ZDF – Johannes B. Kerner 02.10.2007
“Vergewaltigung von Kindern ist ein Verbrechen – der Vergleich mit Liebe eine Verhöhnung der Opfer” (Norbert Denef)
ZDF – Johannes B. Kerner 02.10.2007
“Vergewaltigung von Kindern ist ein Verbrechen – der Vergleich mit Liebe eine Verhöhnung der Opfer” (Norbert Denef)
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Hallo Herr Denef,
für Ihren Auftritt in der ZDF- Sendung von Johannes B. Kerner wünsche ich Ihnnen viel Erfolg im Dienste der Wahrheitsfindung. Gerade die jüngsten Vorgänge im Bistum Regensburg um Bischof Müller zeigen erneut die ganze Verlogenheit und Arroganz der kath. Kirche im Umgang mit den Mißbrauchsopfern. Die immer gleichen Abläufe des Vertuschens, der Schweigegeldzahlungen und des massiven Einwirkens auf die Opfer, nicht an die Öffentlichkeit zu gehen (Vorwand Opferschutz!), zeigen ganz deutlich, daß es ein System höherer Anweisungen zu diesen Vorgehensweisen geben muß, denen die Bischöfe offenbar Folge leisten. Ersichtlich wurde dies auch am seltsamen Verhalten von Kardinal Lehmann bei der abschließenden Pressekonferenz nach der Bischofsversammlung am vergangenen Freitag in Fulda. Ein Hin- und Herschieben der Schuld und vor allem das Verweisen auf die Zuständigkeit des päpstlichen Nuntius machen doch deutlich, daß die im Jahre 2001 von Kardinal Ratzinger in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Glaubenskongregation herausgegebene Verpflichtung zu Geheimhaltung Fakt ist und von den Bischöfen nach wie vor, trotz ihrer gegenteiligen Erklärung von 2002, befolgt wird. Völlig unverständlich in diesem schon Jahrzehnte dauernden schändlichen Spiel ist aber die Rolle der offenbar völlig kirchenhörigen Justiz. Auch sie trägt durch ihre Wegschaumentalität, wenn es um sexuelle Gewalt von Geistlichen geht, ein gerüttelt Maß an Mitschuld für das Ausufern dieser Straftaten. Seit Anfang der neunziger Jahre schaukeln sich die Vorgänge in den USA, Irland, Österreich, Polen und vielen anderen Ländern hoch, wie kann man da glauben, Deutschland ist ein Hort der Unschuld? Wie taub und blind muß die Justiz schon sein, wenn ein Pfarrer nach oft heftigen Gerüchten in der jeweiligen Gemeinde bis zu siebenmal im ganzen Bistum „herumgereicht“ wird? Weshalb holt sich die Justiz nicht die Personalakten der Pfarrer aus den Ordinariaten, in denen die Versetzungsgründe vermerkt sind? Jede andere religiöse Gruppierung, von der kath. Kirche als „Sekte“ diskriminiert, würde bei solchen massenhaften Verbrechen gegen Kinder schon längst vom Verfassungschutz beobachtet oder verboten. Welche Schattenwelt hier verborgen ist, zeigen die Vorgänge in den USA, wo nach Bekanntwerden der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen massenhaft Ordner mit den Personaldaten der Priester in die immungeschützte vatikanische Botschaft transportiert wurden oder den Geistlichen zur Flucht nach Mexiko verholfen wurde.
Seit Jahren laufen deutschlandweit Emittlungen gegen Kinderpornokonsumenten, die Zahl der ermittelten Täter geht, zählt man die Pressemeldungen zusammen, mittlerweile in die Tausende. Laut Staatsanwalt Vogt aus Halle befinden sich darunter auch Pfarrer, nach seinen Angaben weisen Spuren mafioser Kinderpornoringe auch in den Vatikan. Weshalb werden diese kirchlichen Pornokonsumenten nicht öffentliche gemacht und kommen für dieses abscheuliche Mitfördern von Kinderfolter offensichtlich immer noch mit heimlichen Geldstrafen davon? Lt. einer Studie aus der USA vergreifen sich 80 % der Kinderpornobesitzer auch real an Kindern ihres sozialen Umfeldes. Würde auch nur eine Mutter ihren Sohn einem Pfarrer als Ministranten anvertrauen, wenn sie wüßte, daß dieser sich nach der sonntäglichen Meßfeier zuhause im stillen Kämmerlein an diesen schrecklichen Bildern delektiert? Wenige Menschen in Deutschland wissen, daß die Bischöfe hierzulande nicht von der Kirche bezahlt werden sondern ihr Beamtengehalt (ca. 6000,00 EUR) aus der Staatskasse beziehen. So müßte es eigentlich selbstverständlich sein, daß sie sich auch den Gesetzen und dem deutschen Strafrecht unterwerfen müssen. Die von den Bischöfen praktizierte Versetzung pädophiler Priester nach einer Straftat ohne Einschaltung der Staatsanwaltschaft erfüllt ganz klar den Straftatbestand der Strafvereitelung. Welshalb ist die Justiz auf diesem Auge offensichtlich völlig blind und mißt mit zweierlei Maß zum Schaden vieler Kinder? Viele Fragen, dies sich die Staatsorgane gefallen lassen müssen, wenn in den nächsten Monaten weitere Verfehlungen von Religionsverkündern ans Licht kommen. Mit diesem seltsamen Duldungsverhalten der Justiz wurden viele Kinder geradezu in die Fänge kirchlicher Kinderschänder getrieben.
Für die Fernsehvorstellung Ihres Buches wünsche ich Ihnen großen Erfolg. Es wird vielen Opfern Mut machen, auch mit ihrer eigenen Geschicht an die Öffentlichkeit zu gehen. Die Zeit der Läuterung gerade für die katholische Kirche ist gekommen. Die vielen jetzt ans Licht kommenden Mißbräuche sind nur das Instrument, um zu erkennen, welch scheußliche Wahrheit sich hinter der religiöse Maske dieser Gewaltreligion verbirgt. Vielleicht fällt es Ihnen schwer noch an Gott zu glauben, nach all dem, was Ihnen zugestoßen ist. Zumal Sie schon Jahrzehnte um Ihr Recht kämpfen müssen. Aber ich bin mir sicher, gerade Gott wird jetzt mit Ihnen sein, es gibt viele Zeichen, daß jetzt die Zeit der Wahrheit angebrochen ist. Für den Fernsehauftritt wünsche ich Ihnen viel Kraft und Mut, es werden Sie viele Mitbetroffene mit ihren Gedanken begleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Werner Reif
Bin auch Betroffener und weiss keine Möglichkeit mich zu wehren. Auch mein Bekannten-Kreis z.T. Äerzte, warnen mich vor der Massnahme, jemanden mit Namen und Tat zu nennen. Brauche dringend Hilfe.
Lieber Uwe, ich bin 62 Jahre und habe mit 17 1/2 Jahren sex. Mißbrauch durch meinen Vater erlebt. Zum Glück blieb es beim einmaligen Erlebnis. Als er starb, erfuhr ich, dass auch meine Schwester einschlägig belastet ist (und bis zum heutigen Tag nicht darüber sprechen will). Ich brauchte 18 Jahre, um darüber sprechen zu können und machte die traurige Erfahrung, dass die eigenen Geschwister und heute auch die Tochter (ich hätte ihr den Opa genommen, weil ich ihr den Vorfall erzählt hatte), gehen in keiner Weise darauf ein. Ich stoße weiterhin auf Schweigen. Erlebe Schuldvorwürfe. Rückblickend weiß ich, dass dieses Erlebnis viel Negatives in mein Leben gebracht hat und bis zum heutigen Tag nicht bewältigt wurde. Zum Glück habe ich keine Schuldgefühle. Hätte ich damals die Wahrheit gesagt, ich hätte eine ganze Familie zerstört. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Gesellschaft diese Taten wie schlimmste Verbrechen werten muss und diese öffentlich machen. Es werden Menschen zerstört, man gibt ihnen keine Hilfe. Mit dem öffentlich machen wird sich hoffentlich künftig Entscheidendes ändern. Die Strafen sind ein Hohn für die Betroffenen. Darübert hinaus beschäftigt mich seit Jahren die Frage: warum sind wir nicht imstande, Straßenkindern ein zu Hause zu geben und den Babystrich zu verbieten. Sind Kinder nichts wert?-Ich wünsche Ihnen viel Kraft u.die richtige Entscheidung. Ohne Selbsthilfegruppe gehts evtl. nicht.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie die für Sie richtige Entscheidung treffen. Viel Kraft und alles Gute. S.Mü-Wü
Sehr geehrter Herr Denef!
Ich habe B.Kerner am 2.10. 07 gesehen und muss Ihnen von ganzem Herzen sagen, es tut gut, Menschen wie Sie, öffentlich zu sehen und zu hören! Sie sind am richtigen Weg und haben mit Ihrem Auftritt bestimmt viele Hunderttausende von Menschen vor den TV Geräten aufgerüttelt! Wachgerüttelt, dass die Götter in Weiß – Gerichtsgutachter ud Psychiaterwas immer sie vorgeben zu sein, nicht immer Recht in ihren Behauptungen haben und Sie richtig dem Herrn Beier aus seiner arroganten Überheblichkeit geholt haben! Er wurde sehr nervös bei Ihren letzten Worten. Besonders dass man nur über die Täter spricht und die Opfer ausblendet und dieses Projekt der Charite sehr umstritten ist, das sich seriöse Psychiater und Ärzte sich schon lange davon distanziert haben!
Ich hoffe Ihnen geht es danach jetzt gut? Und ich wünsche Ihnen alles gute weiterhin auch Ihrer Familie und möge der Erfolg sich einstellen bei Ihnen mit dem Buch! Sie haben vielen Ex-Kindopfern aus der Seele gesprochen!
Dankeschön!
Reisinger
Lieber Norbert,
ich fühle mit Ihnen. Und ich bin verärgert, dass in der katholischen Kirche immer noch Missbrauchsfälle geschehen.
Ich habe daher auch gegen den Bischof von Regensburg Strafanzeige gestellt, weil ich der Meinung bin, dass er sich mitschuldig gemacht hat, wenn er einem pädophilen Pfarrer wieder eine Pfarrstelle zuweist.
Er hat strafrechtlich gesehen eine „Garantenpflicht“ und muß die Gemeinden auch vor solchen Tätern schützen. Da er gegen die „Garantenpflicht“ verstossen hat, macht er sich des sexuellen Missbrauchs durch Unterlassen strafbar (unechtes Unterlassungsdelikt).
Ich bin mal gespannt, ob die Justiz die Anzeige bearbeitet. Normal ist sie dazu verpflichtet.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei ihrer wichtigen Aufgabe.
🙂
Sehr geehrter Herr Denef,
Durch Zufall bin ich am 2.10. auf die Sendung Johannes B. Kerner mit Ihrem Auftritt gestoßen.
Es ist mir einfach ein Bedürfnis Ihnen zu schreiben, da ich fast zur gleichen Zeit wie Sie fast das Gleiche durchlitt. Nur das es bei mir mein eigener Vater war. Ich bin jetzt 59 Jahre alt, wurde von meinem 10. Lebensjahr an über 9 Jahre missbraucht und habe 50 Jahre lang geschwiegen. Erst Anfang dieses Jahres platzte alles aus mir heraus, nur leider zu spät um noch jemanden zur Verantwortung zu ziehen. Mein Vater ist tot und meine Mutter, die mit 99%iger Sicherheit davon wusste, leidet an Demenz. Seitdem bin ich in Therapie und schreibe auch auf was ich in meiner Kindheit erleben musste. Es war für mich erschütternd zu hören, dass Sie praktisch „meine“ Empfindungen erzählten. Mein Astloch im Schreibtisch war ein kleines Radio das ich mir ans Ohr presste bis es vorbei war. Es war als hätte ich in meinem Bericht von Ihnen abgeschrieben.
Im Gegensatz zu Ihnen habe ich das Glück das alle zu mir stehen, allerdings ist ja von den unmittelbar beteiligten keiner mehr am Leben, ob tatsächlich oder nur geistig. Ich glaube die Leute die Sie ausgrenzen haben Sie und Ihre Freundschaft nicht verdient. Auch wenn es nahe Verwandte sein sollten sind sie Ihrer nicht wert. Ich bewundere Sie wie Sie damit umgehen, soweit bin ich noch nicht. Es muss alles getan werden um die Menschen so zu sensibilisieren, dass jeder erkennbare Missbrauch sofort im Keim erstickt werden kann. Zu unserer Zeit war das alles leider noch zu sehr Tabuthema, wir sind zur falschen Zeit erwachsen geworden.
Ich wünsche Ihnen, mir und allen anderen denen ähnliches angetan wurde, viel Kraft um das Erlebte zu verarbeiten. Reden ist schon ein Weg.
Mit freundlichen Grüssen
Vera Hofmann
Sehr geehrter Herr Denef!
Zu Ihrem Mut, mit all den Verbrechen, die Ihnen in der Kindheit und Jugendzeit angetan wurden, an die Öffentlichkeit zu gehen, gratuliere ich Ihnen. Dass Sie gerade mit einem Herrn Kerner zusammentrafen, der aus seiner Zeit bei Sat1 im Rahmen seiner Talkshows eher Schaudern und Entsetzen ausgelöst hat, dafür können Sie nichts. Wahrscheinlich ist Herrn Kerner diese Epoche seiner Zeit auch äußerst peinlich. Ihre Geschicht berührt sehr, selbst wenn es sich nicht um einen Einzelfall handelt. Durch das Buch von Wensierski fühlen sich immer mehr ehemalige Kinder und Jugendliche ermutigt, aus ihrem Schicksal zu erzählen und damit einen Beitrag zur eigenen Therapie zu leisten. Allerdings bin ich überzeugt davon, dass eine vollständige Therapie nicht möglich ist. Das wollen ja gerade die Verantwortlichen oder ihre Rechtsnachfolger: Nicht wahrhaben, dass solche Verbrechen lebenslang Spuren hinterlassen. Und dahinter steht die Absicht, sich vor Entschädigungsleistungen zu drücken. Ihre Öffentlichkeit im Fernsehen und auf Ihrer Homepage macht anderen Opfern Mut, ihr Schweigen zu brechen. Somit helfen Sie auch anderen.
Herzliche Grüße
Ihr Helmut Jacob