Die Schweizer haben bei einer Volksabstimmung die Initiative zur Unverjährbarkeit von sexuellen Straftaten an Kindern angenommen. Das Ergebnis fiel mit rund 52 Prozent knapp aus. Die Initiative wurde gegen den Willen von Bundesrat (Regierung) und Parlament angenommen.
Quelle: www.salzburg.com
———————————————————————————————-
Die Schweizer Presse ist sich einig:
Die Überraschung des Abstimmungs-Sonntags ist die Unverjährbarkeits-Initiative.
Quelle: www.swissinfo.ch
———————————————————————————————-
Emotionen entschieden Abstimmung über Pädophilie
Lanciert wurde die Initiative von der Organisation „Marche Blanche“ (Weißer Marsch). Ihre Präsidentin Christine Bussat zeigte sich überglücklich. „Das ist unglaublich“, sagte sie zur unerwarteten Annahme. Nun müssten andere die Initiative umsetzen, betonte sie weiter.
Laut den ersten Analysen verfing beim Volk vor der Abstimmung die emotional bewegende Argumentation aus Sicht der Opfer, mit der „Marche Blanche“ für die Initiative gekämpft hatte. Strafrechtsexperte Franz Riklin zeigte sich nicht überrascht: Wenn rationale Argumente mit emotionalen Aspekten kollidierten, zögen meistens die rationalen Argumente den Kürzeren, erklärte er gegenüber dem Schweizer Radio DRS.
Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf (Bürgerlich-Demokratische Partei/BDP) erklärte bereits, das Hauptanliegen des Begehrens gelte ab sofort, sei aber nicht rückwirkend. Trotzdem bleiben noch Fragen offen bei der Umsetzung. Für den Grünen Nationalrat Daniel Vischer ist die Vorlage mit zu absoluten Formulierungen und zu unklaren Zielen nicht umsetzbar. Fest steht laut FDP-Präsident Fulvio Pelli (Freisinnige) aber der Wille des Volkes, dass Missbräuche an Kindern abnehmen und schärfer bekämpft werden sollten.
Probleme bereiten nicht zuletzt verschiedene Begriffe wie „Pubertät“ oder „pornographische Straftaten“, die nun zuerst definiert oder geklärt werden müssten, verlautet es aus den Reihen der Christdemokraten (CVP), Freisinnigen (FDP), Sozialdemokraten und Grünen. Die Volkspartei hat als einzige der großen Parteien das Begehren unterstützt.
Laut „Kinderschutz Schweiz“ könnten diese Begriffsdefinitionen zu jahrelangen Streitereien führen und die Umsetzung verzögern. Den Opfern sei damit kurz- und mittelfristig nicht geholfen. Für FDP-Nationalrat Kurt Fluri ist die Initiative auch „rechtsstaatlich nicht unproblematisch“, denn unklar sei auch der Umgang mit der Unverjährbarkeit im Bezug auf andere Kapitalverbrechen. Künftig würde etwa ein Mord milder bestraft als der sexuelle Missbrauch eines Kindes, schrieb die Schweizer Nachrichtenagentur SDA dazu.
Im von den Gegnern bevorzugten Gegenvorschlag von Regierung und Parlament hätte die Verjährungsfrist von 15 Jahren nach wie vor bestanden, aber neu erst mit der Volljährigkeit nach dem vollendeten 18. Lebensjahr des Opfers zu laufen begonnen. Außerdem unterscheide der Gegenvorschlag zwischen Erwachsenen und Kindern als Täter.
Quelle: www.apa.at
Was die Schweiz kann, muss Deutschland doch auch zu stande bringen können.
Ein kleiner Lichtblick bei dem Kampf um Gerechtigkeit.
Liebe Grüße!
Endlich mal etwas positives, auch wenn es leider in Deutschland nicht so ist.
Hoffe allerdings, dass es auch hier bald nicht mehr verjährt.
Liebe Grüße!
Endlich handelt ein Land, in diesem Falle, die Schweiz, vernünftig.
Jetzt sollten nur noch die anderen Länder mitziehen….besonders Deutschland.
Wenn diejenigen, die an den Hebeln der Macht sitzen, ein wenig Licht in unsere Dunkelheit bringen, in dem sie mit solchen „Gesten“ wie in der Schweiz, Anteilnahme zeigen…kommt ein Stein nach dem anderen ins Rollen….und hilft uns auf dem Weg der Genesung…denn je weniger Barrieren im Weg der Heilung und Genesung liegen, umso leichter und schneller kommt man voran.
Jetzt hoffe ich noch, dass der Prozess der gerade in den USA gegen den Vatikan läuft…..
auch dazu beitragen wird, endlich mehr Licht und Gerechtigkeit ins dunkle Licht der Mächtigen, auch dem Papst wirft…..
und dass mal ausgesprochen wird, was hier wirklich los ist auf der Welt…wie verquert die Systeme und Machtstrukturen sind und zu was Menschen alles fähig sind. Denn selbst der Papst, soll ja sexuellen Missbrauch an Kindern gedeckt und vertuscht haben!
Es laufen hier auf der Welt solche Schweinereien ab, dass ich mich aus Wut darüber, oft einfach vergessen könnte.
Guten Morgen
es ist wie ein Wunder. Ja, Sie haben recht, es lohnt sich zu kämpfen. Mir fällt da gerade der Herr der Ringe ein.
Auch für viele andere Veränderungen zu diesem Thema lohnt es sich zu kämpfen.
Viele Grüsse
Christina Rößler
Es wird höchste Zeit, dass Deutschland endlich ebenfalls entsprechend reagiert.
HOCHVEREHRTER Herr Denef!
Liebe Betroffene, liebe Nicht-Betroffene!
Die „Schweiz“ setzt Zeichen, DAS und WAS man evtl. tun kann, um unser ALLER Kinder besser schützen zu können bzw. zu dürfen!!!
Es ist ein verdammt mühseliger Weg – doch BITTE, HÖRT NIEMALS AUF, ZU KÄMPFEN!!!
Wer mag, hier ist eine kleine Geschichte:
http://gefangener-engel.over-blog.de/article-25154871.html
Ich wünsche allen eine im Herzen friedliche Weihnachtszeit!!!
Lieber Herr Denef!
!!! HERZlichen DANK für ALLES !!!
Lieben Gruß
Claudia
Künftig würde etwa ein Mord milder bestraft als der sexuelle Missbrauch eines Kindes, schrieb die Schweizer Nachrichtenagentur SDA dazu.
-Ein Ermordeter hat eh nichts von der Verurteilung des Täters, aber ein Missbrauchsopfer leidet sein Leben lang, mit im schlimmsten Fall Folgeschäden, wie schwersten psychischen Krankheiten (Psychosen, Selbstverletzung, Drogenabhängigkeit..) für mich ist sowas gleichwertig zu Mord, dem Opfer hat man auch ein Leben genommen.
-die Krotik in Bezug auf Formulierungen und- jugendliche verstehe ich. Aber Missbrauch ist es für mich auch nur, wenn einer der beiden es nicht will. Einvernehmlicher Sex unter Jugendlichen, auch mit Altersunterschied ist für mich kein Missbrauch, sofern den Beteiligen die Reife zugetraut wird und das sollte man auch.
Ich finde das total super was die Schweiz da zustande gebracht hat, jetzt muss nur noch Deutschland nachziehen. Und die Strafen müssten härter gemacht werden. Endlich mal ein Land, dass sich gegen solche Taten zur Wehr setzt und was unternommen hat.
Danke Herr Denef.
ich finde die Nachricht auch toll. Hier in Deutschland sollte so was unbedingt auch gemacht werden. Jeder Verkehrssünder wird schlimmer bestraft als ein Sexualtäter. Es muß dringend was getan werden.
Das ist mal eine gute Nachricht! Ich hoffe auch, dass Deutschland nachzieht! Dann würde ein Traum von mir in der Erfüllung gehen.
Danke, vielemals
Pädophilie bezeichnet eine sexuelle Präferenz für Kinder – über das Verhalten und damit über etwaige Straftaten sagt der Begriff gar nichts aus. Weder ist Pädophilie in der Schweiz, noch in irgendeinem anderen Land eine Straftat, in diesem Zusammenhang von Verjährung zu sprechen demnach schlicht falsch.
Dass die Verjährungsfristen für sexuellen Missbrauch abgeschafft wurden, begrüße ich vollkommen, trotzdem wäre es schön wenn man ein wenig sorgfältiger mit den Begriffen umgehen würde.
Leon Weber
Ich finde das sehr gut von der Schweiz, aber Deutschland steht noch hinten. Es stimmt wirklich, Verkehrssünder werden härter bestraft als Kinderschänder!
Vielen Dank Herr Denef
Ich wünsche allen ein ruhiges und gesegnetes Weihnachtsfest.
Der erste Weg ist geebnet und Opfer wissen nun, dass andere auch für sie kämpfen und, dass der Kampf nicht sinnlos ist.
Ich danke allen die sich dafür mit einsetzen und hoffe, dass jeder weitere Schritt, den Opfern zu helfen und die Täter zu strafen nun folgt.
Meine Hoffnung werde ich nie aufgeben und dieser erste Erfolg bestärkt mich, auch dass es weiter geht und das verdanken wir in erster Hinsicht dem Mut und der Kraft von Herrn Denef.
Vielen Dank
Ja, und nochmals ja, jedes Land der Erde in dem es keine Verjährungen mehr gibt, für diese Straftaten, ist ein Gewinn für „unsere“ Seelen.
Hoffentlich besinnt Deutschland sich eines Besseren.
Ich wünsche es mir so sehr.
Christiane
nach meiner Meinung müsste bei allen Kapitalverbrechen die Verjährung aufgehoben werden! Aber das hier ist erst mal ein toller Erfolg und ein Fingerzeig in die richtige Richtung.
D. König
Welch eine schöne Nachricht. Da sieht man mal was passieren kann, wenn wirklich das Volk entscheidet und nicht nur die Politiker die gewählt wurden.
Auf jeden Fall werden wir vom Projekt „Schau nicht zu“ auch weiterhin alles menschenmögliche machen, um Nobert bei seiner Petition zu unterstützen.
lg Sven
Es ist erfreulich, dass sich immer mehr Menschen auch in Deutschland mit Aktivivtäten gegen den sexuellen Missbrauch öffentlich bekennen. Denn geschwiegen wurde lange genug, das wird hoffentlich bald auch der Letzte begreifen müssen.
Für das kommende Jahr sind in zahlreichen Orten Lichterketten geplant, die für dringende Veränderung des Verhaltens bei sexuellem Missbrauch hinweisen.
Diese Lichterketten unterstützen die Forderungen der Menschen, die sich um die Gruppe AKTIV! Gegen Kindes-Missbrauch! zusammenfinden. Eine in diesem Herbst eingereichte Petition durch die Gruppe wird durch viele Unterschriftenaktionen unterstützt. Ich möchte auch von dieser Stelle, lieber Herr Denef die Möglichkeit nutzen, auf die entsprechenden Links zur Petition und Unterschriftenliste hinzuweisen, die ja Ihre Petition noch zusätzlich unterstützt:
http://www.petition-haertere-strafen-fuer-kinderschaender.contra-dem-schmerz.de/
Zum Ausdrucken von Unterschriftenlisten bitte hier anklicken: http://www.Aktion-hsfk.de
Mein größter Wunsch für das Jahr 2009 ist, dass durch unsere gemeinsamen Aktivitäten gegen den sexuellen Kindesmissbrauch unsere Regierung und unser Land in naher Zukunft nicht mehr anders kann als auf unsere Forderungen zu reagieren und zwar : Zum Schutz für unsere Kinder!
Alles Liebe
Jutta
Gratulation und viel Erfolg für eine wirksame Umsetzung dieser Entscheidung! Das Ergebnis in der Schweiz ist ein wichtiges Signal auch für Deutschland. Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Verjährungsfrist beizubehalten, ist sie doch Täterschutz und demütigt und verletzt die Opfer aufs Neue.
Wer will warum eine gerechte Bestrafung des Täters verhindern, wenn das Opfer aufgrund schwerer Traumatisierung so häufig erst NACH Ablauf der Frist in der Lage ist, die Tat und den Täter zu benennen?
„Strafrechtsexperte Franz Riklin zeigte sich nicht überrascht: Wenn rationale Argumente mit emotionalen Aspekten kollidierten, zögen meistens die rationalen Argumente den Kürzeren, erklärte er gegenüber dem Schweizer Radio DRS.“
Zyniker dieser Art mögen sich vor solch unsachlichen Aussagen doch bitte erst einmal über die höchst rationalen Folgen von sexueller Gewalt, zum Beispiel PTBS, informieren.
„Künftig würde etwa ein Mord milder bestraft als der sexuelle Missbrauch eines Kindes, schrieb die Schweizer Nachrichtenagentur SDA dazu.“
Sexuelle Gewalt gegen Kinder ist Mord: Seelenmord, der noch dazu andauert und ein Menschenleben überschattet, vernichtet.
Es lohnt sich, auch hier in Deutschland für die Aufhebung der Frist weiter zu kämpfen, über kurz oder lang führt kein Weg daran vorbei.
Eine Betroffene
Als Psychotherapeutin kenne ich die „lebenslänglichen“ Folgen von Missbrauch sehr gut und befürworte die Abschaffung der Verjährungsfrist.
Vorsicht ist aber angebracht! Weit öfter als man es für möglich hält, wird mit dem Missbrauchsvorwurf gedroht, um Rache an Partnern/Eltern auszuüben oder um unangemessene Forderungen durchzusetzen. Solche Drohungen werden häufig in Scheidungssituationen oder bei Erbschaftsstreitigkeiten ausgesprochen. Die beschuldigten Männer (selten auch Frauen) sind solchen Vorwürfen völlig schutzlos ausgeliefert und haben keine Handhabe, sich zu verteidigen.
Eine Verleumdung sollte ebenso streng geahndet werden, wie der Missbrauch.
___________________________________________
Sehr geehrte Frau Dr. Schoch,
wenn Opfer ihr Schweigen brechen glaubt man ihnen in der Regel nicht. Sehr oft versucht man ihnen immer noch einzureden, dass das nur Fantasie sei.
Mit Ihrer Meinung, dass „die beschuldigten Männer völlig schutzlos ausgeliefert“ sind, machen Sie aus meiner Sicht den Opfern Angst, ihr Schweigen zu brechen. Diese „Einschüchterungsmethode“ funktionierte in den vergangenen 100 Jahren – heute fangen immer mehr Opfer damit an, diesen Verrat zu durchschauen.
Freundliche Grüße
Norbert Denef
Sehr geehrte Frau Dr. Schoch!
Ihr Einwand ist sicherlich berechtigt und wichtig – dennoch hätte ich mir gewünscht, dass SIE, als Psychotherapeutin AUCH Betroffene ERMUTIGT hätten, ihr SCHWEIGEN zu brechen!!!
Ich danke Ihnen sehr für Ihre Worte, was Verleumdung betrifft!!! Oft wird mit MISSBRAUCH „Missbrauch“ betrieben …
… sicherlich sind auch jene Menschen auf ihre Art krank, wenn etwas in ihnen sich solcher Mittel bedienen muss – aus meinem Empfinden heraus ebenfalls eine Art „Hilferuf“ …
… dennoch möchte ich jenen Menschen, die sich dem BEDIENEN mit auf den Weg geben:
Bitte treibt DAMIT KEINE „Scherze“ – wir wahrhaft Betroffene haben es schon schwer genug, dass uns Glauben GESCHENKT wird!!! Macht uns (und EUCH) sowie UNBESCHOLTENEN Bürgern nicht mit einer LÜGE das Leben noch schwerer!!!
Bitte versündigt Euch nicht!!!
Lieben Gruß
Claudia
Liebe Schweizer, einfach super.
Danke und Herzlichen Glückwunsch zu dieser Entscheidung.
Deutschland wird euch (hoffentlich) bald folgen.
Lieber Herr Denef, danke für diese Seite und Ihre Arbeit. Weiterhin viel Kraft und Erfolg.
Wünsche allen besinnliche Weihnachten.
Liebe Grüße
alex
Es wäre schön, wenn man das auch hier durchsetzen könnte. Aber man muss doch sehen, dass dies hier ein Volksentscheid war, der GEGEN das Parlament und den Bundesrat entschieden wurde. Tatsache ist leider, dass es hier keinen Volksentscheid gibt, hier gibt es nur das Parlament und den Bundesrat, der dementsprechend auch bei uns hier das Thema abgelehnt hat. Sollte die Klage vor dem Internationalen Gerichtshof nicht erfolgreich sein, haben wir keinen Volksentscheid zur Verfügung. Wir brauchen hier direkte Demokratie wie in der Schweiz. Ihr seht ja, was die Schweizer auch gegen die Repräsentanten zustande bringen, was bei uns unmöglich erscheint.
Man muss politisch umdenken und mehr auf das Volk achten und das steht eindeutig hinter den Opfern und nicht hinter den Tätern! Das geht eben nur in einer direkten Demokratie.
Gruß
Mardas
Dagmar König schrieb: „nach meiner Meinung müsste bei allen Kapitalverbrechen die Verjährung aufgehoben werden!“
Genauso sehe ich es auch. Denn jetzt besteht in der Schweiz die Absurdität, daß zwar sexueller Mißbrauch nicht verjährt, Mord aber schon ( nach 30 Jahren ).