Fibromyalgie
Universität Trier FB I Psychobiologie
Forschungsorientierte Vertiefung:
Psychoneuroendokrinologie und Psychosomatik
Dozenten: Dr. Kudielka-Wüst/ Dr. Wüst
Referentin: Magdalena Kohler
Definition: Fibromyalgie
• „Fibro“-von lat. fibra= Faser
• „My-“bzw. „Myo-“von griech.myos= Muskel
• „algie“, von griech. algos= Schmerz.
Chronisch generalisiertes Schmerzsyndrom im Bereich der Muskeln und des Sehnenapparates, ohne erkennbare Entzündungsparameter. Meist begleitet von funktionellen und vegetativen Beschwerden.
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Hallo,
kann ich absolut bestätigen. Ich behandle Menschen mit solchen Erkrankungen und so gut wie immer haben die in ihrem Leben Phasen von extremem Stress erlebt.
Da es vom verordnenden Arzt und vom Kontext abhängt, mit welchem Fokus ich arbeiten kann, ist es leider nicht immer möglich, mit den Betroffenen darüber zu sprechen, inwieweit psychotherapeutisch, bzw. traumatherapeutisch interniert werden sollte.
In der Medizin wird die „Fibromyalgie“ noch zu häufig als „eingebildet“ abgetan.
Diese eindeutig psychosomatische Krankheit (also eine strukturelle Erkrankung mit psychologischem Hintergrund)ist vielen Therapeuten und Ärzten „unheimlich“. Macht sie hilflos und erzeugt Abwehr.
Dabei reagieren die Betroffenen sehr positiv darauf, wenn sie „gestärkt“ werden, d.h. ermutigt, bei allen Entscheidungen abzuwägen, ob sie gut für sie sind oder eben nicht.
Ist es gut, sich von den Kindern unter Druck setzen zu lassen, auf die Enkel aufzupassen, obwohl es einem gerade nicht gut geht?
Geht man zur Sportgruppe, weil der Arzt gesagt hat, dass sei gut, oder weil es einem wirklich gut tut? Hat man eigentlich schon mal überlegt, welche Sportarten einem mehr oder weniger „Spaß“ machen? Was spricht dagegen, nur dahin zu gehen, wo man Freude empfindet?
Sollte man den Entschluss, wegen der Alkoholkrankheit des Lebensgefährten zu einer Beratungsstelle zu gehen, wieder verschieben oder heute in die Tat umsetzen?
Das sind erste kleine Schritte zurück zur Selbstbestimmung.
Grüße von
Angelika Oetken, Berlin
Vielen Dank Frau Oetken für den hervorragenden Kommentar.Sie bringen die Begleiterscheinungen der Fibromyalgie und evtl. Ursachen hier exakt auf den Punkt. Genauso ist es!!!! Aktuell gibt ein sehr aufschlussreiches Buch von Dr. Eberhard Wormer Fibromyalgie als die 1. Auflage im Oktober 2014 erschienen, zur Krankheit
Sehr viele chronifizierenden Erkrankungen k ö n n e n auch mit chronischem Stress, evtl. auch traumatabedingt, zusammenhängen, es muß aber nicht die (einzige) Ursache sein. Es gibt verschiedenste Störungen des Stoffwechsels, genetische Veranlagungen, Immunkrankheiten,Hormonstörungen, ernährungsbedingte Zusammenhänge, die sehr belastende Symptome auslösen können ( metabolic pathways).Das gilt auch für psychische/psychiatrische Krankheitsbilder
Eine monokausale Erklärung ist oft zu einseitigieles überlappt sich (Syndrom) . Wohl aber können Geschehnisse solche auch wiederkehrende Schübe triggern.
… ‚kleine Schritte zurück zur Selbstbestimmung‘ – sehr wichtig!
Diese Feststellungen von Angelika Oetken sollten wir so stehen lassen, sie argumentiert hier m.E. überhaupt nicht monokausal. Diffusen Schmerz könnten wir als ‚Leitsymptom‘ für verdrängte Gewalterfahrungen ansehen …
Mediziner möchten jedes Symptom materiell nachweisen können, was ihnen (abgesehen von neurologischen Erkenntnissen) bei sexualisierter Gewalt wohl kaum je gelingen dürfte.
Seelische Wunden halten Medi-Realisten oft genug für verdächtig, WEIL nicht beweisbar und andere Heilmethoden für suspekt, WEIL sie die ganzheitliche Alternativmedizin rundum als unwissenschaftlich ablehnen [wollen!]. So bleiben sie die ‚Götter in Weiß‘, die keine fremden Götter neben sich dulden. Das Nachsehen hätten psychisch Erkrankte, wenn diese Haltung künftig beibehalten würde! Schwierige Patienten schickt man an Medi-Psychologen, an Psychiater mit ähnlicher „Denke“. Man bleibt unter sich. Man muss sich nicht erst die anderen anstrengenden Ansichten anhören.
Und alles bliebe wie es war …