Offenbach – Massive Gewalt, sexueller Missbrauch, Folter – für viele Kinder grausamer Alltag. Jährlich werden rund 20 000 Fälle von sexueller Gewalt gegenüber Kindern erfasst. Das Bundeskriminalamt schätzt die Dunkelziffer auf das 20-fache.
Von Veronika Szeherova
Nach traumatischen Kindheitserlebnissen den Weg in ein normales Leben zu finden, ist für die Betroffenen ohne Hilfe kaum zu bewältigen.
Die Psychotherapeutin Michaela Schaumann kennt sich mit den geschundenen Seelen dieser Menschen. Nach jahrelanger Erfahrung mit Traumapatienten an der Klinik Hohemark machte sie sich vor vier Jahren mit einer Praxis in Frankfurt selbständig. Schnell nahm sie Lücken im Gesundheitssystem wahr: „Die gesetzlichen Höchstgrenzen für Langzeittherapien liegen bei etwa zwei Jahren. Die Fachwelt aber geht bei diesen Patienten von einer notwendigen Behandlungsdauer von fünf bis acht Jahren aus.“ Die Krankenkassen zahlen also nach Überschreitung dieser Zeit die Therapie nicht mehr. Allein: „Die Heilung von schwer traumatisierten Patienten mit dissoziativer Identitätsstörung ist nicht einfach nach 100 Stunden abgeschlossen“, weiß Schaumann.
Sie suchte nach Mitteln und Wegen. Mit ihren langjährigen Freunden Birgit Schimmer und Kay Bothfeld gründete sie im Oktober letzten Jahres den Verein „Seelenschwarm“ – mit der Offenbacher Filmwissenschaftlerin Birgit Schimmer als Vorsitzender. Kurzfristiges Ziel des Vereins ist die weitere Kostenübernahme, wenn Therapien auslaufen.
Ein Extrembeispiel aus Schaumanns Arbeitsalltag
Schaumann übernimmt die Behandlung der schweren Langzeitfälle. Täglich hat sie mit Inzest-, Missbrauchs- oder Unfallopfern zu tun, mit entsetzlichen Schicksalen. „Zum Glück habe ich gute Freunde, die mich aufbauen, wenn es mir schlecht geht“, sagt sie und berichtet von einer Patientin, deren extremes Schicksal selbst eine erfahrene Traumatherapeutin an die psychische Belastungsgrenze bringt: „Schon im Alter von zwei Jahren wurde diese Patientin vom Lebensgefährten ihrer Mutter, einem Satanisten, bei Ritualen und Orgien vergewaltigt und gefoltert. Sie musste sich an Tiertötungen beteiligen, wurde zur Prostitution gezwungen, abgerichtet, verkauft.“ Daraus sind Fotos und Filme entstanden, die sich verkaufen ließen. „Wie überall ging es auch beim Satanskult ums Geld“, sagt Schaumann verbittert.
Erst im Teenageralter gelang dem Mädchen die Flucht. Ihre Peiniger spürten sie auf. Erst als sie sie für tot hielten, ließen sie von ihr ab. Doch sie überlebte, wurde im Ausland versteckt, kehrte zurück, es folgte die fast unvermeidliche Drogenkarriere. Die ist vorbei. „Doch sie kann kaum auf die Straße gehen, leidet unter Todesangst, ist hoch suizidal gefährdet“, erklärt Schaumann, die die Frau seit vier Jahren betreut.
40 Personen in einem Körper
Die Patientin entwickelte, wie viele Menschen nach Gewalterfahrungen, eine multiple Persönlichkeit, heute eher „dissoziative Identitätsstörung“ genannt. Auch diese erreichte bei ihr ein extremes Ausmaß von etwa 40 „Innenpersonen“. Die Stimme verändert sich, das Verhalten, die Weltsicht, wenn bei diesen Menschen eine Innenperson die Kontrolle übernimmt. Selbst die Körperphysiologie wird anders. Gibt es im Inneren auch Kinderpersonen, können diese etwa nicht die Dosis von Erwachsenenmedikamenten ertragen.
„Die Aufspaltung der Seele ist ein Überlebens- und Schutzmechanismus, ohne den diese Menschen an ihren Erlebnissen zugrunde gehen würden“, erklärt Schaumann. Es sei sehr schwer, nach einem bestimmten Schema mit diesen Menschen zu arbeiten, sie erfordern mehr noch als andere Langzeitpatienten eine individuelle Therapie.
Krankenkasse und Staat können kaum helfen
Bei diesen Patienten versage nicht nur nur der Gesetzliche Krankenversicherungssatz. Auch das „Opfer-Entschädigungsgesetz“ erweise sich als zwecklos. Die Gewaltopfer könnten ja keine Anzeige stellen, da sie sich sonst bemerkbar machen würden, was ihnen große Angst bereitet und sie in echte Gefahr bringen könnte.
„Wenn ich die Kraft und Zeit habe, denen zu helfen, die es selbst nicht können, werde ich es tun“, sagt die Filmwissenschaftlerin Birgit Schimmer. „Diese Menschen werden von der Gesellschaft ignoriert und tabuisiert, was sie noch mehr zu Opfern macht.“ Zwar rücke Kinderpornographie immer mehr ins öffentliche Blickfeld, doch was danach mit diesen Kindern geschieht, sei kaum noch Thema.
Deshalb wirbt der Verein um Öffentlichkeit. Und „langfristig möchten wir eine Wohngruppe aufbauen und die sozialpsychiatrische Versorgung verändern. Oder gar die Politik davon überzeugen, dass der reguläre Therapiesatz nicht genügt.“ Spenden (Konto 6300 984 779, Volksbank Frankfurt, BLZ: 501 900 00), sind also immer willkommen, ebenso neue Mitglieder.
Quelle: http://www.op-online.de/nachrichten/offenbach/viel-leid-leben-438054.html
Hallo!
wir brauchen:
1) eine ehrenamtliche*1) professionelle*2) – durch Betroffene kontrollierte*3) – Marketing GmbH &Co.KG (Spenden, Sponsoren, Events, Spezial-Aktionen)*4).
2) eine interdisziplinäre*5) {Stiftung-Begleit-e.V.*6)} Vollstiftung*7).
3) eine Flucht- und Schutz-Infrastruktur*8).
4) ein enttabuisierendes (aber nicht lächerlich machendes im Gespräch halten) Öffentlichkeit- & Diskussions- Management*9).
5) eine ernste Politik*10) – gibt es Betroffene unter den Politikern(???) oder „Ausgeheilte“ mit ernstem Willen zur Verbesserung durch politische (zermürbende) Betätigung?
Die Sternchen:
*1) wäre sonst unglaubwürdig – maximal €4000,-/Jahr für Kopien, Kommunikation, Handzettel, Website, Infostand, …; ab €100’000,- maximal 5%! statt der legalen 30%!!!
*2) Telefonisten, Klingelputzer, Schreiberlinge – Student(inn)en von Verwaltungswissenschaften, Marketing, Psychologie, Soziologie, Pädagogik – …
*3) ihnen wird penibel auf die Finger geschaut!
*4) die Gestaltung der Geld-Eintreibung soll nicht zum Hohn werden, aber regelmäßig größere Summen hereinspülen!
*5) a) sexuelle, b) psychologische, c) körperliche, d) sektenmäßige und e) durch sonstige unerwünschte Übergriffe und Einwirkungen Traumatisierte (eben auch Ghetto- und Kriegsopfer), sowie übrige traumatisierte Opfer von Vergewaltigung – unabhängig vom Geschlecht & Alter der Opfer und Täter!
*6) Begleit e.V. der Stiftung: in ihm befinden sich die sich wehrenden Überlebenden – in anonymer Atmosphäre.
*7) bis zu ~20% der zu zahlenden Einkommen- oder Lohnsteuer können abgeschrieben werden („Reiche“ Spenden somit meist nicht, sie zahlen nur ihre Steuern an eine andere Adresse).
*8) mit der Möglichkeit eine alternative schützende Identität zu erhalten! mit abschließbaren, verrigelbaren, sicheren (nicht nur ein Gefühl von Sicherheit vermittelnde) Einzelzimmer-Appartements, öffentliche Bereiche mit Kamera überwacht, mehrere dezentrale Kontrollstellen, extrem penibles Personalmanagement, …
*9) Verlags-, Presse- & PR- gemeinnützige GmbH & wohltätige Co. KG(s)!
*10) Lobbyismus und Politik (es dürfte bei der Vielzahl von Überlebenden auch äußerst professionelle Angehörige geben, welche liebend gern ihre Wut, konstruktiv und gratis einbringen würden – {Ex-} R.A.e, S.A.e, Richter, Mediziner, Lobbyisten, …!)
PS: Treffen wir uns im Herbst in zB Bern, Linz, Kassel und Luxemburg – ch, at, de, org!
„Zuversicht, wenn wir nicht zusammenarbeiten werden wir nie stärker!“ extrem interdisziplinär mit Vertretern möglichst aller existierender Vereine. Interesse?
PPS: Anregungen, Terminvorschläge, Unterstützer (insbesondere Verwaltung, Organisation, Presse/Schreiben, Mailing/Chat/Kommunikation), gratis Veranstaltungsorte, gratis Catering, …!
schreibt an:
mister33@ymail.com
(meine öffentliche E-Mail-Adresse)
PPPS: ich lerne gerade Netzwerk-Kommunen-Administration (lerning by doing):
http://DemoTransparentRegierung.mixxt.de
werde dies jetzt noch gänzlich überarbeiten und für eine breitere Gesellschaft zur Verfügung stellen: nur anonyme (Nickname und Nicht-Foto-) Profile, mit unbürokratischer (aber) Anmeldung und der Möglichkeit – ganz schnell – rausgeschmissen zu werden; die Piratenpartei ist auch die Partei von Überlebenden (Opfern), welche die Wahrheit – nach derzeitigem Recht (nicht einmal per Link, auf diese) – in der Regel nicht veröffentlichen dürfen, da dies dann eine Straftat ist. Außerdem, macht sich fast jede/r zZ im Web strafbar, da man für das Ziel durch den 1000 Link noch haftbar gemacht werden kann – also man darf eigentlich nicht, einen Link auf eine Seite geben, auf der ein oder mehrere Links, auf Seiten verweisen, auf welchen es wiederum Links gibt, …! Daher werde ich bemüht sein, Straftat-verdächtiges zu editieren oder zu löschen. Es gibt natürlich die Möglichkeit, wenn man sich sicher ist, dass es einem nicht schadet, mit dem eigenen Vor-und Nachnamen und vielleicht sogar mit Foto zu erscheinen, dann kann man dies tun. Man kann auch auf das Urteil (hab es leider nicht da) einer Frau verweisen, die gegen ihren (Vater) Täter, gerichtlich die Genehmigung erlangte, seinen vollen Namen beliebig häufig öffentlich als den Täter zu nennen.
Mit freundlichem zuversichtlichem Gruß! Anselm.
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Hallo Anselm,
hier ist der Link zu diesem Urteil:
http://norbert.denef.com/2009/04/05/erfolgreiche-verfassungsbeschwerde-missbrauchsvorwurf-gegen-den-vater/
Herzliche Grüße
Norbert Denef
Hey Anselm……Ich bin ebenfalls Betroffene, aber auch Eventmanagerin…Ebenso aktiv gegen Kindesmissbrauch, etc. Meine Kinder sind auch Überlebende. Ich würde mich gern mit Dir in Verbindung setzen. Vielleicht kann Herr Denef Ihnen meine direkte e-Mail zukommen lassen? Ansonsten bin ich auch unter http://www.myspace.com zu finden, oder Google.