich.
So fing ich an mit mir zu reden und damit mein Schweigen gegenüber der wichtigsten Person zu brechen: Mir! Erst dann konnte endlich die ohnmächtige Wut gegenüber meinen Eltern aufsteigen und sie nicht mehr gegen mich oder andere Menschen richten. Manchmal weiß ich auch heute noch nicht, wohin mit meiner Wut. Ich spreche sie dann einfach gegenüber Freunden aus, die mir JETZT zuhören. Meine Freunde schrieben mit teilweise Briefe, in denen sie sich entschuldigten, dass sie meinen Missbrauch nicht wahrgenommen hätten. Doch sie waren nur mein Spiegel für meine eigene fehlende Wahrnehmung.
In meinem Freundes- und Arbeitskreis weiß mittlerweile jeder, dass ich unglaublich schwer missbraucht wurde. Ich rede so natürlich darüber, weil ich mit mir selbst auch darüber reden kann. Ich nehme mich endlich wahr. Immer wieder höre ich meinen Verletzungen zu und frage sie, was sie brauchen. Ich weine und trauere um mich, bis es vorbei ist. Und weil ich mich mittlerweile selbst trösten kann, erwarte ich von meinen Gesprächspartnern auch nicht mehr, dass ich getröstet werde.
Als ich Krebs hatte, war es für mich selbstverständlich darüber zu reden und niemand hörte weg. Also spreche ich heute von meinem schweren Missbrauch so NATÜRLICH und RESPEKTVOLL, wie wenn ich von meinem Krebs erzählen würde. Ich rede aus der Sicht des Betroffenen und nicht des Opfers. In dem ich mir gegenüber mein eigenes Schweigen gebrochen habe, erfuhr ich Achtung vor mir selbst und lernte meine Verletzungen anzunehmen.
Das Schweigen vor mir selbst zu brechen, war also die eigentliche Herausforderung.
Mir selbst gegenüber meinen schweren Missbrauch auszusprechen und die Wunden zu fühlen war schwer. Aber es ging und ich weiß heute, dass daran kein Weg vorbei führt. Und ich kann mit Überzeugung sagen, dass es bei mir nur wenige Monate dauerte, bis es mir ENDLICH deutlich besser ging.
Bei all den Gesprächen, zunächst mit MIR und dann mit anderen Menschen, war für mich die größte Befreiung, dass ich mein Theaterstück beenden konnte, in dem ich die starke und schweigsame Heldin spielte, die den Krieg gegen sich selbst schon lange verloren hatte.
Deshalb kann ich aus meinen Erfahrungen nur empfehlen, über das Thema Missbrauch so viel und natürlich wie möglich zu sprechen UND DAMIT BEI SICH SELBST ANZUFANGEN. Denn die Menschen sind ja nicht taub und haben schon oft gehört, wie verbreitet Misshandlungen und Missbrauch in der Kindheit sind. Nur wenn wir aus Schuld und Scham unsere Erfahrungen nicht respektvoll annehmen und offen mit uns selbst kommunizieren, können wir es anderen Menschen nicht offen vermitteln. Und das führt dann dazu, dass die Menschheit glaubt, es würde gar nicht so häufig vorkommen oder an den Erzählungen zweifelt.
Deshalb werde ich mich für uns Betroffene einsetzen, sowohl in den Medien als auch juristisch, um es dem Schweigen unbequem zu machen. Ich stelle dafür gerne mein Gesicht zur Verfügung, denn Missbrauch hat viele Gesichter, die viel zu wenige kennen.
Für weitere Anregungen bin ich dankbar!
Herzliche Grüße
Alexandra Ehlert
„Beratung für manipulierte und missbrauchte Menschen!“
zum Bericht von Alexandra Ahlert:
Ich kann davon nur abraten, das Schweigen in der heutigen Zeit zu brechen.
Denn die momentane Rechtslage in unserem Staat macht aus der ganzen Angelegenheit ein Lotteriespiel. Die Risiken, dabei alles zu verlieren – nicht mal materieller Art ist hier gemeint- sind zu groß. Besser sollte man seine innere Würde behalten und schweigen.
Zwar belastet das Schweigen innerlich, aber es ist wohl höchstwahrscheinlich das kleinere Übel.
Das klingt jetzt vielleicht etwas widersinnig, aber unser Staat lässt im Grunde keine andere verkraftbare Möglichkeit zu. Die Verfahren, die einen Betroffenen erwarten, sind teilweise katastrophal und extrem belastend.
Bei angemessener Gesetzesgrundlage könnte ich dem „Schweigen brechen“ ohne weiteres zustimmen.
Aber bis es soweit ist, werden wohl noch Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte vergehen.
Auch im Hinblick darauf, wie zäh und schleppend sich solche Änderungen umsetzen lassen – siehe Petition!
Und die Regierung will ja nicht mal eine notwendige Verbesserung dieser Gesetzesgrundlage – siehe Ablehnung.
Es scheint wohl „einfacher“ so zu sein.
Es wurden zwar Änderungen in den letzten Jahren umgesetzt, aber bei weitem nicht hinreichend.
Dass Betroffene dann oft aus unerklärbaren Krankheiten frühzeitig den Löffel abgeben, nimmt man dann ja auch wohl gern in kauf.
Meine Antwort zu der Ausgangsfrage:
Das Gesetz angemessen ändern – das wäre der erste Schritt.
Das Schweigen geschieht oft aus einer Ungewissheit heraus, was dem Betroffenen dann erwartet, weil vielen die genaue Gesetzeslage völlig unklar ist.
Es ist dann nämlich wie ein Sturz ins Ungewisse – und wer will das schon. Und deswegen geht es nicht Wenigen nachher schlechter als vorher, weil die Gesetzeslage dazu eben noch zu schlecht ist.
Liebe Frau Ehlert,
Ihre Schilderung hat mich sehr bewegt und beeindruckt.
Meine Hochachtung, wie reflektiert Sie Ihren eigenen Lösungsweg beschreiben und wieviel Mut Sie aufgebracht haben und aufbringen.
Ich habe, was das „Offenbaren“ angeht, ähnliche Erfahrungen gemacht. Und die ablehnenden, zum Teil aggressiven Reaktionen (Familienangehörige und früherer Ehemann) auf deren Verdrängungsmechanismen und schlechtes Gewissen geschoben. Deshalb habe ich den Kontakt zu diesen Menschen aufs Nötigste reduziert.
Beim Lesen Ihrer Schilderung sind mir aber dann doch Zweifel gekommen, ob meine Sichtweise angemessen und vollständig ist.
Ich werde mich damit nochmal beschäftigen.
Wegen des Themas „Öffentlichkeit“ :
In den 70er Jahren gab es mal eine Kampagne des „Stern“ (damals noch ein seriöses, mutiges Blatt) zum Paragraphen 218 „Ich habe abgetrieben“. Viele prominente Frauen haben sich öffentlich dazu bekannt, illegal abgetrieben zu haben.
Das hat damals für sehr viel Aufsehen gesorgt und nicht zuletzt aus der breiten, öffentlichen Diskussion, die folgte, entstand eine Veränderung des Abtreibungsrechts.
Seit einiger Zeit denke ich nämlich auch darüber nach, welchen Effekt es haben würde, wenn „Missbrauchte“ in der Öffentlichkeit nicht mehr nur als „Opfer“ dargestellt und wahrgenommen werden, sondern als „Menschen wie Du und ich“.
Auch ich lebe ein einigermaßen erfolgreiches, äußerlich angepaßtes, „normales“ Leben.
Meine Gesundheit und Lebensqualität wurden aber durch Art und Umstände meines Missbrauchs nachhaltig beeinträchtigt.
Die Aufarbeitung und das Leben mit chronischer Krankheit war und ist sehr aufwändig und letztendlich auch teuer für mich.
Um in unserer Gesellschaft als selbstverständlich angesehene Dinge wie Gesundheit, aber auch Freude an Sexualität und Partnerschaft fühle ich mich betrogen.
Nun – man müsste gut überlegen, wie man so ein „kollektives Outing“ angeht – aber ich halte es für einen sehr effektiven Ansatz.
Nur mal so gesponnen – statt der 10 Menschen in der typischen „Opferrolle“, die ansonsten meist „vorgeführt“ werden, vielleicht 100 Menschen, die in kurzen Stichpunkten beschreiben, was ihnen passiert ist und welche Folgen das hatte.
Prominente und auch nicht so prominente.
Der „Stern“ ist dafür kein gutes Medium mehr – zuviel „Boulevard“ und „Schlüpfigkeit“.
Aber es gibt ja noch andere Zeitschriften.
Hat jemand eine Idee?
Einen schönen 1. Advent wünscht
Angelika Oetken, Berlin
Liebe Frau Ehlert,
ich habe über die Sache mit dem „an die Öffentlichkeit gehen“ nochmal nachgedacht.
Die Idee gefällt mir immer besser. Habe ihr den Arbeitstitel „ganz normal missbraucht“ gegeben.
Was halten Sie von der Idee, möglichst viele „ganz normal missbrauchte“ Menschen zu suchen und denen irgendwie öffentlich ein Gesicht zu geben?
Grüße von
Angelika Oetken, Berlin
Liebe Frau Oetken,
ich bin dabei, denn ich habe mich und meinen Missbrauch bereits öffentlich gemacht und werde dies noch mehr tun. Auch Ihren Titel „Ganz normal missbraucht!“ finde ich sehr gut, denn leider ist Missbrauch in jeder Form die Normalität.
Aber für viele betroffene Menschen ist die Öffentlichkeit ein Problem. Alerdings geht diesem das innere Schweigen als das ursächliche Problem voraus. Denn wenn ich die Tatsache zu 100% annehme, dass ich missbraucht wurde, schreit mein Selbst auf und kann die Ungerechtigkeit der Erfahrung und die Straflosigkeit der Täter nicht länger hinnehmen. Dann muss man reden und sich gegen das System von Gesetzen und den öffentlichen Umgang mit missbrauchten Menschen wehren, denn sonst lassen wir uns fortgesetzt missbrauchen.
Natürlich hatte auch ich für ein paar Wochen Angst vor der Reaktion der Öffentlichkeit. Auch, dass ein potentieller Täter auf mich aufmerksam wird und vor meiner Tür steht, wenn er meine Webseite gelesen hat. Doch mir ist das Ziel, das Schweigen zu brechen und mich nicht mehr als Opfer zu fühlen, wichtiger, als die Angst vor dem Weg. Ich bin Betroffene eines schweren Schicksals und warum sollte ich nicht endlich darüber reden? Wie soll sich etwas ändern, wenn nicht jeder Betroffene die Maske fallen lässt und bei sich selbst anfängt, dass Schweigen zu brechen?
Dazu gehört Mut, keine Frage. Doch wenn ich bedenke, dass wir allein in Deutschland Millionen (!) von Menschen sind, die schweren sexuellen Missbrauch erlebt haben, dann frage ich mich ernsthaft, warum wir nicht schon früher auf die Idee gekommen sind uns zu verbünden? Hier gilt wirklich das Motto „Gemeinsam sind wir stark!“
Es gibt so mutige Menschen wie Herr Denef, die hier eine Vorreiter-Rolle eingenommen haben und uns diese Plattform für Informationen und den Austausch zur Verfügung stellen. Das ist fantastisch.
Es liegt also in unserer Selbstverantwortung, für uns selbst einzutreten.
Jeder Einzelne muss entscheiden, ob er den Tätern/Eltern tatsächlich noch länger das größte Opfer bringen will und zwar in jeder Sekunde seines Lebens: DIE SELBSTVERLEUGNUNG!
Deshalb werde ich keine Betroffenen suchen, sondern jeder der das liest soll sich finden lassen. Denn gemeinsam können wir etwas bewegen und brauchen auch keine Angst haben. Wenn wir uns alle sofort vereinígen würden, wäre innerhalb eines Jahres die Verjährungsfrist für Schadenersatzansprüche im Zivilrecht abgeschafft und sexueller Missbrauch würde als Verbrechen eingestuft werden. Daran besteht absolut kein Zweifel!
Ich hoffe, ich konnte einigen Lesern Mut machen und aufzeigen, dass nach meiner persönlichen Erfahrung das Schweigen in meinem Leben wesentlich schlimmer war, als das Reden in der Öffentlichkeit.
Herzliche Grüße
Alexandra Ehlert
„Beratung für manipulierte und missbrauchte Menschen!“
http://www.alexandra-ehlert.de
Liebe Frau Ehlert,
vielen Dank für Ihren Artikel. Aus eigener Erfahrung stimme ich Ihnen voll zu.
Ich hatte mich sofort nach dem Bewußtwerden des Inzest mit meiner Mutter – Bewußtwerdung vor 6 Jahren eines Geschehens vor 52 Jahren- dazu entschlossen, geradeheraus und mit klaren Worten hierüber zu sprechen, z.B. in meinem Fall „Inzest“ zu sagen, als Reaktion gegen den ungläubigen Einwand „das ist nicht möglich, eine Frau kann einen Jungen nicht vergewaltigen“, den Ablauf ganz detailliert zu beschreiben. Die Reaktionen darauf waren und sind durchaus unterschiedlich. In einem Fall stand eine Zuhörerin auf und erbrach sich.
Ich versuche, wenn sich ein tieferes Gespräch ergibt, immer sehr klar die Tat selbst zu beschreiben und immer sehr klar zu vermitteln, welche Auswirkungen dies während meines ganzen Lebens für mich gehabt hat, dies an konkreten Beispielen zu benennen. Das heißt, keine Angst davor zu haben eindeutig subjektiv zu sein; denn nur so kann mein Erzählen authentisch sein. Der positive Nebeneffekt für mich ist, dass ich recht gut nachspüren kann, wie ich mich körperlich fühle, wenn ich dies und nicht jenes Wort ausspreche: Wahrhaftigkeit tut einfach gut.
Nicht nur im Fall der Gewalt gegen Kinder und des sexuellen Missbrauchs von Kindern stelle ich fest, dass durch das Nicht-Aussprechen der richtigen Wörter in großem Sinne gelogen wird, beispielsweise „Konflikt“ statt „Krieg“. An ihren Worten kann man sie erkennen. Noch klarer kann man Wahrhaftigkeit von Lüge unterscheiden, wenn man einem Täter beim Erzählen, z.B. durch eine Videoaufnahme, genau zuschauen kann, auch genau seiner Stimme lauschen kann und dabei seinen eigenen körperlichen Reaktionen nachspürt. Dies so zu tun, bereite ich mir selbst Freude. Dies ist nun allemal schon etwas.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Linnhoff
Das Schweigen zu brechen und nicht weiter zu verdrängen ist das eine.
Das andere ist die Tiefe Gewißheit, einen Weg zu gehen, wo man in heutiger Zeit auch damit rechnen muß, alles zu verlieren.
Diese Gewissenentscheidung ist es im eigenen Mikrokosmus (bei sich anfangen), die uns einen Weg der Zivilcourage offenbahrt….
Seinen Kindern altersgemäß diesen Weg nicht vorzuenthalten empfand ich als meine ethische Pflicht.
In einem tiefen vertrauen, daß Transparenz mehr wiegt als „heileweltdenken“ und meinen Lieben die Kraft mitgeben wird, sich selber sicherer vorbereiten zu können bei dem was auf sie zukommen wird……war es für mich keine Frage mehr.
Auch ich sage heute „Konflikt“ statt „Krieg“….aber wie ich finde dient es dem Selbstschutz und der Abgrenzung.
Bis heute hat sich meine Eintstellung nicht geändert, nunmehr seit 7 Jahren.
Ich sehe die eigene Aufarbeitung auch als gesellschaftliche Bringschuld.
Bei der Vielzahl von missbrauchten Kindern im nahen Umfeld (Familie, Institutionen…),
den vielen ungeklärten Morden und Vermisstenfällen…und ungeklärten Selbstmorden…
sollte jeder ein „gesundes“ Verhältnis von „Aufklärung und Abgrenzung“…für sich anstreben.
Und dazu gehört selbstverständlich ein Austausch mit Professionellen Kräften.
Wer bis heute den Austausch und die Reflexion sowie psychologische Untersuchungen ablehnt….ist für mich schon früher oder später….verdächtig!!!
@rasch – Sie scheinen sich in Ihrem Mikrokosmos sehr unter Druck zu fühlen – niemand muß sein Schweigen brechen und sich öffentlich outen, noch dazu in möglicherweise prominenter Position. – Aber manche können es, weil inzwischen eine andauernde Veröffentlichung der Problemtik stattfindet und mehr Verstehen und Verständnis vorhanden ist als vor Canisius, , weil sie Rückenstärkung erfahren haben, weil sie eine Aufrbeitung betreiben , weil die Täter alt, krank, verstorben sind …Sicherlich fällt mn bei einem Outing zunächst in eine
erneute Verunsicherung,erfährt keine oder unklare Reaktionen,auch offensichtliche Ablehnung. Niemand
m u s s sich das zumuten, antun.Aber manche befreit es dauerhaft von dem ihnen auferlegten Verschweigensbann.
Das Schweigenbrechen kann man nicht mehr rückgängig machen, (aber in unserer schnellebigen Welt wird auch das schnell verwischt.)Weder Outing, noch Therapie noch Entschädigung können die entstandenen und verhärteten Brüche, Schäden, Folgen, parallelen Missentwicklungen
rückgängig machen, aber möglicherweise in Teilen erleichtern oder verändern. Aber das alles erfordert Kraft und Unterstützung.Es gibt drum keine Pauschalempfehlungen: letztlich ist Alles ein Versuch mit ungewissem Ausgang, den schwärenden Abszess auszuräumen – in jedem FAll:die Narbe wird bleiben.Es ist zumindest eine Chance der Veränderung.Was Sie für sich tun oder lassen müssen oder wollen, bleibt Ihnen frei so wie jedem anderen auch -klären Sie Verdacht und Misstrauen, bevor Sie sich damit belasten – aber Jede/r muss den eigenen Weg gehen und selber verantworten ohne Bevormundung.
Manche versanden, verhärten, panzern sich ein – auch das kann man nicht verhindern.Aber das Böse weiterzugeben, Täterstruktur zu übernehmen, das muss man verhindern und stoppen:also zumindest ein eigener Spiegel:dann wird Hilfesuchen zur Pflicht.Ansonsten:Kein Zwang.
@ Gertrud
wieso sollte ich mcih unter Druck fühlen.
Auch die Gelassenheit kann tragen.
Ich habe doch nicht von Zwang gesprochen.
Erklären Sie mir bitte ihr post.
@ rasch – Professionelle Kräfte? Wer mehrfach von diesen enttäuscht wurde, verliert auch das Vertrauen.
Der eigene Weg zählt.
@rasch – Dann habe ich Sie falsch verstanden – bei mir kam rüber, als haderten Sie mit einem Öffentlichen outing – und das sollte man nie unter Druck verlauten lassen.-
Meinerseits habe ich nicht verstanden, wieso Ihnen Leute
(Betroffene ? Täter?) verdächtig () sind, die sich einem professionellen Austausch und psychologischen Untersuchungen (????)verweigern und welches Urteil Sie sich da anmaßen.Dass Betroffene, die hier schreiben, irgendwie an sich arbeiten,in welcher Form auch immer, und sei es eine hier öffentliche Selbstreflexion, Hinterfragung, davon gehe ich bei den meisten Postings aus.Dabei erfahren wir sowohl Benefits, als auch Beschädigungen, als auch ein tiefes Misstrauen/Ängste vor „professionlität“,Therapien und „psychologischen Untersuchungen“.Jede/r muss dabei seine Wege und Bezug finden. Dass uns unsere Erfahrungen zuweilen Druck machen, herausfordern, bedrücken, geht wohl vielen so wie mir auch.Also, nichts für ungut….
@ Gertrud
verwrrender Post…mehr fällt mir dazu nicht ein.
@Hildegard
Entäuschungen gibt es immer wieder. Irgendwie seh ich es aber positiv(inzwischen)und als Lernprozess mich durchzusetzen und abzugrenzen.
Der eigene Weg zählt, völlig richtig.
Jeder in Kleinstarbeit.
Ich will auch nur ermutigen dabei zu bleiben.
Für meinen persönlichen Fall bin ich auch noch nicht am Ziel, aber ich repektiere alle Mühe und Erfolge mir selber gegenüber.
Ob ich nun isoliert bin, Diffarmationen ausgesetzt bin oder nicht, spielt , dem Himmel sei Dank,keine so grosse Rolle.
Ich wünsche anderen eben auch das Erreichen einer gewissen Gelassenheit. Das heißt ja nicht, das ich den Weg einer kollektiven Verbesserung ansich aus den Augen verliere oder an mir selber aufhöre zu arbeiten und immer wieder auch Professionelle herausfordere in der Hoffnung auf ein Weiterkommen…